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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Händel

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Händel

Länder Einfuhr Ausfuhr Gesamtumsatz

III. Afrika.

Französische Besitzungen:

Algerien 218,0 180,5 398,5

Andere (1890) 45,0 33,2 78,2

Ägypten 193,2 291,4 484,6

Britische Besitzungen:

Kapland 175,2 170,3 345,5

Natal 72,2 25,6 97,8

Sansibar 25,0 28,2 53,2

Andere 71,9 71,9 143,8

Südafrikanische Republik (1890) 112,4 ? 112,4

Marokko 37,6 35,3 72,9

Französische Schutzstaaten 37,6 40,4 76,2

Portugiesische Besitzungen (1890) 15,7 3,5 19,2

Deutsche Schutzgebiete 15,0 13,7 28,7

Italienische Besitzungen (Massauah) 9,9 - 9,9

Tripolis (1890) 6,2 11,9 18,1

Kongostaat (Einfuhr 1888) 1,6 4,3 5,9

Liberia (1883) 3,1 2,1 5,2

Zusammen 1037,8 912,3 1950,1

IV. Amerika.

Vereinigte Staaten 3 478,9 4 076,1 7 555,0

Brasilien (1890) 485,0 579,2 1 064,2

Argentinische Republik 272,2 418,0 690,2

Britische Besitzungen:

Britisch-Nordamerika 503,0 409,2 912,2

Südamerika 34,3 43,2 77,5

Westindische Inseln 124,1 115,1 239,2

Andere 41,6 42,3 83,9

Spanische Besitzungen:

Cuba (1890) 196,5 286,3 482,8

Portoriko (1890) 73,8 43,3 117,1

Chile (1890) 274,9 277,0 551,9

Mexiko (Einf.1889/90, Ausf.1891/92) 193,0 110,5 303,5

Uruguay 82,2 117,0 199,2

Venezuela (1889/90) 67,7 81,7 149,4

Columbia (1890) 54,1 82,8 136,9

Französische Besitzungen (1390) 61,1 53,7 114,8

Haïti 57,5 50,2 107,7

Guatemala (1890) 30,9 58,3 89,2

Bolivia (1888) 24,9 42,5 67,4

Costa-Rica 33,8 39,1 72,9

Ecuador 43,9 35,7 79,6

Peru 59,7 52,1 111,8

Salvador 13,0 28,6 41,6

Paraguay 7 3 12,8 20,1

Honduras (1887/88) ? 13,6 13,6

Niederländische Besitzungen (1890) 15,3 8,5 23,8

Nicaragua (1889) 12,2 14,2 26,4

Dominikanische Republik (1888) 8,1 10,6 18,7

Dänisch-Westindien und Grönland 0,7 0,7 1,4

Zusammen 6249,7 7102,3 13 352,0

V. Australien.

Britische Besitzungen:

Australien 1 212,4 1 074,0 2 286,4

Neuseeland 131,4 174,6 306,0

Andere 44,1 34,4 73,5

Sandwichinseln 31,2 46,7 77,9

Französische Besitzungen 12,5 8,6 21,1

Samoa-Inseln 1,5 0,7 2,2

Tonga-Inseln 1,1 1,5 2,6

Deutsche Besitzungen (1890, Verkehr mit Deutschland) 0,2 0,2 0,4

Zusammen 1434,4 1340,7 2 775,1

Welthandel im ganzen 40159,5 35093,0 75252,5

Sämtliche hier gebotene Angaben beziehen sich ausschließlich auf den Warenhandel. Daneben ist nun aber auch die Edelmetall-Ein- und -Ausfuhr vieler Länder von erheblicher Bedeutung. Sie dürfte namentlich nicht unberücksichtigt bleiben, wenn es darauf ankäme, die Handelsbilanz der einzelnen Staaten zu ziehen. Leider ist es nicht möglich, der Statistik des Warenhandels der Welt eine entsprechende des Edelmetallverkehrs an die Seite zu stellen. Nicht nur scheuen für viele Länder die bezüglichen Nachweise: sie sind auch für die andern, und zwar gerade für die wichtigern Kulturländer, wie ein internationaler Vergleich der statistischen Ergebnisse bisher stets gezeigt hat, so wenig zuverlässig, daß die Zusammenstellung in der Art, wie es für den Warenhandel hier geschehen ist, ein unzutreffendes Bild liefern würde. (S. auch Gold und Silber.)

VII. Litteratur. Von allgemeinen Werken sind zu nennen: Roscher, System der Volkswirtschaft, Bd. 3, Nationalökonomik des H. und Gewerbfleißes (6. Aufl., Stuttg. 1892); Sonndorfer, Die Technik des Welthandels (Wien 1889); Lexis, Abteilung H. in Schönbergs "Handbuch der polit. Ökonomie" (3. Aufl., Tüb. 1891); Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Bd. 4 (Jena 1892), S. 263 fg. Zur Geschichte des H. vgl. Heeren, Ideen über die Politik, den Verkehr und den H. der vornehmsten Völker der Alten Welt (4. Aufl., 6 Bde., Gött. 1824 - 26); Hüllmann, Handelsgeschichte der Griechen (Bonn 1839); Scherer, Allgemeine Geschichte des Welthandels (2 Bde., Lpz. 1852-53); Beer, Allgemeine Geschichte des Welthandels (5 Bde., Wien 1860-84);Falke,Geschichte des deutschen H.(2Bde., Lpz. 1859-60); Heyd, Geschichte des Levantehandels im Mittelalter (2 Bde., Stuttg. 1879); Leone Levi, History of British commerce (2. Aufl., Lond. 1880); Pigeonneau, Histoire du commerce de la France (2 Bde., Par. 1885 - 87); Richter, Handel und Verkehr der wichtigsten Völker des Mittelmeers im Altertum (Lpz. 1886); Götz, Die Verkehrswege im Dienste des Welthandels (Stuttg. 1888); Schmoller, Die geschichtliche Entwicklung der Unternehmung (im "Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft", Bd. 14 fg., Lpz. 1890 fg.). Die neuere Entwicklung des H. besprechen: Barth, Wandlungen im Welthandel (Berl. 1882); Wolfbauer, Die Ursachen des Niedergangs des Zwischenhandels (Wien 1884); Weigert, Die Krisis des Zwischenhandels (Berl. 1885); Schriften des Vereins für Socialpolitik (Bd. 36 - 38, Lpz. 1888 u. 1889); Mataja, Großmagazine und Kleinhandel (ebd. 1891); von Scherzer und Bratajsević, Der wirtschaftliche Verkehr der Gegenwart (Wien 1891). Für die Statistik kommen in Betracht: die Gewerbestatistiken, die Handelsstatistiken und die Konsularberichte der einzelnen Staaten, das vom Reichsamt des Innern herausgegebene Deutsche Handelsarchiv, die Übersichten der Weltwirtschaft, begründet von Neumann-Spallart (Jahrg. 1885 -89, hg. von F. von Juraschek, Berl. 1891 fg.) sowie Hübners Geographisch-Statistische Tabellen, hg. von F. von Juraschek (Frankfurt: erscheinen jährlich); ferner ist noch zu nennen die Wochenschrift "Export" (Berl.). (S. auch Handelsgeographie.)

Händel, Georg Friedr., Tondichter, geb. 23. Febr. 1685 in Halle a. S., Sohn eines bei dem dort residierenden Herzog Augustus in Diensten stehenden Barbiers und Wundarztes, gab schon in frühester Kindheit erstaunliche Beweise von musikalischer Begabung und Willensstärke. Sein Vater bestimmte ihn zum Rechtsgelehrten, und zu diesem Zwecke bezog er 1702 die Universität seiner Vaterstadt, vertauschte aber diesen Beruf nach einem Jahre ganz mit dem musikalischen und wandte sich 1703 nach Hamburg, wo er im Theaterorchester zuerst die zweite Geige spielte und sich durch Unterrichtgeben erhielt. Sein erster und einziger Lehrer in der Musik war Fr. W. Zachau, Organist an der Marktkirche in Halle (gest. 1712); alle weitere musikalische Bildung von seinem 16. Jahre an erwarb er sich durch Privatstudien und Reisen. Seine ersten erhaltenen größern Kompositionen, die er bereits im 11. Jahre