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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hühnerwasser - Hühnerzucht
dem Rothuhn (Oacckdiä ruta !>., Taf. II, Fig. 8),
der Schopfwachtel (I^opkort^x calikorniciiä ^at/i.,
Taf. II, Fig. 6), dem Halsbandfrankolin (?terni3t68
vul^ris ^65"/^., Taf. I, Fig. 3), dem Moorschneehuhn
(I^F0pii8 aiduL (?Mel., Taf. II, Fig. 3), dem Hasel-
huhn slOtrao douHLikl ^., Taf. I, Fig. 2), dem Birk-
huhn Crktrao tstrix 2.., Taf. I, Fig. 6), dem Auerhahn
<^6trao uro^iiuä ^., Taf. I, Fig. 1), dem Prairie-
huhn (^etrao cupiäo !>., Taf. I, Fig. 4); 4) die
Fasanvögel (s. d., ?1iaLianiäa6) mit den echten
Hühnern (z.B. demVankivahahn,(3a1w8t'6i'riiFiii6ii8
t^mel., Taf. I, Fig. 5), dem Spiegelpfau (koi^Mo
trou c1iillqui3 ^/emm., Taf. II, Fig. 9), dem Königs-
fasan (?Q3.8wiiu8 Ii66V63i ^a^/, s. Tafel: Fa-
sanen, Fig. 1), dem Buntfasan (?^8iHnu3 vsr-
Licolol I^'eii?., s. Tafel: Fasanen, Fig. 2), dem
Formosafasan (Nupi0C0uiii8 s^inliosi (?0^?ci, s.
Tafel: Fasanen, Fig. 3), dem Edelfasan (Nupio
C0H1U8 nodilis >3cl., s. Tafel: Fasanen, Fig. 4),
dem Lady Amherstfasan t?Q^8iHnu8 ^mQ6r8tiH6
I>eaclb., s. Tafel: Fasanen, Fig. 5) und dem Ohr-
fasan ((^ro^o^tilou Hui-itum <^?'"^, s. Tafel: Fa-
sanen, Fig. 6), die Trut-Perlhühner und Pfauen;
5) die Laufhühnchen (f. d., ^lirniciäaL) mit dem
europ. Laufhühnchen (lurnix ^Ivatica ^es/o^.,
s. Tafel: Hühnervögel I, Fig. 7); 6) die Groß-
fußhühner (f. d., N6^puäiiä3.6) mit dem Tale-
gallahuhn (N6^ap0äiu3 I^tkami <7,a^/, s. Tafel:
Hühnervögel!!, Fig. 10); 7) die Baumhühner
(s. d., 0raciä3.6) mit dem Hokkohuhn (^rax alLctor
^., f. Tafel: Hühnervögel II, Fig. 7) und 8) die
Steißhühner (s. d., Or^wriäa^).
Hühnerwasser, czech. Xniivoä^, Stadt im
Gerichtsbezirk Niemes der österr. Bezirkshaupt-
mannschaft Vöhmisch-Leipa in Böhmen, hat (1890)
1186, als Gemeinde 1253 E., Post, Telegraph
und ein Schloß. Bei H. fand 26. Juni 1866 das
erste Gefecht der Vorhut der preuß. Elbarmee (Ge-
neralmajor von Schöler) gegen einen über den Iser-
abschnitt vorgeschobenen Teil der österr. Brigade
Leiningen statt. Die Österreicher wurden mit über-
legener Macht umfaßt und unter erheblichen Ver-
lusten zurückgedrängt.
Hühnerzucht. Die H. bezweckt entweder r>ie
Eierproduktion oder die Fleischerzeugung. Außer-
dem ist noch die ErZüchtung von Hühnern reiner
Rassen von Wichtigkeit, teils zu Zuchtzwecken, teils
zur Besriedigung der in neuester Zeit sehr gesteiger-
ten Hühnerliebhaberei. Diese verschiedenen Zucht-
richtungen sind nur von Erfolg bei zweckmäßiger
Auswahl der Rassen und der innerhalb dieser aus-
zuwählenden Zuchtvögel, richtigem Verhältnisse der
Anzahl der Hennen auf je einen Hahn und sach-
gemäßer Unterbringung und Behandlung des Zucht-
stamms und Aufzucht des Nachwuchses, der Kücken.
Zur Eierproduktion geeignet sind nur solche
Rassen, die reichlich Eier von durchschnittlich 60 s
Schwere legen, unter diesen besonders die nicht brü-
tenden MiNelmeerr äffen; zur Fleischproduktion
schwere Rassen mit dünnen Knochen und ruhigem
Temperament: die franz. Nassen, das Dorking- und
in zweiter Linie auch das Langschanhuhn; zur Eier-
und Fleischproduktion das Houdan-, das Lafleche-
und das Menorcahuhn. Vorzügliche Erfolge in
beiden Richtungen lassen sich auch durch die Nach-
kommen aus zweckentsprechenden Kreuzungen ver-
schiedener Rassen erreichen, wie durch solche des Land-
huhns oder der schweren asiat. Rassen mit Hähnen
der Mittelnieer- oder der ^ranz. Rassen.
Die Anzahlder einem Hahn beizugebenden Hen-
nen kann, wenn es nur auf Eierproduktion ankommt,
bis zu 20 und mehr betragen. Bei den andern Zucht-
richtungen, bei denen es darauf ankommt, daß alle
Eier befruchtet sind, ist die Hennenzahl auf höchstens
10 zu beschränken. Die Gesamtanzahl eines Hühner-
volks sei zur Vermeidung großer Verluste durch
Krankheiten keine allzu große.
Hühner bedürfen zu ihrem Gedeihen eines mög-
lichst großen Laufraums, der ihnen Gelegenheit
zum Finden von Insekten, Würmern, Grünkraut
(Gras und andern Kräutern) und Sand nebst Kalk-
teilchen, sowie zum Schutze gegen Wind und Regen
oder Schnee bietet. Zum Nachtaufenthalte ist ein
Hühnerhaus (s. d.) erforderlich und zum Bebrüten
der Eier ein ruhig gelegener Vrütraum außerhalb
des Hühnerhaufes. Bei Erzüchtung einer größern
Anzahl von Kücken sind noch Räume erforderlich
zur gesonderten Unterbringung der jungen Hähne
und der jungen Hennen.
Das Futter für Hühner besteht aus Frucht-
körnern, besonders Gerste, Hafer und Buchweizen
(Heidekorn), auch aus Mais beim Mästen; dazu aus
Fleischabfällen oder Würmern und aus Grünkraut,
wenn dieses und Insekten im Lausraum nicht zu
finden sind; nebenbei thun abgekochte Kartoffeln
mit oder ohne abgebrühte Weizenkleie gute Dienste.
Wichtig ist, bestimmte Futterzeiten einzuhalten; des
Abends ist Körnerfütterung zweckmäßig. Reines
Trinkwasser soll stets zur Verfügung stehen und
muß oft erneuert werden; zweckdienliche Trinkgefäße
sind die pneumatischen (Siphons).
Die Vebrütung der Eier findet in einem vom
Hühnerhause abgesonderten, still gelegenen Raume
statt; das Brütnest ist am besten eine Vertiefung im
Erdboden, mit Stroh ausgekleidet; auch ein niedri-
ger Korb. Als Brüterinnen befonders geeignet sind
Cochinchina-, Langfchan-, Dorking- und Truthen-
nen. Das Bebrüten findet früh im Frühjahr statt,
aber nicht früher, als bis die Luftwärme so groß
ist, daß die Kücken im Freien sich bewegen können.
Die Aufzucht der Jungen findet gleichfalls in
abgesondertem Raume statt. Die Fütterung geschieht
unter umgestülptem Gitterkorbe, der die führende
Henne (Glucke) abhält, das Kückenfutter zu fressen.
Letzteres besteht in den ersten Tagen aus Eierkäse
(geschlagenem Eiinhalt mit Milch, durch Erwärmung
zum Gerinnen gebracht), Ameisenpuppen und Kru-
men ungesäuerten Brotes; später setzt man Hirse-
körner zu und Regenwürmer; nur allmählich geht
man zu Fruchtkörnern, überhaupt zum Futter älterer
Hühner über. Grünkraut, besonders Salat, darf
nie fehlen. Auch können zur Aufzucht fog. Kücken-
aufzuchtskasten benutzt werden.
Zur Erlangung fehlerloser Zuchthühner ist
unter den Jungen von Zeit zu Zeit besondere Aus-
wahl zu treffen, wobei auf gute fehlerlose Bauart,
robuste Gesundheit, Vorhandensein der besondern
Rassekennzeichen in tadellosem Zustande und, so-
bald die Befiederung vollendet ist, auf Färbung
und Zeichnung zu achten ist.
Zwecks Verwertung junger Hühner als S ch lacht-
geflügel werden nicht nur junge Hähne, die von
den Hennen getrennt waren, sondern auch junge
Hennen, beide im Alter von 4 bis 6 Monaten, so-
wie Kapaunen (s. d.) der Mästung unterworfen.
Die zu mästenden werden zunächst in engern Lauf-
räumen untergebracht und hier ausschließlich mit
Fruchtkörnern und einmal am Tage auch mit ab-