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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Jaila - Jakob I. (König von Großbritannien)
IaNa (d. h. Alpen), Gebirgszug im russ. Gou-
vernement Tannen, längs der Südküste der Halb-
insel Krim, 155 kin lang, aus Jurakalk bestehend,
erhebt sich im Kemel-Agerek und Tschatyr-Dagh bis
1525 m, im Roman Kosch 1543 m. Er ist von den
malerischen und fruchtbaren Thälern der Alma, des
Belbek, der Tschernaja, des Salgir u. s. w. durch-
schnitten. Der Südabhang fällt steil herab und läßt
am Meer nur einen schmalen Uferstrich übrig. Diese
Seite, durchschnittlich um 4° ^. wärmer als die Nord-
seite, ist durch südl. Vegetation und landschaftliche
Schönheit ausgezeichnet.
Iaina, ind. Sekte, s. Dschain.
Iaintia, engl. Schreibung für Dschaintia (s. d.).
Iaipur, engl. Schreibung für Dschaipur (s. d.).
Iais (spr. schäh), franz. Bezeichnung des Ga-
gats (s. d. und Jet).
Iaites Drucktelegraph, s. Elektrische Tele-
graphen (Bd. 5, S.IOIId).
Faitza, s. Iajce.
Iajce, auch Iaitza, Hauptstadt des Bezirks I.
O3470 E.) im bosn. Kreis Travnik, 47 km südlich
von Banjaluka, an dem zur Save gehenden Vrbas,
in 391 in Höhe, am AbHange der Gola Planina,
in schöner Umgebung, hat (1885) 3706 E. (1669
Mohammedaner, 1681 Katholiken, 325 Griechisch-
Orientalische), acht Moscheen, eine kath. Pfarrkirche,
ein altes Schloß mit interessanten Katakomben, Post,
Telegraph. I. war Hauptstadt des Königreichs Bos-
nien und wurde 1527 von den Türken genommen.
Bei I. fand 7. Aug. 1878 ein Gefecht zwischen den
Österreichern und den bosn. Insurgenten statt.
^ajpore, engl. Schreibung für Dschadschpur
Zak, Grunzochse, s. Yack. l(s. d.).
Zakholz, s. Iacqueiraholz.
Hako (<1ao0), s. Graupapagei.
Hakob, nach der hebr. Stammsage Isaaks zweiter
Sohn und Stammvater der Israeliten (s. Israel).
Die volkstümliche Überlieferung hat sein Leben mit
Vorliebe ausgemalt. Danach wußte er von seinem
ältern Bruder Esau (s. d.) das Recht der Erstgeburt
durch ein Linsengericht an sich zu bringen und er-
schlich später auf Anstiften seiner Mutter Rebekka von
seinem Vater auch den Segen des Erstgeborenen.
Vor der Rache des Bruders floh er zu seinem Ver-
wandten Laban in Mesopotamien, dem er 14 Jahre
um seine Töchter Lea und Rahel und hierauf weiter
um Lohn (Schafe, Ziegen) diente. Danach entfloh er
mit Weibern, Kindern und Eigentum, machte einen
Vergleich mit Laban, söhnte sich mit Esau aus und
weidete dann in Kanaan seine Herden. Nach der
Sage hatte er zwölf Söhne, sechs von Lea: Rüben,
Simeon, Levi, Iuda, Isaschar und Sebulon; zwei
von Rahel: Joseph und Benjamin; je zwei von
seinen beiden Mägden Bilha und Silpa: Dan und
Naphtali, und Gad und Ässer. Joseph (s. d.) er-
scheint als sein Lieblingssohn, den die neidischen
Brüder in die Sklaverei nach Ägypten verkauften,
wohin er später Vater und Brüder berief, und wo
I. in hohem Alter gestorben sein soll. - Ursprüng-
lich ist I. für den Heros von Bethet zu halten, dessen
Kultstätte von ihm auf der Flucht nach Mefopotamien
gegründet sein soll, nachdem ihm dort eine nächt-
liche Gotteserscheinung mit offenbarendem Traum
(Inkubationsorakel, s. Inkubation) zu teil geworden
war. Wenn er neben dem Namen I. den Namen
Israel führt, so ist dies vielleicht daraus zu erklären,
daß mit ihm eine ostjordanische Heroenfigur dieses
Namens verschmolzen wurde, auf die man die ost-
jordanischen Kultstätten Mispa (Mazzeba), Maba-
naim,Sukkoth,Pnuel zurückführte. Diese gründete I.
nach der Sage bei der Rückkehr aus Mesopotamien.
Jakob von Nisibis, auch I. der Große
genannt, Heiliger, lebte lange Zeit als Eremit in
den kurdischen Bergen, wurde 309 zum Bischof von
Nisibis gewählt und gründete die berühmte theol.
Schule daselbst. Auf dem Konzil von Nicäa und
später war er eifriger Gegner der Arianer. Schriften
von ihm sind nicht erhalten. Er starb 338.
JakobI. (Iaym e), der Eroberer, König von
Aragonicn, folgte 1213 seinem in der Schlacht bei
Muret gefallenen Vater Peter II. und erhielt seinen
Beinamen davon, daß er 1229-35 die Valearen
und im folgenden Jahrzehnt das ganze Königreich
Valencia eroberte. Er starb 25. Juli 1276. Vor
feinem Tode teilte er sein Reich, sodah die Balearen
als Königreich Mallorca dem jüngern Sohn Jakob,
alles übrige aber dem ältern Peter III. zufiel. I.
hat sich auch als Gesetzgeber verdient gemacht und
beschrieb sein eigenes Üeben in span. Sprache. - Vgl.
Tourtoulon, ^71116 1^, 1s conyiikraiit (2 Bde., 1863
-67); 1ii6 dironicie ok^ain68 I., ^ritten d^ dim-
86il (englisch von Forster, 2 Bde., Lond. 1883).
Jakob II. (Iayme), der Gerechte, König
von Aragonien und Sicilien, erhielt die letztere
Würde dadurch, daß sein Vater Peter III. von Ara-
gonien, welcher von den Sicilianern nach derSicili-
schen Vesper 1282 zum König ausgerufen worden
war, ihm 1285 die Infel überließ. Als I. aber 1291
durch den Tod feines ältern Bruders Alfons III.
selbst König von Aragonien wurde, gab er auf An-
dringen des Papstes 1295 die Insel auf und erhielt
dafür vom Papst Bonifacius VIII. Sardinien zu
Lehn. Durch eine besondere Konstitution vereinigte
1.1319 die Reiche Aragonien, Valencia und Cata-
lonien auf alle Zeit, doch so, daß jedes eine beson-
dere Verfassung und Gesetzgebung behielt. I. starb
1327; ihm folgte sein Sohn Alfons IV.
Jakob I., König von Großbritannien und
Irland (1603-25), als König von Schottland
Jakob VI. (1567-1625), geb. 19. Juni 1566 zu
Edinburgh, war der Sohn Maria Stuarts und
Henry Darnleys. Minderjährig wurde er nach der
erzwungenen Abdankung seiner Mutter 1567 zum
König von Schottland erklärt; für ihn herrschten
wechselnd die Regenten Murray (s. d.), Lennox
(s.Stuart) und Morton (s. Douglas, Bd.5, S.467a).
1578 übernahm I. wenigstens nominell die Re-
gierung selbst. Er zeigte sich anfangs den Katho-
liken geneigt, gab aber in dem 1586 mit Elisa-
beth gefchlossenen Vertrag zu Berwick für die Zu-
sicherung der engl. Thronfolge deren Sache fowie
zugleich die seiner gefangenen Mutter preis und
heiratete die prot. Anna von Dänemark (1589).
Sein Ideal gegenüber der traurigen Stellung der
schott. Könige war der Absolutismus der Tudors
in England, dessen Hauptstütze er in der hierarchi-
schen anglikan. Staatskirche erblickte gegenüber der
demokratischen Presbyterialkirche Schottlands. Für
diesen Zweck baute er sich eine Theorie zurecht von
der göttlichen Prärogative seines Königtums, das
über allen Dingen im Staate stehe und einzig und
allein zur Herrschaft berechtigt sei. Dabei war er
äußerlich wie innerlich wenig das Muster eines
Herrschers. Er war von unschönem Antlitz und
Körperbau, persönlich furchtsam, zwar von größ-
ter Gelehrsamkeit, aber ohne jeden praktischen Ver-
stand. Als Erbe der Tudors bestieg I. 1603 den
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