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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Javagummi - Jaworzno
^aut66^6uin^6u van 66Q ttl66piHnt6r (Vatavia
1886); van Deventer, HeßcliieäOnig äer ^Oäeriaii-
äsrZ op ^. (Haarlem 1887); L. F. M. Schulze, Führer
.<?uf I. <Lpz. 1890). - Karten: ^. Il,68iä6Mi6-
karrten (Haag 1880 fg.); Xa^rt van Iiet 6i1a,nd ^s.
6u 0iu1iF6iiä6 6iwncl6n 1.50000 (Anlsterd. 1887).
(S. auch Niederländisch - Ostindien.)
Favagummi, s. Kautschuk.
Iavaneraffe, s. Makako.
Javanische Sprache, ein Zweig des malaiisch-
polynesischen Sprachstammes. Innerhalb dieses
Stammes bildet sie mit dem verschwisterten Sunda-
nesisch und den Sprachen von Madura und Bali
eine eng zusammengehörige Gruppe und ist bei ihrer
alten und reich entwickelten Litteratur eine der weni-
gen Kultursprachen dieses Sprachstammes. Sie
verdankt diese Stellung dem Umstand, daß schon
vom 6. Jahrh. n. Chr. an zwischen Vorderindien
und Java ausgebreitete, in das ganze Volksleben
eindringende und umbildende Beziehungen stattfan-
den. Aus diesen Verhältnissen heraus entstand eine
zweite ind. Kulturwelt, die die Südküsten Hinter-
mdiens (Kambodscha u. s. w.) und Java mit seinen
Nachbarinseln Madura (daher Maduresische
Sprache) und Bali umfaßte. Diese Kultur war
ursprünglich brahmanisch, nahm dann aber beide
buddhistische Schulen auf und führte in mancher
Beziehung (Baukunst u. s w.) größere Werke aus
als die ind. Kultur in ihrer Heimat. Die Fürsten
stammten aus vorderind. Geschlechtern; brahmani-
sche Gelehrsamkeit kam in die Kolonien, und Sans-
krit muh lange die Hofsprache gewesen sein. So
entstand allmählich durch die Aufnahme des Sans-
kritwortschatzes in das ursprüngliche malaiische Lan-
desidiom die I. S. Eine Litteratursprache, die wahr-
scheinlich nie gesprochen wurde, aber auf dem Ält-
javanischen aufgebaut ist, ist das fog. Kawi (s. d.).
Da die fremde Kultur und mit ihr die Sprache nicht
in gleichem Maße auf der ganzen Insel und zwar
in ihrem westl. Teile weniger als in ihrem östl. Teile
Eingang und Verbreitung fand, so entwickelten sich
sehr bald zwei Idiome, so eigenartig, daß sie als zwei
verschiedene Sprachen gelten müssen. Es entstand
neben der eigentlichen I. S. im Osten des Flusses
Losari die sog. Sundasprache westlich von dem
genannten Flusse. Das Sundanesische ist roher,
unausgebildeter und der ursprünglichen Sprache
auf Java näher stehend als das Javanische. Dies
zerfiel wieder in einen Volksdialekt (dk8ä. n^oko),
den höher Stehende gegen Niedrigere, und einen
feinern gewühltem (d3.8ä. ki^mä.), den Niedrigere
gegen Höherstehende gebrauchen. Javanische
Grammatiken schrieben: Brückner (Sirampur
1830), I. F. C. Gericke (Vatavia 1831), Roorda
van Eysinga (Amsterd. 1835), Cornets de Groot
(ebd. 1843), T. Roorda (ebd. 1855; bearbeitet von
A. C. Vreede (4. Aufl. 1893), Favre (Par. 1866),
Bohatta (Wien, Pest, Lpz. 1892); Wörterbücher:
Roorda van Eysinga, ^3.vaaii8c1i>^6ä6i'<1iiit8cti,
Neä6i-(wit8(:1i-^avkÄN8ck (Amsterd. 1834-35);
Favre (Wien 1870); Gericke und Noorda, fortgeführt
von Vreede, ^avNauscb-Nkäei-ämtseli (2. Aufl.,
ebd. 1886); P. Ianz, ^6ä6r1.-<lHv. ^Vooi-äLndoek
(Samarang 1892); derf., 8upp1. op ket kHuä^oor-
äendoek vau Oklicke-NooläH (ebd. 1883). Sun-
danesischeWörterbücher verfaßten: Rigg (Va-
tavia 1862), H. I. Oosting (ebd. 1879), Coolsma
(Leid. 1884); Grammatiken: Coolsma (Vatavia
1873), G. I. Grashais (Leid. 1891), S. Leesboek
(ebd. 1878). Maduresisch: W.I. Elzevier Stock-
mans und I. C. P. Marinissen (Grammatik und
Wörterbuch, Surabaja 1880); A. Vreede, Ilanä-
leiäinF tot äs dsoetsninF ä6l N3.ä06l668oti6 laal
(Leid. 1882-89). - Vgl. Dulaurier, Nömoii-s,
I6tti'68 6t I'HPP0I't8 8U1' 168 C0Ur8 6.6 Ikll.zi163 1113.19^6
6t^vlmai86) tait ä6 1841-43 (Par. 1843); A. E.
Vreede, 0Htal0FU8 van äs ^avakmäcbs 611 Äaäoe-
r668ck6 llknä^krifteii der I^eiä. Univ.-Lidlid-
tk66k (Leid. 1892). '
Favart (spr. scha-), Iacarara oder Jaca-
rana, rechter Nebenfluß des Amazonenstroms,
Grenzfluß zwischen Peru und Brasilien, entspringt
in der Vodenschwelle der Andes Conomamas, flieht
im Urwald gegen NO. und mündet bei Tabatinga.
Er ist auf etwa 500 km fchiffbar.
Iavatiger, s. Tiger.
Iavea (spr. cha-), ehemals ^abea, Stadt in der
span. Provinz Alicante, am südl. Fuße des Mongo,
an der Mündung des Küstenstusses Gorgos, von
alten Mauern umgeben, hat (1887) 7441 E., regen
Küstenverkehr im Hafen und Ausfuhr von Früchten.
Iavellesche Lauge, f. Nau äs "iNvsiis und
Iawbor, Insel, s. Ialuit.
Ialver (pers., "Helfer"), im Türkischen 'der Ad-
jutant (militä'r. Rang). ^(s. d.).
Iawornikgebirge, Gruppe in den Karpaten
Iaworötv. 1) Bezirkshauptmannschaft in Ga-
lizien, hat 942,36 ^m, (1890) 69 070 (34153
männl., 34917 weibl.) meist griech.-unierte ruthen.
E., 12170 Häuser, 12805 Wohnparteien in 67 Ge-
meinden mit 253 Ortschaften und 55 Guts gebieten
und umfaßt die Gerichtsbezirke I. und Krakowiec. -
2) Stadt und Sitz der Vezirkshauptmannschaft, west-
lich von Lemberg, in flacher Gegend, hat (1890)
4145, als Gemeinde 9219 ruthen. und poln. E.,
darunter 2572 Israeliten, in Garnison (155 Mann)
eine Eskadron des 11. Dragonerregiments "Kaiser
Franz Joseph", Bezirksgericht (593,24 o^m, 34 Ge-
meinden, 149 Ortschaften, 28 Gulsgediele, 42640
meist griech.-unierte ruthen. E.), ein Erziehungsinsti-
tut für Mädchen; Töpferwarenfabrikation, Brauerei,
Brennerei, Ackerbau und Handel. Die frühere Burg
mit ital. Garten war Lieblingsaufenthalt des Polen-
königs Johann Sobiefki. Peter d. Gr. ließ sich hier
mit Katharina trauen. Ostlich von I. das Schwefel-
bad Szkto (1780 E.) nüt Badeanstalt.
Iaworski, Apollinar, Ritter von, österr. Par-
lamentarier'und Staatsmann, geb. 23. Juli 1825
in Galizien, studierte in Wien und Lemberg die
Rechte und war seit 1846 kurze Zeit im Staats-
dienst, worauf er die Verwaltung seiner Güter über-
nahm. 1870 wurde er als Vertreter des Großgrund-
besitzes in das österr. Abgeordnetenhaus und in
den galiz. Landtag gewählt, denen er seitdem un-
unterbrochen angehört. 1887 wurde er zum stän-
digen Mitglied des Reichsgerichts ernannt und nach
dem Tode Grocholskis (10. Dez. 1888) zum Obmann
des Polenklubs gewählt. In das Koalitionsmini-
sterium, das Fürst Alfred Windischgrätz 12. Nov.
1893 nach der Entlassung des Ministeriums Taaffe
bildete, trat I. als Minister ohne Portefeuille ein.
Iaworzno, Markt in der österr. Bezirkshaupt-
mannschast und dem Gerichtsbezirk Chrzanöw, an
der Linie Szczakowa-I. <3kiu) der Ferdinands-
Nordbahn, hat (1890) 5419, als Gemeinde 6637
poln. E., große Steinkohlenwerke, Galmeigruben,
Zinkhütte und Glasfabrik.