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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Katholische Majestät – Katona

Erzbistum Skutari mit 3 Bistümern in Albanien (Alessio, Pulati, Sappa), dann das Bistum Candia,das von Smyrna abhängt; in der asiat. Türkei das Erzbistum Smyrna, das exemte Erzbistum Bagdad und das Bistum Scio, das von Naxos abhängt. In Afrika giebt es außer den Erzbischöfen 1 Bischof in Ceuta, 2 auf den Canarischen Inseln, 1 apostolischen Vikar in Abessinien, 2 in Ägypten und 4 im Kongostaat.

Außer den Bischöfen giebt es in Nord- und Südamerika 16 apostolische Vikare und 5 Präfekten.

In Asien giebt es Bischöfe nur in der asiat. Türkei (3), in Ostindien (27) und auf den Philippinen (5), sonst nur apostolische Vikare und Präfekten.

In Afrika giebt es in Algerien 3 Bischöfe, in Ägypten 1 Bischof des armenischen Ritus, sonst nur apostolische Vikare und Präfekten.

über die Ausbreitung der K. K. auf der Erde s. Erdkarten II (Bd. 6, S. 253). – Vgl. O. Werner, Kath. Kirchenatlas (Freib. i. Br. 1888); ders., Orbis terrarum catholicus (ebd. 1890); Bulletin de l’Institut international de Statistique (Bd. 4, Teil 2 u. 3, Jahrg. 1889, Rom 1890); The Statesman’s Year-Book (Lond. 1893); La Gerarchia Cattolica (Rom 1893).

Katholische Majestät, ein Prädikat, das sich schon seit der Kirchenversammlung zu Toledo 589 mehrere Könige von Spanien beilegten. Als bleibender Titel wurde ihnen derselbe erst durch Papst Alexander VI. verliehen, zum Andenken an die 1492 durch Isabella von Castilien und Ferdinand II. von Aragonien vollendete Vertreibung der Mauren.

Katholisch-Hennersdorf, s. Hennersdorf.

Kathrein, Theodor, österr. Parlamentarier, geb. 25. März 1842 zu Salurn in Südtirol, studierte Rechtswissenschaft in Innsbruck und übernahm 1867 die Redaktion der «Tiroler Stimmen», die er bis 1871 führte, worauf er als Konzipient in der Kanzlei eines Wiener Advokaten arbeitete. 1878 ließ er sich in Hall in Tirol als Advokat nieder. 1883 wurde er von den Landgemeinden des Oberinnthals in den Tiroler Landtag und in demselben Jahre von den Gemeinden des Pusterthals in den österr. Reichsrat gewählt, wo er später dem Hohenwart-Klub beitrat. Jetzt vertritt er die Gemeinden der Umgebung Innsbrucks. Er verfocht stets mit Energie die Interessen der kath. Kirche und machte in dieser Richtung seinen Einfluß geltend. Langjähriges Mitglied des Budgetausschusses, führte er verschiedene Referate und fungierte auch als Generalreferent des Budgets. 1891 wurde er zum zweiten, 1893 zum ersten Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.

Kâtib (arab.; türk. Kiâtib), Schreiber; in der Amtssprache Sekretär und im allgemeinen Kanzleibeamter; Sirr-Kâtibi, Geheimschreiber, ist der Titel der Gesandtschaftssekretäre.

Kâtib Tschelebi, türk. Historiker und Geograph, s. Hâdschi Chalfa.

Katîf, El-, Distrikt und Stadt in Arabien, s. Al Katif.

Katjanöl, soviel wie Erdnußöl (s. d.).

Katkow (spr. -kóff), Michail Nikiforowitsch, russ. Publizist, geb. 1820 zu Moskau, studierte auf der dortigen Universität, in Königsberg und Berlin, wo er ein eifriger Schüler Schellings war. Nach Rußland zurückgekehrt, wurde er Professor der Philosophie an der Moskauer Universität, welche Stellung er 1849 zufolge der von dem Kaiser Nikolaus angeordneten Beschränkungen der akademischen Lehrfreiheit aufgab. Er begann 1856 die Herausgabe des Journals «Russkij Věstnik», worin er die modernen Ideen des Liberalismus und namentlich das engl. Selfgovernment vertrat, zugleich aber sich als entschiedener Gegner der radikalen und socialistischen Partei zeigte. Der Aufstand in Polen führte K., der seit 1861 auch die Redaktion der «Moskauer Zeitung» übernommen hatte, zu einer Veränderung seiner bisherigen polit. Ansichten: er wurde jetzt der Apostel des Nationalrussentums. Vornehmlich auf seine Thätigkeit waren die von der russ. Regierung unternommenen Versuche zur gewaltsamen Russifizierung Polens und zur Unterdrückung des deutschen Elements und der ständischen Verfassung in den Ostseeprovinzen zurückzuführen. Außerdem verfocht er mit Professor Leontjew das klassisch-humanistische Unterrichtssystem. Da die beiden Freunde bei dem damaligen Unterrichtsminister Golownin mit ihren Vorschlägen nicht durchdrangen, begründeten sie 1865 ein Privatgymnasium zu Moskau, das noch jetzt besteht. Nach dem Sturze Golownins (Mai 1866) bewirkten K. und Leontjew eine vollständige Umgestaltung des Gymnasiallehrplans zu Gunsten des Klassicismus; das unter ihrer Mitwirkung zu stande gekommene neue Gesetz wurde gegen den Widerspruch der übrigen Presse von dem Unterrichtsminister Grafen Tolstoj durchgeführt. Nach dem Tode des Kaisers Alexander II. stand K. an der Spitze der Partei, die die von demselben beabsichtigte Einberufung eines Ausschusses der Provinzial-Landschaftsversammlungen verhinderte, die Entlassung der Minister Loris-Melikow, Abasa und Miljutin und die Befolgung eines zugleich streng nationalen und reaktionär-absolutistischen Systems durchsetzte. Das ihm angetragene Portefeuille des Unterrichtsministeriums schlug K. aus. Wesentlich seinem Einfluß auf den Unterrichtsminister Deljanow ist die Aufhebung des liberalen Universitätsstatuts von 1863 zuzuschreiben. 1882 stürzte er durch seine Angriffe in der «Moskauer Zeitung» den Minister des Innern Ignatjew und wurde zum Erzieher des Thronfolgers Nikolaus ernannt. K. starb 1. Aug. 1887 auf seinem Gut Snamenskoje bei Moskau.

Katmandu (Kathmandu), Hauptstadt des Staates Nepal (s. d.) in Vorderindien, am östl. Ufer der Wischnumati am Einfluß der Baghmati. K. hat 50000 E., meist zwei- bis vierstöckige steinerne und mit Ziegeln (in den Vorstädten mit Stroh) gedeckte Häuser. Die meisten Bewohner sind Newar, die zur Hälfte der buddhistischen Kirche angehören. Die Gorkha bilden nur einen unbedeutenden Bruchteil. Die Garnison zählt 12000 Mann mit 250 Geschützen. In der Mitte von K. steht der Darbar, der zum Teil alte Palast des Maharadscha; auf dem großen Platze davor erheben sich Tempel, zum Teil mit vergoldeten Dächern, neben ihnen Monolithen mit Statuen früherer Radschas, in der Nähe des Palastes auf Steinsäulen eine kolossale Glocke.

Kätner, s. Kate.

Katogen, s. Anogen.

Katona, Joseph, ungar. Dramatiker, geb. 11. Nov. 1792 zu Kecskemét, studierte in Pest die Rechte, beschäftigte sich aber mehr mit dem ungar. Theater. Er übersetzte zahlreiche Stücke aus dem Deutschen und schrieb 1815 seine Tragödie «Bánkbán» (die Ermordung der Gattin Andreas’ II. von Ungarn 1213, Budapest 1821; deutsch von Ad. Dux, Lpz. 1858; denselben Stoff bearbeitete Grillparzer in seinem