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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Labourdan - Labradorit
äs I>a.nc6", Vd. 6 - 8 (mit Pardessus, 1850-
77), "1^6 Fi'^nä (üoutumier äk Trance" (mit R.
Dareste, neue Ausg. 1868), Catherinots "^xi0M68
du ärmt lran^aiZ)) (1883), Montesquieus "(Nuvi-68
comMtog" (7 Bde., 1875-79). Von polit. Sckrif-
tcn sind zu nennen: "I.K i-6vi8i0n äs lg. ^on8tiw-
tiou" (1851; später u. d. T. "(Hu63tioii8 c0H8titn"
twQN6iIo8o 1872 erschienen), "L'Ntat 6t 868 Ii-
mit68" (1863) und cd,N 1id6rt6 r6UZi6U86" (1858).
Großen Erfolg hatten seine Märchen "^däaUaK,
0U 16 1r6ti6 Ü. (IU^tl-6 k6ui1i63" (l.859), "(^0Nt68
I)l6U3" (1864), <(^0UV6aUX cont68 di6N8" (1867),
"I)6rni6r8 c0Qt68 I)16U8" (1883). Viele Beiträge
lieferte L. in die von ihm herausgegebenen "^6vu6
In3toi-isiu6 ä6 äroit tran<^i8 6t 6tratiF6r" (15 Bde.,
1855-69), die "I^6vu6 ä6 i6Fi3lHti0n Qnci6nn6 6t
M0ä6rn6" (6 Bde., 1870-76) und "^0uv6il6 N.6-
VU6 Qi3t0liliu6" (seit 1877). Nach seinem Tode er-
schienen "D6rui6i'3 äi8C0ur3 p0i)u1uii'68" (Par.
1886) und "1i'6Nt6 9.Q8 ä'6N86i^N6IU6Nt 3.U 5ol-
IöF6 ä6 ?ranc6 1849 - 82" (ebd. 1888). - Vgl.
N0UV6U6 K6VU6 1ii8toritin6, Bd. 12 (1888); Wal-
lon, ^0tic6 8U1' Ia V16 6t 163 travaux ä6 N. Näouarä
I.. (Par. 1889).
Labourdan (spr.-burdäng), früher Labort,
Lab ourd, baskische Landschaft, teils zu Frankreich
(Depart. Basses-Pyrenses), teils zu Spanien ge-
hörig, mit der Hauptstadt Bayonne (I^pni-äum).
Labourdonnaye (spr. -burdonnäh), Vertrand
Framois Mähe' de, franz. Seemann, geb. 11. Febr.
1699'zu St. Malo, war schon 1723 Kapitän in der
Marine der franz. Ostindischen Compagnie und
nahm 1724 Anteil an dem Siege von Mahö, wofür
er diesen Namen beigelegt erhielt. Er kehrte 1733
nach Frankreich zurück, wurde 1735 Gouverneur der
Inseln Isle-de-France und Bourbon, erhielt 1740
den Befehl über ein Geschwader in den ostind. Ge-
wässern und entsetzte 1741 Mahö. Im Juli 1746
griff er mit sechs Schiffen an der Küste von Koro-
mandel den brit. Kommodore Peyton an und be-
hauptete nur mit großem Verluste das Schlachtfeld,
zwang 21. Sept. Madras zur Kapitulation, das er
gegen eine Kontribution von 9 Mill. Livres zu räu-
men versprach. Der Generalgouverneur Dupleir
verweigerte aber die Ratifikation und beschuldigte
L., das Interesse der Compagnie verraten zu haben.
Um sich von dieser Verleumdung zu reinigen, kehrte
er l.747 nach Frankreich zurück, wo man ihn sogleich
in die Bastille setzte und erst 1751 für schuldlos er-
klärte und freiließ. Er starb 9. Sept. 1753.
I"a. dour8v on 1a. vio (frz., spr. burh u la
wih), die Börse oder das Leben!
Labpulver, s. Lab.
Labrador, Halbinsel Nordamerikas, zwischen
Hudsonstrahe, Atlantischem Ocean, Hudson- und
Iamesbai, mit 5250 km Küstenlänge und 1,3 Mill.
hkiu Fläche. Im engern Sinne bezeichnet L. nur
die nordöstl. Küste von der Belle-Isle-Strahe (Kap
Charles) bis Kap Chidley, d. i. von 52 bis 60° 25'
nördl. Br. und landeinwärts bis etwa 69° westl. L.
Dieser Teil mit nur 4211 E. (darunter 1347 Es-
kimo zwischen Hamilton Inlet und Nngavabai) ge-
hört zur brit. Kolonie Neufundland, während das
übrige Land zum Dominion of Canada gerechnet
wird. Nur das östliche L. ist durch Missionare,
Indianer und Agenten der Hudsonbaicompagnie
einigermaßen erforscht. Die Küste ist von unzähligen
Fjorden und Buchten durchschnitten und mit Inseln
und Klippen besetzt; sie besitzt im nördl. Teile hinter
dem Aulezavilk-Sund Gipfel bis 2000 in Höhe.
Dahinter liegt eine 6-700 m hohe, von Seen und
Flüssen besetzte und mit erratischen Blöcken besäte
Hochfläche, die nach N. und W. allmählich, nach S.
und O. in Steilküsten zum Meer abfällt. Sie besteht
aus Granit und Gneis, die an der Küste von bis 60 m
mächtigem alten Rotsandstein überlagert werden.
Blauer und grüner Labradorit findet sich an der
Küste bei Nain und am tzamilton Inlet. An der
Südseite des Melvillesees ziehen sich die vulkani-
schen Mcalyberge hin. Das Klima ist rauher als
irgendwo auf der nördl. Halbkugel unter gleicher
Breite. Der Sommer beginnt im Juni, der Winter
im September; das Jahresmittel von Nain ist
- 6,2° 0., im Sommer -1-10°, im Winter - 25,2° 0.
Das Klima des Binnenlandes zeigt größere Extreme.
Die Südküste trägt längs des Lorenzgolfs und nach
der canad. Grenze hin kleine Pappeln, nordcanad.
Nadelhölzer, Birken und Weiden, nach N. zu nimmt
der Wald ab und unter 57° nördl. Br. bedeckt Tundra
das Land. Korn reift nicht, wohl aber Rüben, Kohl
und Kartoffeln. Von den übrigen Produkten sind
zu erwähnen, außer dem Labradorit, Marien glas,
Asbest, Eisen, Kupfer, Schwefelkies und Bergkry-
stall. Von Landsäugetieren finden sich auf L. einige
20, darunter eine Spitzmaus, der Eisbär, Vielfraß,
Waschbär, Wolf, Eisfuchs, Canadaluchs, ein Mar-
der, 8-9 Nager, darunter 2 Hasenarten, das Renn-
tier und der Elch. Voaelarten mögen 150-160
vorkommen; unter den Landvögeln herrschen cana-
dische, unter den Schwimm- und Wadvögeln all-
gemein arktische vor. In den süßen Wässern sind
Lachse zahlreich. Von Insekten finden sich eine ganze
Reihe Käfer, von Schmetterlingen 12 Tagfalter,
1 Spinner und 4 Eulen. Haustiere sind nur Hunde
und Renntiere. Die Küsten sind reich an Fischen,
besonders Kabeljau, Heringen und Makrelen, zu
deren Fang sich von Juni bis September hier, be-
sonders in Dominohafen (53^° nördl. Br.), 30000
Fischer aus England und Neufundland einfinden.
Auch die Lachssischerei und der Seehundsfang sind
nicht unbedeutend. Pelzwerk und Federn kommen
ebenfalls zur Ausfuhr. Die eingeborene Bevölkerung,
die auf der ganzen Halbinsel 10000 nicht übersteigt,
besteht im Innern aus Indianern; an^erNor'd ostkuste
befinden sich sechs Missionsstationen der Mäh rischeu
Brüder. Die übrigen Europäer leben in den Forts
der Hudsonbaicompagnie: Chimo an der Nngavabai,
Naskopi und Rigolet am Melvillesee. Vgl. Karte:
Britisch-Nordamerika und Alaska.
L., das Helluland (d. i. Steinland), welches
Leif, der Sohn Eriks des Roten, kurz nach dem I.
1000 von Grönland aus entdeckte, wurde von neuem
mit Neufundland Juni 1497 durch Giovanni und
Sebastian Caboto wieder aufgefunden, 1501 vom
Portugiesen Gaspar Cortereal besucht und benannt.
Erst 1610 erforschte Hudson einen Teil der Küsten.
- Vgl. Stearns, 1^., a 8l!6tc1i of it8 p6opi68, it8 in-
äu8ti'i68 5l,näit3NHwi'3.Iiii8t0i'^(Bost.1885); Packard,
1^. c0H3t'. 3^0UI-Hk1 ott^vo 8UINM6I- crui868 (Neuyork
Labradördachs, s. Dachs. ^1891).
Labradorente, in Frankreich übliche Benennung
der Emaragdente (s. d.).
Labradorhund, s. Hunde V, 5.
Labradorisicren, Bezeichnung für den Far-
benschiller des Labradorits und Hypersthens (s.
diese Artikel).
öabradortt oder Labrador st ein, Mineral
aus der Familie der Feldspate, zu den tritlinen.