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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Loch Ericht - Lochner

Loch Ericht, See, s. Ericht.

Loch Erne Upper (spr. lock örn öpper), See, s. Erne.

Löcherpilz, s. Polyporus.

Loches (spr. losch). 1) Arrondissement des franz. Depart. Indre-et-Loire, hat 179,96 qkm und (1891) 63 902 E. - 2) Hauptstadt des Arrondissements L., am linken Ufer des Indre, in fruchtbarer Gegend, an der Linie Tours-Châteauroux der Orléansbahn und den Nebenlinien Ligueil-L. und L.-Montrésor, hat (1891) 3655, als Gemeinde 5132 E., ein Stadthaus im Renaissancestil, viele mittelalterliche Gebäude und Ruinen eines ehemals königl. Schlosses mit gewaltigem Belfried. L. besitzt ein Collège, Normalschule; Wollspinnerei, Tuchfabrikation, Holz- und Getreidehandel.

Loch Fyne, Loch Gilp, s. Fyne (Loch).

Lochialsekret, soviel wie Lochien.

Lochien (grch.), Kindbett- oder Wochenfluß, s. Wochenbett.

Lochlehre, s. Lehre.

Loch Lomond, See, s. Lomond.

Loch Maree, See, s. Maree.

Lochmaschine, Durchstoß, Durchschnitt, eine Maschine zum Lochen von Blechen, Platten u. s. w. Sie findet vorzugsweise in Brückenbauanstalten, Kesselschmieden, Maschinenfabriken, in kleinern Ausführungen auch in den Werkstätten verschiedener Handwerker (Schlosser, Schmiede, Klempner u. a.) Verwendung. Die Werkzeuge der L. sind der Lochstempel (Stempel, Mönch, Drücker), ein massiver cylindrischer oder prismatischer Stahlkörper, dessen Querschnitt mit demjenigen des herzustellenden Loches in Größe und Form übereinstimmt, und der Lochring (Locheisen, Matrize), eine während des Lochens dem Arbeitsstück zur Stütze dienende durchbrochene Stahlplatte, deren Höhlung die Gegenform des Stempelquerschnitts bildet. Der Stempel wird mittels einer mechan. Einrichtung gegen das auf dem Locheisen ruhende Arbeitsstück gepreßt und dringt bei anhaltender Steigerung der Pressung in dasselbe ein, hierbei das ihm entgegenstehende Material anfangs verdichtend und sodann als Putzen in die Höhlung des Lochringes drängend. Der Betrieb kleiner L., die für das Lochen dünner Metallplatten oder das Ausstoßen kleiner Löcher bestimmt sind, erfolgt durch die Hand oder den Fuß des Arbeiters, indem die Kraft desselben durch Hebel, Schrauben oder Excenter vergrößert auf den Stempel übertragen wird. Solche L. haben oft die Form der Balancierpresse (s. d.). L. für das Lochen starker Platten, wie sie die Brücken-, Kessel- und Maschinenfabriken verarbeiten, werden durch Elementarkraft betrieben.

Eine solche L. zeigt die nachstehende Fig. 1. Der Lochstempel a. ist in einem Schlitten b eingespannt, dem die Führungen c des Maschinengestells die senkrechte Bewegung sichern. Unterhalb des Stempels liegt auf einem Tisch der Lochring d. Die bei e eingeleitete und durch das Räderwerk f auf die horizontale Welle g übertragene mechan. Arbeit wird durch das am vordern Ende der Welle g sitzende Excenter h und die dasselbe umschließende kurze Excenterstange i dem Stempelschlitten b mitgeteilt und mittels des Stempels an das auf dem Lochring ruhende Arbeitsstück abgegeben. Die Veränderung des Stempelhubes wird, der Dicke des Arbeitsstückes entsprechend, durch Verstellung des Excenters h mittels der Triebschraube k erzielt. Zur plötzlichen Stillsetzung des Stempels, während das Räderwerk mit dem Schwungrad l in Bewegung verbleibt, dient eine Kuppelung, die das Rad f mit der Welle g kuppelt und durch Niedertreten des Trittes m ausgerückt wird. Eine Handlochmaschine, wie sie bei Häuser- und Brückenbauten zum Lochen von Trägern aushilfsweise gebraucht wird, zeigt Fig. 2. Sie ist fahrbar und locht 13 mm dicke Platten bei 22 mm Lochweite. Die Niederbewegung des Stempels geschieht vom Arbeiter für dünnere Platten durch das Windekreuz a, das mittels eines Getriebes den Zahnradsektor b und mit diesem den Stempel S abwärts drückt; für dickere Platten wird diese Bewegung durch Auf- und Abbewegung des Hebels c bewirkt, der mittels Sperrklinke in ein auf der Achse des Windkreuzes sitzendes Sperrrad eingreift.

^[Fig. 1.]

^[Fig. 2.]

Nicht selten findet hydraulische Pressung zur Bewegung des Lochstempels Verwendung (hydraulische L.). L. für das Ausstoßen vieler, regelmäßig über die Fläche einer Platte verteilter Löcher, bei denen die Bestimmung des Lochstandes durch selbstthätige Verschiebung des Arbeitsstückes erfolgt, werden Perforiermaschinen (s. d.) genannt. Häufig, insbesondere bei den durch Elementarkraft betriebenen L., wird der zur Bewegung des Lochstempels dienende Mechanismus gleichzeitig auch zum Betrieb einer Schere benutzt (s. Scheren). Über die L. in der Schuhwarenfabrikation s. d.

Lochmuscheln, s. Armfüßer.

Lochner, Stephan, Maler, stammte aus Konstanz und wird von 1442 bis 1451, in welchem Jahre er starb, erwähnt. Er ist der Verfertiger des berühmten Altarbildes in der Michaelskapelle des