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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Loyson; Lozere; Lpfd.; L. S.; L. St.; Lstrl.; Ltd.; Lualaba; Luama; Luapula; Luarca; Luban Mati; Lubartow; Lübbecke; Lübben

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Loyson – Lübben (Kreis und Stadt)

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Loyola'

Savoyarden Peter Favre (s. d.) den Plan, einen Orden zu stiften, um in Palästina den Ungläubigen zu predigen oder, wenn dieses nicht ausführbar sei, sich dem Papste zur Verfügung zu stellen. Da einige der Genossen ihre Studien noch nicht vollendet hatten, ging L. 1535 wieder nach Spanien. 1537 trafen sie zu Venedig wieder zusammen und gingen nun nach Rom, wo sie nach Überwindung einiger Schwierigkeit von Papst Paul III. 1540 die Bestätigung ihres Ordens erlangten. Die Beschränkung, daß derselbe nur 60 Mitglieder zählen solle, wurde schon 1543 aufgehoben. 1541 wurde L. zum General gewählt. Die von ihm verfaßten «Konstitutionen» des Ordens wurden von der nach seinem Tode 1558 gehaltenen Generalkongregation angenommen. L. starb 31. Juli 1556, wurde 1609 von Paul V. selig, 1622 von Gregor XV. heilig gesprochen. Eine Sammlung der Briefe des L. erscheint seit 1874 zu Madrid, Sein Leben beschrieben die Jesuiten Ribadeneira, Maffei, Bouhours u. a. – Vgl. Genelli, Das Leben des heil. Ignaz von L. (Innsbr. 1847; in neuer Bearbeitung hg. von Kolb, Wien 1894); Gothein, Ignaz von L. (in den «Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte», Nr. 11, Halle 1885); ders., Ignatius von L. und die Gegenreformation (Halle 1895); Geß, Ignatius von L. (im «Histor. Taschenbuch», 6. Folge, Jahrg. 12, Lpz. 1892); Hughes, L. and the educational system of the Jesuits (Lond. 1892).

Loyson (spr. lŏasóng), Charles, franz. Kanzelredner, s. Hyacinthe, Pater.

Lozère (spr. -sähr), Departement in Südfrankreich, umfaßt das vormalige Ländchen Gévaudan sowie Teile von Velay und der Diöcese Uzès, wird von Haute-Loire und Cantal (N.), Ardèche (O.), Gard (SO.), Aveyron (W.) begrenzt, zählt auf 5169,73 qkm (1891) 135527 E., darunter etwa 20000 Reformierte, d. i. 26 auf 1 qkm und eine Abnahme von 4 Proz. gegen 1886, und zerfällt in die 3 Arrondissements Mende, Florac und Marvejols mit 24 Kantonen und 198 Gemeinden; Hauptstadt ist Mende. L. ist ein rauhes Gebirgsland und erhielt seinen Namen von dem zur Centralmasse der Cevennen gehörigen Lozèregebirge, das im O. und SO. zwischen den Quellen des Lot und Tarn im Mittel 1390 m, im granitischen Pic Crucinas 1719 m hoch aufsteigt. Von der Lozère zieht gegen NW. die im Mont de Randon bis 1554 m aufsteigende Montagne de la Margeride und im W. erhebt sich die bis 1471 m hohe Montagne d'Aubrac. Der nordöstlichste Teil gehört zum Loiregebiet, indem er von dem Allier und mehrern seiner Zuflüsse durchfurcht wird; der bei weitem größte westl. Teil zum Bassin der Garonne, welcher Tarn und Lot zufließen. Die südöstl. Abdachung gehört zum Gebiet der Rhône. Der Westen und Nordosten hat feuchtes, regnerisches Klima; weit trockner ist die Südostabdachung, wo sogar Maulbeerbaum, Weinstock (1070 ha Weinpflanzungen lieferten im Durchschnitt von 1882 bis 1891: 7781, 1892 nur 3951 hl) und Olive gedeihen. Die Berggelände haben nur wenige Getreidefelder (1892: 124950 hl Weizen, 366664 hl Roggen, 162370 hl Hafer), so daß Kartoffeln, vorzüglich aber Kastanien die Hauptnahrung bilden. Desto ausgedehnter sind die Wiesen und Weideflächen, daher viel Rindvieh (79236 Stück) und besonders Schafe (371858 Stück) gezogen werden. Auch Wild findet sich in Menge; ferner wird die Zucht der Seidenraupe in großem Maße betrieben. ↔ Der Hauptreichtum besteht in Metallen; man beutet Silber und viel Blei aus, letzteres besonders in den Gruben zu Villefort, die auch Kupfer liefern. Die Industrie ist gering; sie liefert Wollwaren, etwas Leder, vor allem aber Holzschuhe (jährlich etwa 570000 Paare). Das Departement besitzt nur 98,8 km Eisenbahnen, aber 453,2 km Nationalstraßen; an höhern Unterrichtsanstalten nur ein Collège. – Vgl. Joanne, Géographie du département de L. (Par. 1882); J. Cambefort, Excursion dans la L. et aux gorges du Tarn (im «Bulletin de la Société géographique», Lyon 1889).

Lpfd., LU, Abkürzung für Liespfund, s. Schiffspfund.

L. S., Abkürzung für Loco sigilli (s. Loco); im Wechselwesen für Lange Sicht.

Lstrl., L. St. (gewöhnlich geschrieben ₤), Abkürzungen für Livre Sterling, Pound Sterling (Pfund Sterling), s. Sterling.

Ltd., Abkürzung für Limited (s. d.).

Lualaba, Kamorondo, Nebenfluß des obern Kongo, entspringt 1525 m ü.d.M., unter 11° 44‘ südl. Br. und 26° 30‘ östl. L. nahe dem Kabompo, einem Seitenfluß des Sambesi, durchströmt, nachdem er auf einer Strecke von 70 km, die Nziloberge durchbrechend, von 1380 m auf 930 m herabgestürzt ist (Nzilofälle) und durch gelegentliche Überflutung die seitwärts liegenden stehenden Gewässer, den Kabul-, Kabele-, Upämba- und Mulandasee, gespeist hat, die Landschaften Katanga und Kassongo und den Kassalisee und vereinigt sich unter 6° 30‘ südl. Br. bei Ankoro mit dem Luapula, dem eigentlichen Quellfluß des Kongo (s. d.), der auch streckenweis den Namen L. führt. Er nimmt zahlreiche Zuflüsse auf: von links den Lufupa, Lubidi und Luvoi, von rechts den mächtigen Lufira, welcher unter 12° in den bis zu 1600 m hohen Bergen von Iramba entspringt. Der L. ist 1000 km lang und nur streckenweis schiffbar. Sein Quellgebiet und den größten Teil seines Laufes hat Francqui 1892 erforscht.

Luama, Nebenfluß des Kongo (s. d.).

Luapula, Oberlauf des Kongo (s. d.).

Luarca, Bezirkshauptstadt der span. Provinz Oviedo, an der Cantabrischen Küste, in fruchtbarer, maisreicher Gegend, zählt (1887) 10278 E.

Luban Mati, Harzart, s. Boswellia.

Lubartow, Stadt, s. Ljubartow.

Lübbecke. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Minden, hat 563,17 qkm und (1890) 46877, 1895: 47724 (23 258 männl., 24466 weibl.) E., 1 Stadt, 46 Landgemeinden und 5 Gutsbezirke. –

2) Kreisstadt im Kreis L., am nördl. Fuße des Wiehengebirges und an der Linie Bünde-Sulingen (im Bau) der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Bielefeld), hat (1895) 3188 (1890: 2994) E., darunter 227 Katholiken und 63 Israeliten, Postamt zweiter Klasse; Trikotweberei, Strickerei, Seilerei, Cigarren-, Leder-, Strohpapierfabriken und große Leinenhandlungen.

Lübben. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, hat 1038,72 qkm und (1890) 33861, 1895: 34129 (16774 männl., 17355 weibl.) E., 3 Städte, 84 Landgemeinden und 34 Gutsbezirke. –

2) L., wend. Lubin, Lubena, Kreisstadt im Kreis L. in der Niederlausitz, auf mehrern Inseln der Spree, in die hier die Berste mündet, zwischen dem Ober- und Unterspreewald, an der Linie Berlin-Görlitz der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Cottbus) und Hauptsteueramtes, hat (1895) 6580 E. (1890: 6198, dar-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 323.