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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Montebello - Montecuccoli

mulitenformation, die am Ostabfall von Basalt durchsetzt sind. Die höchsten Gipfel sind die Cima Val Dritta (2218 m), der Monte-Maggiore (2200 m) und der Monte-Altissimo di Nago (2070 m) am Nordende auf der Grenze von Tirol und Italien.

Montebello (d. i. Schönberg), Dorf im Kreis Voghera der ital. Provinz Pavia, am Copa, 8 km östlich von Voghera, mit (1881) 1981E. Hier wurden 9. Juni 1800 die Österreicher unter Ott vom franz. General Lannes geschlagen, der 1804 den Titel eines Herzogs von M. erhielt. Am 20. Mai 1859 siegten hier die piemont. und franz. Truppen (unter Forey) über die Österreicher (unter Stadion).

Montebello oder Mombello, Schloß mit Park in der Gemeinde Limbiate (Kreis Monza) der ital. Provinz Mailand, wo Bonaparte 1797 drei Monate hindurch sein Hauptquartier hielt.

Montebello, Herzog von, s. Lannes.

Montebello Vicentino (spr. witsch-), Marktflecken in der ital. Provinz Vicenza, Distrikt Lonigo, am Flusse Aldego und der Linie Mailand-Venedig des Adriatischen Netzes, mit (1881) 4357 E. Hier siegten die Österreicher unter Alvinczy im Nov. 1796 über die schwachen franz. Korps von Masséna und Augereau. Auch 1805 ward im November zwischen Erzherzog Karl und Masséna bei M. V. gekämpft.

Monte-Braulio oder Brauglio, Gipfel (2980 m) der Münsterthaler Alpen in den Spölalpen (s. Ostalpen), 7 km nördlich von Bormio auf der rechten Seite des Val di Braulio.

Monte-Carlo, kleiner Ort im Fürstentum Monaco, 2 km östlich von Monaco, an der Bahn nach Mentone, in herrlicher Lage am Meer, ist berüchtigt durch das von Spielern aller Länder aufgesuchte, glänzend ausgestattete Kasino, wo Roulette und Trente-et-quarante zu Einsätzen von 5-12 000 Frs. gespielt werden.

Monte-Cassino, Berg (519 m) in der ital. Provinz Caserta, welcher sich über der Stadt Cassino (s. d.) steil erhebt und einst einen Tempel des Apollon trug. Hier stiftete der heil. Benedikt 529 die Benediktinerabtei, das berühmte Mntterkloster des gesamten Abendlandes, gleich ausgezeichnet durch ihre Prachtgebäude, ihren frühern Reichtum, ihr wertvolles Archiv und ihre Bibliothek wie durch die wissenschaftlichen Bestrebungen ihrer Mönche im Mittelalter. Von den Langobarden von Benevent geplündert, wurde das Doppelkloster von Gregor II. zu neuer Blüte gebracht und von Karl d. Gr. sehr begünstigt. Trotz der Befestigungen wurde M. im 9. Jahrh. von den Saracenen so stark heimgesucht, daß die Mönche nach Teano flüchten mußten, bildete aber, 1038 von Kaiser Konrad II. von schwerer Bedrängnis durch die Fürsten von Capua gerettet und unter den Äbten Richer und Desiderius zur höchsten Blüte gekommen, im 11. Jahrh. einen Hauptstützpunkt der gregorianischen Partei. 1504 wurde es von Spaniern verwüstet, welche die in M. verschanzten Franzosen daraus vertrieben. Seit 1866 ist das Kloster aufgehoben; das Klostergebäude mit zahlreichen Statuen, die prunkvolle Kirche, 1727 neu aufgeführt, mit ihren Mosaiken und Gemälden ist zum Nationalmonument erklärt und der Obhut der noch dort residierenden 30 Mönche anvertraut worden, die ein Priesterseminar und Mittelschulen mit Pensionat unterhalten und die wichtigsten Dokumente des Archivs und der Bibliothek publizieren. - Vgl. Tosti, Storia della badia di M. (3 Bde., Neap. 1342-43); Taeggi, Palaeografia arstistica di M. (Monte-Cassino 1876 fg.); Rickenbach, M. von seiner Gründung bis zu seiner höchsten Blüte unter Abt Desiderius (Einsiedeln 1884-85).

Montecatini di Val di Cecina, Flecken in der ital. Provinz Pisa, Kreis Volterra, hat Mineralquellen und (1881) 2424, als Gemeinde 4558 E. In der Nähe die Kupfergruben von La Cava.

Montecatini di Val di Nievole, Flecken in der ital. Provinz Lucca, an der Linie Pistoja-Pisa des Adriatischen Netzes, hat (1881) 3302, als Gemeinde 6964 E. und berühmte warme Bäder. Die Quellen, unter welchen die Tettuccio-, Olivo-, Regina- und Saviquelle die wichtigsten, besitzen eine Temperatur von 18 bis 30° C. und gehören zu den alkalisch-salinischen Thermen; der Kochsalzgehalt ist verschieden. Sie wirken abführend und werden gegen Unterleibsleiden, Skrofeln, Gicht, Rheumatismus und Frauenkrankheiten angewendet.

Monte-Cavo, s. Albano.

Montecchi und Capuletti (spr. técki), in Shakespeares "Romeo und Julia" zwei sich feindlich gegenüberstehende Familien, daher sprichwörtliche Bezeichnung für zwei feindliche Parteien.

Monte-Ceneri (spr. tsche-) oder Cenere, Straße (31,5 km) über den südwestl. Ausläufer der Tambokette in den Adula-Alpen (s. Ostalpen) im schweiz. Kanton Tessin, verbindet Bellinzona mit Lugano. Seit Eröffnung der Monte-Ceneri-Linie der Gotthardbahn (1882) ist der Postverkehr eingestellt. Die Bahn, von Bellinzona bis Lugano 30 km lang, zweigt bei Giubiasco von der Hauptlinie ab, steigt am Bergabhang langsam an und durchbricht den Berg im Monte-Ceneri-Tunnel (1673 m).

Montecerboli (spr. -tscher-), Anhöhe im Cecinathale der ital. Provinz Pisa, 420 m hoch, bekannt durch die Borquellen (20" C.), die seit 1810 fabrikmäßig ausgebeutet werden.

Monte Cervino (spr. tscherw-), s. Matterhorn.

Monte-Cimino, s. Cimino (Monte-).

Monte-Circello, s. Circeo (Monte-).

Monte-Corvo, Kap, s. Saint Vincent.

Monte-Crestola, Fundortdes schönsten Carrarischen Marmors, unweit der ital. Stadt Carrara.

Monte-Cristallo, der sechshöchste Gipfel des südtirol. Hochlandes (s. Ostalpen), zwischen Schluderbach und Cortina d'Ampezzo, ist 3199 m hoch und trägt zwei kleine Gletscher. Er wird über das Krystalljoch (2826 m), jenseits dessen sich der Piz Popena (3143 m) erhebt, bestiegen. - M. heißt auch eine stark vergletscherte Erhebung (3462 m) der Ortler Alpen südlich vom Stilfserjoch.

Monte-Cristi, Hafenstadt an der Nordküste der Republik Santo Domingo, auf der Insel Haïti in Westindien, hatte 1889 mit dem umliegenden Distrikt 20 000 E.

Monte-Cristo, kleine, zur ital. Provinz Livorno gehörige, 45 km südlich von Elba gelegene Insel, eine 644 m hohe Granitmasse, jetzt unbewohnt. Im Mittelalter stand hier ein Camaldulenserkloster. Bekannt wurde die Insel durch A. Dumas' Roman "Le comte de Monte-Cristo".

Montecuccoli, Monrecucŭli, Raimund, Graf, deutscher Reichsfürst und Herzog von Melfi, österr. Feldherr, geb. 21. Febr. 1609 auf dem Schlosse M. bei Modena, trat 1625 ins Heer und focht als Rittmeister in der Schlacht bei Breitenfeld (1631), wo er verwundet und beim Rückzug gefangen wurde. 1632 trat er von neuem in kaiserl. Dienst, hatte 1634 hervorragenden Anteil an dem Siege