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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Monte-Viso; Montez; Montezūma; Montf.; Montfaucon

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Monte-Viso - Montfaucon

Argentinern eingenommen, 1815 von den Orientales (Uruguayern), 1817 von den Portugiesen, 1824 von den Kaiserlichen und 1829 endlich dauernd von den Orientales erobert.

Monte-Viso, richtiger Monviso, der höchste Gipfel (3843 m) der Cottischen Alpen (s. Westalpen), nahe der franz. Grenze auf ital. Gebiete, ragt hoch über seine Umgebung hervor und gewährt eine umfassende Fernsicht. Er wurde zuerst 30. Aug. 186l von den Engländern Mathews und Jacomb mit Michel und Jean Baptiste Croz von Süden her bestiegen. Das Rifugio Quintino Sella al Monviso (2950 m) und zwei Schutzhütten dienen dazu, die Besteigung zu erleichtern.

Montez, Lola, durch ihren Einfluß auf König Ludwig Ⅰ. von Bayern bekannte Tänzerin, geb. 1820 zu Montrose in Schottland als Tochter eines Offiziers Gilbert, führte in England, dann in den großen Städten des Kontinents ein abenteuerliches Leben und kam 1846 nach München, wo sie als span. Tänzerin auftrat. Sie verstand es, die Gunst Ludwigs Ⅰ. zu gewinnen, und ihrem Einflusse wurde der Sturz des Ministeriums Abel zugeschrieben, das sich ihrer Erhebung in den gräfl. Stand widersetzt hatte. Unter dem neuen Ministerium Wallerstein erhielt sie die bayr. Staatsangehörigkeit und wurde zur Gräfin Landsfeld erhoben. Konflikte ihr ergebener Studenten mit den übrigen und dem Publikum zogen Anfang Febr. 1848 die Schließung der Universität nach sich, doch mußte Lola dem Sturm vom 10. und 11. März weichen. (S. Bayern, Bd. 2, S. 573 b.) Sie kehrte nach England zurück, wo sie 1849 einen Offizier, Namens Heald, heiratete, der sich aber bald wieder von ihr trennte. 1852 wandte sie sich nach Nordamerika, wo sie wieder die Bühne betrat und in einem Spektakelstück ihre Münchener Erlebnisse den Amerikanern zum besten gab. Als die theatralischen Vorstellungen an Anziehungskraft verloren, hielt sie socialpolit. Vorlesungen, die in Amerika und Australien viel Anklang fanden. Schon in Paris hatte sie ihre Memoiren in dem Journal «Le Pays» veröffentlicht, dann schrieb sie Essays über die Emancipation der Frauen, über berühmte Frauen der alten und neuen Geschichte u. s. w. Sie starb 17. Jan. 1861. ^[Spaltenwechsel]

Montezūma (Motecuhzoma), der letzte Herrscher in Mexiko vor der Unterjochung dieses Reichs durch die Spanier, geb. um 1480, folgte 1502 seinem Vater gleichen Namens in der Regierung. Unter ihm landete 1519 Cortez (s. d.) in Mexiko und zwang M., die Oberherrlichkeit Spaniens anzuerkennen. Die Mexikaner, darüber empört, einen Sklaven der Fremdlinge zum Herrscher zu haben, griffen zu den Waffen, und als M. durch seine Gegenwart den Aufruhr stillen wollte, wurde er durch einen Steinwurf verwundet. Untröstlich über die von seinen Unterthanen erlittene Beschimpfung, wies er Speise und Trank ab, so daß er bald nachher Juni 1520 starb. Seine Kinder nahmen die christl. Religion an. Der älteste Sohn erhielt von Karl Ⅴ. den Titel eines Grafen von M., von welchen einer 1697–1701 Vicekönig von Mexiko war. Der letzte Nachkomme, Don Marsilio de Teruel, Graf von M., span. Grande erster Klasse, wurde seiner liberalen Gesinnungen wegen von Ferdinand Ⅶ. aus Spanien verbannt und starb 22. Okt. 1836 in Neuorleans.

Montf., hinter Namen von Weichtieren Abkürzung für Denys de Montfort (spr. mongfohr), einen franz. Konchyliologen, gest. 1820 in Paris.

Montfaucon (spr. mongfokóng), Bernard de, lat. gewöhnlich Montefalco oder Montefalconius genannt, franz. Altertumsforscher, geb. 13. Jan. 1655 auf dem Schlosse Soulage in Languedoc,

^[Abb. Montevideo (Situationsplan).]