33
Mouches volantes – Moundbuilders
ten öfters Helmbreker und Adriaen van de Velde. Im Amsterdamer Museum findet sich auch ein von M. radiertes Blatt.
Sein Sohn und Schüler, Isaak M., geb. 1670 zu Amsterdam, ebenfalls als Maler und als Kupferstecher ausgezeichnet, besuchte seit 1694 Italien und kehrte dann nach seiner Vaterstadt zurück, wo er 1744 starb. Seine Bilder zeigen geschmackvolle Anordnung und ein warmes Kolorit. Auch radierte er viele Blätter, unter anderm nach Gaspard Poussin.
Mouches volantes (frz., spr. musch wolángt), s. Gesichtstäuschungen.
Mouchetieren (frz., spr. musch’t-), schwarz sprenkeln.
Mouchoir (frz., spr. muschŏahr), Schnupftuch.
Moudon (spr. mudóng), deutsch Milden. 1) Bezirk im schweiz. Kanton Waadt, hat 122,2 qkm und (1888) 11865 E., darunter 536 Katholiken, in 33 Gemeinden. – 2) Hauptstadt des Bezirks M., in 515 m Höhe, bei der Mündung der Merine in die Broye, an der Linie Lausanne-Payerne-Lyß der Jura-Simplon-Bahn, hat (1888) 2608 E., darunter 233 Katholiken, Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, 4 Schlösser (Carouge, Rochefort, Billens, Estavayer), Käsereischule, Taubstummenanstalt; Uhrmacherei, Tabak- und Tuchfabrikation, Wollspinnerei, Färberei, Gerberei, Riemenfabrik, Brauerei, Mühlen, Sägewerk, Landwirtschaft.
Moufang (spr. mu-), Christoph, kath. Theolog und Politiker, geb. 12. Febr. 1817 zu Mainz, studierte zu Bonn und München erst Medizin, dann Theologie, trat 1838 ins bischöfl. Seminar zu Mainz und erhielt 1839 die Priesterweihe. Er wurde 1851 Regens am Seminar zu Mainz, 1854 Domkapitular und bischöflich geistlicher Rat, 1855 Rat am bischöfl. Offizialat und trat 1862 als Vertreter des Bischofs von Mainz in die hess. Erste Kammer ein. 1868 wurde M. als Konsultor zu den Vorarbeiten des Vatikanischen Konzils berufen. Seit 1871 war M. Mitglied des Deutschen Reichstags, wo er sich der Partei des Centrums anschloß und an den kirchenpolit. Kämpfen lebhaften Anteil nahm. Nach dem Tode des Bischofs von Mainz, Freiherrn von Ketteler (1877), wurde M. zum Bistumsverweser während Erledigung des bischöfl. Stuhls gewählt. Er leitete die Diöcese bis 1886 und übernahm 1887 wieder die Leitung des neu eröffneten Seminars. Er starb 27. Febr. 1890 zu Mainz. M. veröffentlichte «Aktenstücke betreffend die Jesuiten in Deutschland» (Mainz 1872), «Die Mainzer Katechismen von Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum Ende des 18. Jahrh.» (ebd. 1878), «Kath. Katechismen des 16. Jahrh. in deutscher Sprache» (ebd. 1881). Mit Heinrich redigierte er den zu Mainz erscheinenden «Katholik».
Mouflon (oder Mufflon, Ovis musimon Schreber; s. Tafel: Schafe Ⅱ, Fig. 2), eine Schafart, welche ehedem vielleicht über ganz Südeuropa verbreitet war, jetzt aber nur noch auf Corsica und Sardinien angetroffen wird, wo diese Tiere Muffione heißen. Der M. bewohnt die höchsten Rücken der dortigen kahlen Gebirge, lebt in Herden von 100 und mehr Stücken zusammen und hat in seiner Lebensweise Ähnlichkeit mit der Ziege. Er ist scheu, gewandt im Klettern, wild und unbändig, im allgemeinen gelb gefärbt, teils in Kastanienbraun, teils in Grau übergehend, der Rückenlinie entlang dunkler, am Kopfe aschgrau, an der Schnauze, am Bauche, an den innern Seiten der Glieder und am Rande des Schwanzes rein weiß. Seine Länge beträgt bis 1,15 m und die Schulterhöhe 70 cm. Die Hörner sind nur bei dem Bocke entwickelt, halbmondförmig gebogen, an der Wurzel dreikantig, gerunzelt, mit Querringen versehen und 50‒55 cm lang, die Füße lang und kräftig. Der Körper ist stark, das Profil sehr stark gewölbt. Das Fleisch wird dem des Rotwildes vorgezogen, das Fell zu Decken und Leder verarbeitet; aus den Därmen werden gute Saiten verfertigt. Im zoolog. Garten trifft man den M. weniger häufig, als seinen afrik. Verwandten, das Mähnenschaf, weil er empfindlicher und weniger ergiebig in der Zucht ist. Er wird wie jenes mit Hafer, Kleie und Heu gefüttert. Im Oktober findet die Begattung, im April der Wurf statt. Junge M. kosten etwa 100 M., erwachsene bis zu 300 M. das Stück.
Mouillieren (frz., spr. muĭji-, d. h. naß machen, netzen), in der Lautlehre: das ll und gn wie (l)j und nj sprechen.
Moulin, reform. Theolog, s. Du Moulin.
Moulin-à-vent (spr. muläng a wang), s. Burgunderweine.
Moulinieren (frz., spr. mul-), das Zwirnen der Seide (s. d.).
Moulins (spr. muläng). 1) Arrondissement des franz. Depart. Allier, hat 2582,15 qkm, (1891) 123418 E., 85 Gemeinden und 9 Kantone. – 2) M. oder Moulins-sur-Allier, Hauptstadt des franz. Depart. Allier, in einer fruchtbaren Ebene, am rechten Ufer des Allier und an den Linien Montluçon-M. der Orléansbahn und (Paris-) Nevers-Lyon, M.-Mâcon, M.-Cosne-sur-l’Oeil der Mittelmeerbahn gelegen, Sitz eines Bischofs, eines Gerichtshofs erster Instanz, eines Assisenhofs, Handelsgerichts und des Kommandos der 13. Kavalleriebrigade, hat (1891) 18857, als Gemeinde 22665 E., in Garnison das 10. Jägerregiment zu Pferd und die 13. Traineskadron. Bemerkenswerte Gebäude sind die 1468 als Kollegiatkirche gegründete und seit 1885 erneuerte Kathedrale Notre-Dame, das Stadthaus, der Justizpalast (ehemals Jesuitenkollegium), das Theater und das Lyceum, ein ehemaliges Kloster, in dessen Kirche sich das Mausoleum des letzten Connétable von Montmorency befindet. Von dem 1530 erbauten Schloß der Herzöge von Bourbonnais ist nur noch ein viereckiger Turm übrig, der als Gefängnis dient. Die Stadt besitzt, außer dem Lyceum, eine höhere Industrieschule, ein Priester- und ein Lehrerseminar, eine Bibliothek (24000 Bände), ein Archiv, Museen für Archäologie, Geologie und Naturwissenschaften, Gemälde und Kupferstiche; Woll- und Baumwollspinnerei, Seidenweberei, Gerberei, Brauerei und Fabrikation von Darmsaiten, von Drainageröhren und Barytpräparaten sowie lebhaften Handel.
Moulmain, Stadt in Birma, s. Malmen.
Moulure (frz., spr. mulühr), Kehlung, Simswerk.
Moundbuilders (engl., spr. maundbilders), Bezeichnung für die alten Indianerstämme, welche die Mounds (s. d.) errichteten. Es sind die Vorfahren der in histor. Zeit in den betreffenden Gebieten ansässig gewesenen oder noch heutzutage ansässigen Stämme. So stammen die Mounds in Ostarkansas von den Arkansas oder Quagu, die Mounds von Missouri scheinen den Chickasaw anzugehören, diejenigen Alabamas und Georgias stammen von den verschiedenen Stämmen der Creeks; im westl. Nordcarolina und im östl. Tennessee haben die Cherokee noch in histor. Zeit Mounds errichtet. Die Mounds der nördlichen, dem Eriesee benachbarten Gebiete des Staates Ohio und der anstoßenden Teile des