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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Nepenthaceen - Nephrit
mit der Abtretung des im W. vom Gogra- (oder
Kali-)flusse gelegenen Gebietes endigten, wodurch
England in den Besitz der Gangesquellen kam.
Dschang-Bahadur, der sich 1846 zum Premier-
minister und damit zum thatsächlichen Herrn dcs
Landes aufschwang, unterstützte die Briten gegen
die ostind. Aufständischen 1857 und schloß mit Tibet
einen Handelsvertrag. Er starb 25. Febr. 1877. Bei
einer Palastrevolution im Nov. 1885 wurde der
Premierminister Nanodwip Singh, der General
Dschagat Dschang und dessen Sohn ermordet, und
Bir Schamscher Dschang gelangte als Majordomus
in den Besitz der Macht, während der Maharadscha
Dhiradsch Pirthiwi Vir (geb. 8. Aug. 1875) seit
17. Mai 1881 nominellerHerrscherist. Die brit. Inter-
der mit einer kleinen Leibwache ino. Sipahis in Kat-
mandu lebt. Unter der jetzigen Regierung beginnt
N. aus seiner Isolierung herauszutreten und Refor-
men anzubahnen. - Vgl. Hodgson, I^sl^g on tlw
lÄNFU3,^68) 1it6i'3.tur6 3.nä reii^ion ok ^opaul ilnci
lidet (Lond. 1874); "Hi8t0i'7 ok ^epaul", trllnä-
Il^tsä dx D. ^Vri^it (Cambrigde 1877); Wheeler,
sliort liiLtor^ ok Inäi". 3.ncl t1i6 ^rontier 8tat63
(Lond. 1880); Oldfield, 8k6tc^63 lrom ^kpaul,
1ii8t0ric^1 anä äkscriptive (2 Bde., ebd. 1881);
Ballantine, 0n Inäia'ä ^roMisi-, or X. (ebd. 1896).
Nepenthaceen, Pflanzenfamilie der Cistifloren
(s. d.) mit nur einer Gattung, 5s6p6utk68 (s. o.).
Xbpentkes I,., Kannenträger, einzige Pflan-
zengattung aus der Familie der Nepenthaceen (s. d.),
umfaßt etwa 30 Arten, meist ostind. Halbsträucher,
die in sumpfigem Boden, in dichtem Gebüsch und
nahe den Wurzeln der Bäume wachsen. Alle sind
ausdauernd, holzig, mehr oder weniger rankend und
kletternd; einige gehen 7-8 m hoch, selbst in den
Gewächshäusern. Das Charakteristische der Gattung
ist die zum Zweck des Insektenfangs (f. Insektenfres-
sende Pflanzen, Bd. 9, S. 630a.) eingerichtete Blatt-
bildung. Die Blüten sind klein und bestehen bloß aus
einer kelchartigen, vierteiligen Hülle von violetter
oder roter Farbe und stehen in langen, cylindrischen
Endtrauben. Sie sind zweihäusig, weshalb sie in
den Gewächshäusern, wenn man Samen gewinnen
will, künstlich befruchtet werden müssen. Von den
Arten dieser Gattung ist N. äs^illHtoi-ia ^,. am
längsten bekannt. Außerdem hat man in den Ge-
wächshäusern viele Spielarten und Blendlings-
formen erzogen, von denen sich besonders ^l. Na8t6i--
3ian3.^o,^(s.Tafel: InsektenfressendePflan-
zen, Fig. 3) durch die Größe und dunkelblutrote
Färbung der Kannen auszeichnet.
Nepsnthes, nach Homer, Odyssee 4,221, ein
Mittel, "Kummer zu tilgen und Groll und jeglicher
Leiden Gedächtnis", danach oft bildlich angewandt.
Neper,Neperfche Logarithmen, Nepersche
Rechenstäbchen, s. Rapier, John.
Xspeta. ^Katzenminze, Pflanzengattung
aus der Familie der Labiaten (s. d.) mit etwa 100
Arten, größtenteils in der nördlichen gemäßigten
Zone der Alten Welt, krautartige Gewächse, die
meist einen starken Geruch besitzen. Eine in Deutsch-
land einheimischeArt, die gemeine Katzenminze,
X. catai-ia ^., war früher offizinell und wird auch
jetzt noch als Hausmittel benutzt.
Nephalien (grch.), Opfer ohne Wein, nur aus
Wasser, Milch, Honig und Blut bestebend.
Nephele (grch., "Wolke"), die Gemahlin des
Athamas, oder die Geliebte des Irion, dem sie auf
dem thessalischen Peliongebirge die Kentauren (s. d.)
oder deren Vater Kentauros gebar.
Nephelin, ein in hexagonalen Prismen (mit
der Basis und Pyramide) krystallisierendes, farb-
loses, aber auch grau, grünlich und rötlich gefärbtes
Mineral, das auf Krystallflächen Glasglanz, im
Bruch ausgezeichneten Fettglanz, die Härte 5,5 bis 6,
das fpec. Gewicht 2,58 bis 2,64 besitzt. Es ist ein
etwas kalihaltiges Natron-Thonerdesilikat von der
Formel MaA^I^^O", das von Salzsäure unter
Abscheidung von Kieselsäuregallerte vollkommen
zersetzt wird; klare Splitter werden in Salpetersäure
trübe (daher der Name, vom griech. nebele, Wolke).
Dieser eigentliche N. ist ein wesentlicher Gemengteil
mehrerer jüngern quarzfreien vulkanischen Eruptiv-
gesteine, der Phonolithe, gewisser Basalte, Basanite
und Tephrite sowie der zugehörigen Laven, auf
deren Hohlräumen er mitunter krystallisiert auftritt;
eine Abart desselben ist der stark fettglänzende, trübe,
grünliche und rötliche Eläolith in alten syenitischen
Tiefengesteinen Norwegens, Siebenbürgens, des
Urals, Grönlands. Beide sind in krystallinischen
Schiefern nicht bekannt.
Nephelimt, eine aus Nephelin und Augit zu-
sammengesetzte und von Olivin und PlaaMlas fteie
eruptive Gesteinsart; Magneteisen, Leucit, Haüyn,
Viotit erscheinen accessorisch. Die Struktur ist bald
grob doleritisch, bald mehr basaltähnlich. Vorkomm-
nisse sind bekannt im Kaiserstuhl, im Vogelsberg, im
westl. Erzgebirge, vom Wickenstein bei Querbach in
Schlesien, auf den Kapverdischen Inseln.
Nephelium (grch.), Nebelfleck auf der Hornhaut
des Auges; dann Wölkchen im Urin; auch Weiher
Fleck auf den Nägeln.
Xspksiinni ^,., Pflanzengattung aus der Fa-
milie der Sapindaceen (s. d.) mit gegen 20 Arten
in Ostindien, auf den Inseln des Indischen Archi-
pels und in Australien, Bäume mit abwechselnden
gefiederten Blättern und kleinen, regelmäßigen zwei-
häusigen Blüten. Die Früchte sind beerenartig und
gewöhnlich zu zweien miteinander mehr oder weniger
verwachsen. Von den indischen X. lon^nuin /loo/.-.
(Longanbaum) und 5^. litcki ^)o,z. (Litschi-
baum) werden die weinbeerenähnlich schmeckenden
Früchte (Lougan und Litschi) gegessen. Auch die an-
dern Arten haben eßbare Früchte. Neuerdings wird
N. litclii auch in Westindien kultiviert.
in Aristophanes' "Vögeln" die von den Vögeln in
die Luft gebaute Stadt, danach soviel wie Phan-
tasiegebilde, ^tönie, Nierenschwäche.
Nephralgie (grch.), Nierenschmerz; Nephra-
Nephrrt, ein kompaktes, in dünnen Platten
durchscheinendes, meist lauchgrünes, zähes Mineral,
das von Säuren nicht angegriffen wird. Wenn man
die früher auch wohl als N. bezeichneten thonerde-
und natronhaltigen Substanzen unter dem Namen
Jadeit (s. d.) abtrennt, so bleiben ftr den eigent-
lichen N. in seiner jetzigen Bedeutung Massen übrig,
die vorwiegend aus Kieselsäure, Magnesia, Kalk
und wenig Eisenoxydul in einem solchen Verhältnis
dieser Stoffe bestehen, wie es sich bei den Horn-
blendevarietäten Tremolit, Grammatit und Akti-
nolith wiederfindet. Im Einklang damit haben mi-
kroskopische Untersuchungen ergeben, daß der N.
aus sehr feinen, filzartig verwobenen Fasern einer
optisch und nach den Spaltungsverhältnissen wohl
charakterisierten eisenarmen und thonerdefreien Horn-
blende zusammengesetzt ist. Der N. wurde schon