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Operationsobjekt – Opfer
im Laufe von 24 Stunden auf einen beliebigen Punkt der Operationsfront zur Schlacht vereinigen können, so gelten die auf diesen Linien marschierenden Heerteile als strategisch vereinigt; ist diese Möglichkeit ausgeschlossen oder zweifelhaft (weil die verschiedenen Straßen entweder zu weit voneinander entfernt oder durch schwer passierbare Hindernisse, wie Flußthäler oder Gebirgszüge, voneinander getrennt sind), so gelten die betreffenden Heerteile als strategisch getrennt.
Operationsobjekt, das Ziel, auf welches eine Operation gerichtet ist. Bei Beginn des Krieges ist dieses Ziel die feindliche Armee, unter Umständen eine Festung oder die Hauptstadt.
Operationssaal, ein größerer Raum in Krankenhäusern (s. d.) und Kliniken, wo die chirurg. Operationen ausgeführt und die Instrumente aufbewahrt werden. Fußboden und Wände müssen aus undurchlässigem Material hergestellt sein. Zur Ausstattung des O. gehören ein Operationstisch, ein Operationsstuhl, Waschtische, Instrumenten- und Verbandschränke, ein Sterilisierapparat sowie Vorrichtungen zur Beleuchtung, zur Versorgung mit kaltem und warmem Wasser und zur Irrigation.
Operationssubjekt, der Punkt, von wo eine Operation ihren Ausgang nimmt. Bei Beginn des Krieges von 1870 war z. B. Straßburg das O. der Armee Mac-Mahons, Metz dasjenige der Armee Bazaines.
Operatīv, chirurg. Operation betreffend.
Operette (ital.), s. Oper.
Operieren (lat.), eine chirurg. Operation vornehmen.
Opermént, Mineral, s. Auripigment und Arsentrisulfid.
Opernglas, Operngucker, ein für das Theater und andere Schaustellungen benutztes Vergrößerungsinstrument, das aus zwei gleichen Galileischen Fernrohren (s. Fernrohr, Bd. 6, S. 683 a) in der Weise zusammengesetzt ist, daß beim Gebrauch jedes Auge durch ein Fernrohr blickt, so daß ein binokulares Sehen zu stande kommt. Die Objektive sind achromatisch. Man wählt Galileische Fernrohre, weil dieselben aufrechte Bilder geben und bei der mäßigen Vergrößerung (2‒4), deren man bedarf, kurz und leicht gebaut werden können. Mäßige Vergrößerungen müssen hier auch deshalb verwendet werden, weil bei stärkern Vergrößerungen das Gesichtsfeld unbequem klein wird. Stärkere Vergrößerungen als das O. besitzt der ebenso gebaute Feldstecher (s. d.).
Operngucker, soviel wie Opernglas (s. d.).
Opernhäuser, s. Theater.
Opfer (vom lat. offerre, «darbringen»), die Hingabe des Menschen an die Gottheit durch Gaben oder Gebete. Die O. bildeten schon in den heidnischen Religionen einen wesentlichen Bestandteil des Gottesdienstes. Die Voraussetzung des O. ist die, daß der Mensch einerseits von der Gottheit sich abhängig fühlt, andererseits aber auf ihren Willen bestimmend einwirken zu können glaubt. Der Opferdienst ist so alt wie die Religion überhaupt. Auf der Stufe der Naturreligion erwartet der Opfernde von den Göttern vorzugsweise leibliche Güter oder Verhütung leiblicher Übel: Schutz vor Krankheit und allerlei Not und Gefahr, günstige Witterung, Beistand im Kriege u. s. w. Dem entsprechen auch die Opfergaben: Hirten bringen Tiere der Herde, Jäger Wild, Ackerbauer Feldfrüchte und Brot. Die Vorstellung, daß die Götter an dem aufsteigenden Opferdufte Wohlgefallen haben und die dargebrachten Speisen und Getränke zu eigenem Genuß in Empfang nehmen, geht durch das ganze heidn. Altertum. Auch die Menschenopfer beruhen ursprünglich auf derselben Voraussetzung. Außer diesen Bittopfern kennt das heidn. Altertum auch Dank- und Freudenopfer, bei denen die Opfertiere oft massenhaft geschlachtet wurden (Hekatombe, s. d.). Verbrannt wurden jedoch nur die Fettteile, während das übrige bei den feierlichen Opfermahlzeiten verzehrt wurde. Dagegen kennt das heidn. Altertum eigentliche Sühnopfer noch nicht.
Auch bei den Hebräern hatten die O. ursprünglich eine ähnliche Bedeutung wie in der heidn. Welt, daher die Opfergebräuche beinahe die nämlichen sind wie bei den stammverwandten heidn. Völkern. Aber der sittliche Kern der mosaischen Religion gab auch dem Opferwesen eine tiefere Beziehung. Die vermutlich älteste und nachmals häufigste Form des hebräischen O. war das Brandopfer (s. d.) beim täglichen Gottesdienst (Morgen- und Abendopfer) und bei den drei Nationalfesten, aber auch bei Weihungen, Reinigungen und wichtigen Ereignissen des privaten Lebens. Die Opfertiere, Stiere, Widder, Ziegenböcke, auch männliche Tauben oder Turteltauben wurden dabei ganz verbrannt, nachdem das Tier am Altar geschlachtet und das Blut zum Zeichen der Zueignung an Gott an den Altar gesprengt worden war. Diese O. hatten nur den allgemeinen Zweck, Gott den Opfernden geneigt zu machen. Verwandter Art waren die Dank- und Lobopfer, bei Gelegenheit freudiger Ereignisse im öffentlichen oder häuslichen Leben. Von den Opfertieren wurden dabei nur die Fettteile verbrannt, während das übrige den Priestern gehörte. Speis- und Trankopfer aus Ölkuchen und Wein finden sich in regelmäßiger Verbindung mit den Brandopfern und Dankopfern, doch gehört auch die Darbringung der Erstlingsgarben des Feldes (der Pfingstbrote) unter die Speisopfer. Eigentümlich sind dem israel. Kultus die Schuld- und Sündopfer mit eigenem Ritual. Am wichtigsten war das Sündopfer für das Volk am großen Versöhnungstage (s. d. und Asasel). Bei Sünd- oder Schuldopfern für Einzelne wurde mit einem Teile des Blutes der Brandopferaltar, mit einem andern der zu Entsündigende besprengt. Die entsündigende Wirkung der Blutbesprengung beruht nach hebr. Anschauung darauf, daß das Blut (als Sitz des Lebens) Gottes Eigentum ist, die sündigen Seelen also durch die Seele im Blute vor Gottes Augen überdeckt und dadurch gereinigt, geheiligt und unter Gottes Schutz gestellt werden. Erst später kam die Vorstellung auf, daß das Leben des Opfertiers hingegeben werde, um als Ersatz oder Lösegeld für das Leben des Sünders zu dienen.
Das älteste Christentum verglich das Blut des am Kreuze gestorbenen Messias bald mit dem Blute des alttestamentlichen Passahlamms, bald mit dem des Sündopfers am Versöhnungstage. So bildete sich schon im Neuen Testament die Vorstellung von der reinigenden, sühnenden Kraft des Todes Christi, die durch Bilder des hebr. Rituals erläutert wurde. Der Hebräerbrief spinnt die Sühnopferidee am weitesten aus; er läßt Jesum als Hohenpriester und O. zugleich ein für allemal ins Allerheiligste eingehen und im Gegensatze zu den jährlich wiederholten Versöhnungsopfern des Alten Testaments eine ewige