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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Österreichisch-Ungarische Staatseisenbahngesellschaft

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Österreichisch-Ungarische Staatseisenbahngesellschaft

Die Ausgaben in den drei letzten Jahren betrugen in Mill. Fl.:

^[Tabelle]

1894 1895 1896

Heer 129,459 133,027 136,605

Marine 12,578 13,081 13,581

Mehr für die Truppen im Occupationsgebiet 3,660 3,632 3,559

Österr. Landwehr 20,012 21,012 22,001

Ungar. Landwehr 16,284 16,980 17,256

Zusammen 181,993 187,732 193,002

Mithin mehr 5,739 5,270

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Das Budget für die Truppen im Occupationsgebiet konnte nicht festgestellt werden.

Über die in Österreich-Ungarn bestehenden militär. Bildungsanstalten s. Militärschulen.

Vgl. F. Müller, Die k. k. österr. Armee seit Errichtung der stehenden Kriegsheere (2 Bde., Prag 1845); Danzer, Unter den Fahnen. Die Völker Österreich-Ungarns in Waffen (Wien 1889); von Purschka, Rückblicke auf die Entwicklung des k. u. k. österr. Heers (Lemberg 1892); Gluckmann, Das Heerwesen der Österr.-Ungar. Monarchie (4. Aufl., Wien 1895).

II. Kriegsmarine. Die Kriegsmarine untersteht in administrativer Beziehung dem Reichskriegsministerium; die Marinesektion bildet eine selbständige Abteilung desselben, der Chef derselben ist gleichzeitig Marinekommandant und hält unmittelbar dem Kaiser Vortrag. Der Marinesektion unmittelbar unterstehen: das Hafenadmiralat in Pola, das Seebezirkskommando in Triest, die Marineakademie in Fiume, das Escadrekommando und die im Auslande in Mission befindlichen Schiffe. Die Dienstzeit dauert 4 Jahre in der Linie, 5 Jahre in der Reserve und 3 Jahre in der Seewehr.

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Übersicht der Schlachtschiffe.

Namen Schwere Geschütze <sup>2</sup> Deplacement in Tonnen Indizierte Pferdestärken Geschwindigkeit in Knoten Jahr des Stapellaufs

I. Hochseepanzerschiffe (dritter Klasse).

Kronprinz Erzherzog Rudolf<sup>1</sup> 3 6870 7500 16 1887

Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie<sup>1</sup> 2 5060 8300 17 1887

Custozza 8 7060 4400 14 1872

Don Juan d'Austria 8 3550 2700 13 1875

Erzherzog Albrecht 8 5940 3600 13 1872

Kaiser 10 5810 3200 13 1871

Kaiser Max 8 3550 2700 13 1875

Lissa 12 6080 4200 13 1869

Prinz Eugen 8 3550 2700 13 1877

Tegetthoff 6 7390 5000 14 1878

Habsburg 14 5140 3500 12 1865

II. Küstenpanzerschiffe.

Wien 10 5550 8500 17½ 1895

Monarch 10 5550 8500 17½ 1895

Budapest 10 5550 8500 17½ 1896

III. Panzerkreuzer.

Kaiserin und Königin Maria Theresia 10 5270 10000 19 1889

D 10 6100 12300 20 im Bau

IV. Geschützte Rammkreuzer.

Kaiser Franz Joseph I. 2 4000 9000 19 1889

Kaiserin Elisabeth 2 4000 9000 19 1890

<sup>1</sup> Turmschiffe, die übrigen unter I Kasemattschiffe, Habsburg Panzerfregatte. <sup>2</sup> Meist Kruppsche, bei Kaiser und Habsburg Armstrongsche Geschütze.

Im Bau befinden sich noch 1 Kreuzer dritter Klasse, 2 Torpedobootzerstörer, 6 Torpedoboote erster und 6 zweiter Klasse.

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Ferner bestehen 7 Torpedoschiffe, 6 Torpedofahrzeuge, 22 Torpedoboote erster, 39 zweiter und 8 dritter Klasse; an Trainschiffen: 4 Dampfer, 1 Cisternenschiff, 1 Pumpenschiff, 1 Minenlegungsschiff; 4 Donaumonitors mit je 3-400 t und 2 schweren Geschützen. Für besondere Zwecke: 2 Fregatten, 7 Korvetten, 6 Kanonenboote, 5 Raddampfer und 2 Kutter als Stations- und Missionsschiffe: 3 Dampfer und 3 Schlepptender für Hafen- und Küstendienst; endlich 2 Artillerieschulschiffe, 1 Torpedoschulschiff, 1 Pumpenschiff, die permanent vor Anker bleiben. Für Seeübungen sind denselben 4 Segelschiffe und Dampfer aus der 2. Kategorie zugeteilt.

Das Marinepersonal besteht aus: 1 Admiral, 3 Viceadmiralen, 7 Konteradmiralen, 20 Linienschiffskapitänen, 27 Fregatten- und 40 Korvettenkapitänen, 228 Linienschiffslieutenants, 186 Linienschiffsfähnrichen und 116 Kadetten sowie 7500 Matrosen und 4500 Seesoldaten.

Im Kriege kommen dazu: 4 Viceadmirale, 14 Konteradmirale, 25 Kapitäne, 19 Lieutenants, 18 Fähnriche und 45 Kadetten.

Die Marinebeamten gliedern sich in Schiffsbauingenieure, Maschinenbauingenieure, Artillerieingenieure, Land- und Wasserbauingenieure, endlich 4 Elektrotechniker und 2 Chemiker. Für den Maschinendienst sind 89 Maschinisten vorhanden, deren Stand in Kriegszeiten auf 103 erhöht wird.

Die Ergänzung des aktiven Seeoffizierkorps besorgt die Marineakademie in Fiume.

Für die Ausbildung von Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften in dem Artillerie-, Torpedo- und Minendienst bestehen eigene Schulschiffe und Lehrkurse in Pola, für Offiziere speciell werden auch Kurse über Elektrotechnik u. s. w. abgehalten; außerdem werden ständig Offiziere in die Hochschulen nach Wien, dann zum Telegraphenkurs der Armee, zum Militär-Geographischen Institut nach Wien und zur Sternwarte nach Pola kommandiert.

Der Etat der Kriegsmarine weist für 1897: 10,481 Mill. Fl. ordentliche und 3,6 Mill. Fl. außerordentliche Ausgaben auf.

Vgl. von Zvolenszky, Handbuch für die k. k. Kriegsmarine (Wien 1887); Geschichte der k. k. Kriegsmarine (3 Tle., ebd. 1882-84). Jährlich erscheinen: Almanach für die k. und k. Kriegsmarine (Pola); Rang- und Einteilungsliste der k. und k. Kriegsmarine (Wien); Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens (Pola).

Österreichisch-Ungarische Staatseisenbahngesellschaft, bis zur Verstaatlichung der ungar. Eisenbahnlinien (1891) die größte Privatbahn der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Der Verwaltungsrat hat seinen Sitz in Wien und Budapest, die Direktion in Wien; ein Komitee besteht in Paris. Seit 1891 betreibt die Gesellschaft nur ihre in Niederösterreich, Böhmen und Mähren belegenen Bahnen. Die Gesellschaft wurde 1855 als K. k. priv. Österreichische Staatsbahngesellschaft errichtet, an die unterm 12. Jan. 1855 die einem Konsortium erteilte Konzession für die folgenden Staatsbahnlinien für ein Entgelt von 170 Mill. Frs. an den Staat überging: 1) für die nördl. Staatsbahn von Bodenbach nach Brünn und Olmütz; 2) für die südöstl. Staatsbahn von Marchegg nach Szolnok und Szegedin; 3) für die im Bau begriffene Staatsbahn von Szegedin nach Temesvár; 4) für die Eisenbahn nach Lissava über Oravicza nach Baziás; 5) für eine von Temesvár gegen die Donau zu erbauende Eisenbahn, die in die Linie unter 4 einmünden sollte. Außerdem übernahm die Gesellschaft Bergwerke und Domänen für