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                    Park – Parkersburg
                
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Parität'
	rechtigung im letztern Sinne wurde für das alte Reich im Princip durch den Westfälischen Frieden sichergestellt, drang aber innerhalb der Einzelstaaten 
	erst im 19. Jahrh. durch und beherrscht jetzt die deutschen Verhältnisse praktisch ganz, indessen theoretisch derselbe schon überholt ist durch den weiter 
	reichenden Gedanken der Religionsfreiheit und der Unabhängigkeit aller bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte vom Religionsbekenntnis 
	(Reichsgesetz vom 3. Juli 1869). – Vgl. Mejer, Lehrbuch des deutschen Kirchenrechts (3. Aufl., Gött. 1869); Richter, Lehrbuch des Kirchenrechts (8. Aufl., 
	Lpz. 1886); Bungeroth, Der Simultanstaat (Barm. 1892).
	Park, ursprünglich soviel wie Tiergarten (Wildpark). Jetzt versteht man unter P. oder 
	Landschaftsgarten eine nach den Regeln der Gartenkunst mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte größere Fläche. 
	(S. Gartenkunst und Gartenstil.) – Militärisch nennt man P. eine Stelle, wo 
	Geschütze, Fahrzeuge, Munition oder sonstige Kriegsbedürfnisse angesammelt werden; bisweilen versteht man unter P. auch die angesammelten 
	Gegenstände selbst. Die Ansammlung der Bedürfnisse zur Belagerung einer Festung bildet einen Belagerungspark; derselbe zerfällt in den 
	Artilleriebelagerungspark (s. d.) und in den Ingenieurbelagerungspark (s. d.).
 
	Park, Mungo, Afrikareisender, geb. 10. Sept. 1771 zu Fowlshiels bei Selkirk in Schottland, ging 1792 als 
	Hilfswundarzt nach Indien, kehrte 1793 zurück, reiste 1795 im Auftrag der African Association nach der engl. Faktorei 
	Pisania am Gambia, wo er die Mandingosprache erlernte, durchstreifte die Königreiche Walo, Bondu, Kadschaga, Kasson, Kaarta und das Land der 
	Ulad-Amer. In letzterm geriet er 1796 in Gefangenschaft, aus der er landeinwärts entfloh. Im Juli 1796 erblickte er den Niger, dessen Lauf er verfolgte. Den 
	Weg westwärts nehmend, kam er September im Königreich Manding zu Kamilia an, wo er erkrankte und sieben Monate verweilen mußte. Ein 
	Sklavenhändler brachte ihn Juni 1797 wieder nach Pisania, im Dezember traf er in London ein. Er beschrieb diese Reise in den 
	«Travels in the interior districts of Africa» (Lond. 1799; deutsch Hamb. 1799). Hierauf ließ er sich 1801 als Wundarzt in
	Schottland nieder; 1805 trat er eine neue Reise an. Er ging im April von Gorée aus nach dem Innern; doch nur mit 11 seiner 30 europ. Begleiter gelangte er 
	im August zum Niger nach Bammako. Von Sansandig sendete er seine Tagebücher und Briefe nach Gambia. Er baute ein Boot und erreichte das 
	Königreich Sokoto, wo er an einem Flusse angegriffen wurde. Er suchte sich durch Schwimmen zu retten und ertrank. Durch Sklavenhändler kam 1806 die 
	Kunde von seinem Tode nach Gambia. Die Nachrichten von dieser zweiten Reise nebst einer Lebensgeschichte P.s erschienen zu London 1815 (deutsch 
	von Büttner, Sondersh. 1821). – Vgl. Mungo P., Life and travels (Lond. 1870).
 
	Park., hinter den lat. Namen von Tieren, besonders Foraminiferen, Abkürzung für
	William Kitchen Parker, einen engl. Zoologen und Anatomen, geb. 1823, gest. 1890; außerdem hinter naturhistor. 
	Namen auch Abkürzung für James Parkinson, einen engl. Paläontologen, gest. 1824.
 
	Párkány (spr. páhrkahnj), Groß-Gemeinde und Hauptort eines Stuhlbezirks (33471 E.) 
	im ungar. Komitat Gran, am linken Ufer der Donau, gegenüber von Gran (s. d.), mit dem es durch eine neue  ↔  
	Eisenbrücke verbunden ist, aln den Linien Marchegg-Budapest und P.-Léva (Station P.-Nána) der Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) 2417 kath. magyar. E.; 
	Stärke-, Kleie-, Dextrin-, Essigfabrik.
 
	Park-City (spr. ßittĭ), Ort im County Summit im nordamerik. Staate Utah, ostsüdöstlich von 
	Salt-Lake-City, in gebirgiger Gegend, mit 2850 E., Produktion von Silber- und Bleierz und Kohle.
 
	Parker, Theodor, nordamerik. unitarischer Theolog, geb. 24. Aug. 1810 zu Lexington in Massachusetts, studierte auf dem 
	Harvard College zu Cambridge, bildete sich besonders an den Schriften der deutschen Rationalisten und wurde 1837 
	Prediger einer Unitariergemeinde zu West-Roxburg. Die radikal-freisinnigen Ansichten, die er in seinen Predigten, besonders in einer (Mai 1841) zu Boston 
	«Über das Bleibende und das Vergängliche im Christentum» gehaltenen, seit 1840 auch in der Zeitschrift «Dial» 
	entwickelte, erregten vielfach Anstoß und führten zu einer Krisis in dem damals konservativ gerichteten Unitarismus. Von einer Reise nach England und 
	Deutschland zurückgekehrt, siedelte er 1845 nach Boston über, wo er als Prediger der kongregationalistischen Gemeinde wirkte und namentlich dem 
	Kampfe gegen Trunksucht und Sklaverei seine Kräfte widmete. P. reiste 1859 nach Italien, wo er 10. Mai 1860 zu Florenz starb. Vollständige Ausgaben 
	seiner Werke erschienen in London (14 Bde., hg. von F. P. Cobbe 1863‒71) und Boston (10 Bde., 1870), ein Teil der erstern ins Deutsche übersetzt von 
	Ziethen in Leipzig (5 Bde., 1854‒61). Die bedeutendsten seiner Schriften sind: 
	«Discourses on matters pertaining to religion» (Bost. 1842 u. ö.; deutsch von Wolf, Kiel 1848), 
	«Ten sermons on religion» (Bost. 1852; deutsch Lpz. 1853), 
	«Sermons on theism, atheism and the popular theology» (Bost. 1853), 
	«Speeches, addresses and occasional sermons» (4 Bde., ebd. 1852‒55). Die 1849 von ihm begründete 
	«Massachusetts Quarterly Review» leitete P. bis 1852. Im J. 1870 erschienen u. d. T.
	«Historic Americans» Essays über Washington, Franklin, Adams und Jefferson. – Vgl. Weiß, 
	Life of P. (2 Bde., Lond. 1864); A. Réville, Th. P. (Par. 1865; deutsch Lpz. 1867); 
	Frothingham, Life of Th. P. (Neuyork 1874); Altherr, Theodor P. in seinem Leben und Wirken (St. Gallen 1894).
 
	Parker, Sir William, engl. Admiral, geb. 1781, ward schon 1801 Kapitän und kommandierte, nachdem 
	er 1830 zum Konteradmiral avanciert war, 1832 das engl. Geschwader im Tejo. 1835 wurde er zum Lord der Admiralität ernannt, welchen Posten er 1841 
	verließ, um den Oberbefehl der Seemacht gegen China zu übernehmen. In Verbindung mit den Landtruppen unter Gough eroberte er Tschusan, Ningpo, 
	Tschapu, erzwang den Eingang in den Yang-tse-kiang und erschien endlich vor Nan-king, worauf der Friede geschlossen wurde. P. ward 1844 zum Baronet 
	erhoben und erhielt bald darauf den Oberbefehl der Flotte im Mittelländischen Meer. 1850 wandte er sich nach Athen und nötigte durch eine Blockade der 
	griech. Häfen die dortige Regierung, sich den Forderungen Englands zu fügen. Nachdem er 1851 zum Admiral der Blauen Flagge befördert worden, legte 
	er das Kommando nieder, war eine Zeit lang Hafencommandeur in Devonport, wurde 1863 Admiral der Flotte und starb 12. Nov. 1866.
 
	Parkersburg (spr. -börg), Hauptort des County Wood im nordamerik. Staate Westvirginien, am Ohio, 
	über den eine Eisenbahnbrücke (2,1 km) führt,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 915.