Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

279
Port-Essington - Portland (Orte)
ist das Tafelbier (gewöhnlicher P.). Genossen wird
P. oft mit Ale (s. d.) gemischt. DeutscherP. ist
ein in Deutschland vielfach gebrautes malzreiches
Vier, für Rekonvalescenten.
Port-Gsfington (spr. ch'ingt'n), schmale Ein-
buchtung der Arafurasee in der Halbinsel Coburg
Nordaustraliens. Schon 1824 wurde hier von
Sydney aus eine Strafkolonie gegründet, 1838-50
bestand der Marineposten Victoria, woran die jcl'.t
verwilderten Nindvieh- und Ponybeerden erinnern.
?ortvnr (frz., spr. -töhr), soviel wie Inhaber,
Überbringer; Papiere au port^ui-, soviel wie In-
haberpapiere (s. d.).
Port-Famine, s. Famine, Port.
Port-Glasgow (spr. gläßgod), Stadt in der
schott. Grafschaft Rcnfrew, links an der Mündung
des Clyde, 32 km im WNW. von Glasgow, bat
(1891) 14 085 E., Docks, Seilereien, Zuckerrafn-
nerien, Schifsswerfte, Kettenschmieden, Holzbandel.
P., 1658 als Seehafen gegründet, verlor seit Aus-
tiefung des Clyde bis Glasgow an Bedeutung.
Port-Hamilton, s. Hamilton, Port.
I>ortks3ia., Schmetterling, s. Goldafter.
Port-Hope (spr. hohp), Hafenstadt in der Pro-
vinz Ontario des Dominion of Canada, am Nord-
ufer des Ontariofees, mit 4052 E. und Holzbandel.
Port-Huron (spr. juhren), Hauptort des Counw
St. Clair und Einfuhrhafen im nordamerik. Staat
Mchigcm, am St. Clairfluß und an der Müudung
des Vackflusses, 3 km vom Südende des Huronsees,
mit mehrfacher Bahnverbindung, Getreideeleva-
torcn, Getreide-, Holz- und Fischhandel, Trockendock
und Reederei, Fabrikation vonDresch- und Vcüllerei-
Maschinen, Zollhaus, Theater, höherer Schule und
(1890) 13543 E. Gegenüber der canad. Ort Sarnia.
Port Ibrahim, s. Sues.
Portlci (spr. -tschi), Hafenstadt in der ital. Pro-
vinz und im Kreis Neapel, zwischen Neapel und
dem Vesuv, ist Station (P.-Nesina) der Linie Neapel-
Salerno des Mittclmeernetzes, hat (1881) 9963, al^
Gemeinde 12 709 E., in Garnison ein Bataillon
des I.Infanterieregiments, ein 1738 von Karl Hl.
erbautes Schloß, eine Ackerbauschule im Schloßpark,
einen Molo, Seebäder und viele Villen. Unter P.
und Nesina liegt Herculanum (s. d.) verschüttet. -
"Die Stumme von P.", Titel einer Oper Aubers
(s. d. und Masaniello).
Porticus (lat.), Säulenballe, im Gegensatz
zu Kolonnade (s. d.) ein auf Gäulen rubendcr be-
deckter Vorbau vor einem Gebäude, der zur Tbür führt.
Portier (frz., fpr. -tleh), Pfortner, Thürhüter.
Portiere (frz.), Pförtnerin; Kutschenschlag;
Thürvorhang.
Portion (lat. portio), Teil, Anteil, namentlich
in Bezug auf Speifen gebraucht, über die eiserne
P. s. Eisern.
Port-Islay, Puerto de Islay, peruan.
Hafen, s. Islay.
Portiuncüla, großes Kloster bei Assist (s. d.).
Portiuncula-Ablaß, in der kath. Kirche der
vollkommene Ablaß, der ursprünglich allen denen
erteilt wurde, die 2. Aug., dem Einweihungstage
der 1569 über der Kapelle des heil. Franz von
Assist errichteten Kirche Madonna degli Angell
(Portiunculakirche), beichteten. Der Ablaß wurde
durch Gregor XV. auf alle Franziskanerkirchen aus-
gedehnt.
Port-Jackson (spr. dschäcks'n), Hafenbucht der
brit. Kolonie Neusüdwales, mit der Stadt Sydney.
Port-Iackson-Hai (dosti-aolon), eine eigen-
tümliche, eine befondere Familie ((^ti-aeiont^Ze)
bildende, aus vier nahe verwandten Arten bestehende
Gattung der Haie mit stumpfen Zähnen, engem
Maule, zwei mit Stacheln versehenen Rückenflossen;
die Nasen- und Mundhöhle steht im Zusammen-
hange. Die bekannteste Art ((^"tra^ion ?^Nippi
^v.) findet sich in den Gewässern südsüdwestlich
von Japan bis nach Neuseeland. Sie wird bis
1,5 in lang, ist von dunkelgraugelber Farbe mit noch
duntlern," undeutlichen Qucrbinden. Die hornigen
Eier sind kegelförmig und haben auf der Außen-
seite zwei Spiralleisteil. (S. Tafel: Eier I, Fig. 4.)
Portland, Isle of (spr. eil öf pohrtländ), zur
engl. Grafschaft Dorset gehörige Halbinsel im Ka-
nal, welche mit dem Festlande durch die Landzunge
Chesilbank zusammenhängt, ist 6 kni lang, 2 kni
breit und erreicht eine Höhe von 140 m; sie endet
südlich in dem Vorgebirge Bill of P., welches zwei
Leuchttürme trägt. P. zählt in mehrern Wobn-
plätzen, wie Chesilton und Castleton, (1891) 9443
E., führt vorzügliche Bausteine (?0i-t1luiä Ltone),
Getreide und Makrelen aus. Das Portland-Gefüng-
nis, 1848 gebaut, enthält 1500 Zellen für Verbre-
cher. Die Reede, zwischen der Halbinsel und der
Hafenstadt Wcymouth (s. d.), ist eiuer der größten
künstlichen Hafen der Welt (2745 kl)) und wird durch
zwei gewaltige Wellenbrecher geschützt.
Portland (spr. pohrtländ), Orte in den Ver-
einigten Staaten von Amerika; darunter: 1) Haupt-
ort des County Cumberland und Einfuhrhafen, die
größte Stadt von Maine, liegt auf einer 5 kin
langen und 1 kin breiten Landzunge an der Casco-
bai. Der Hafen ist einer der besten an der atlanti-
schen Küste, tief, das ganze Jahr hindurch offen und
mit leichter Verbindung nach dem Ocean. P. hat
(1890) 36425 E., mit Cape Elizabeth (5459 E.) und
Deering (5353 E.) 47237 E. Die eigene Flotte P.s
zählt über 300 Fahrzeuge, die zum Teil mit dem
Stockfisch- und Makrelenfang beschäftigt sind; expor-
tiert werden meist Hölzer, Speck, Fleisch, Schmalz,
Mais, Llpfel und Vieh. P. besitzt vielfache Vahn-
und Dampferverbindung; ein Kaual führt nach
dem Sebagosee. Schöne öffentliche Gebäude sind das
Stadthaus, Zollhaus, Post, das Gebäude der Histo-
rischen Gesellschaft, das Marinchospital, Waisen-
haus und Mechanics Hall. Die Industrie umfaßt
namentlich Prüservierung von Lebensmitteln und
Schuhfabrikation. - 2) Hauptort des County
Multnomah und Einfuhrhafen in Oregon, größte
Stadt und Handelsstadt des Staates/am Willa-
mettefluh, der hier von zwei Brücken überspannt ist,
unweit seiner Mündung in den Columbia, End-
punkt der Schisfahrt für Seeschiffe, mit Dampfer-
verbindung nach San Francisco, dem Puget-Sund,
Japan und Alaska, an der Bahn der Oregon-Rail-
way-Navigation Co., der Northern-Pacific- und der
Oregon-California- (Southern-Pacific-) sowie an
Lokalbahnen. P. zählte 1880:17 577 E., wuchs be-
sonders seit 1886 und hat (1890) 46385, einschließ-
lich East-Portland (10532 E.) und Albina (5129 E.)
62046 E., darunter 3000 Chinesen. Die Industrie
begreift Getreide- und Sägemühlen, Eisenwerke,
Woll- und Möbelfabriken, Brauerei und Seilerei.
Die Willamettefälle liefern eine unerschöpfliche, noch
wenig benutzte Wasserkraft. Die Ausfuhr (1891
für 15 Mill. Doll.) erstreckt sich auf Weizen, Mehl,
Fische (Lachs), Bauholz und Wolle. Kabel- und
elektrische Bahnen durchschneiden die Straßen.