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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Salpiglossis - Saltigradae
äHipi^iossis H. ^., Pstanzengattung aus der
Familie der Scrophulariaceen (s. d.) mit nur weni-
gen chilen. Kräutern mit glockigem Kclcbe und weit
trichterförmiger, fünflappiger, etwas der Rachen'
form sich nähernden Blumenkrone. Die auf Heimat'
lichen Standorten ausdauernde, in Mitteleuropa
einjährig kultivierte 8. swulttH A. ^. (^. vln-ialiilis
/^6?'t.) ist ausgezeichnet dnrch eine seltene Aus'
giebigkeit an Farbenvarietätcn. Die Blumen steben
auf 60-70 cm hohen Stengeln. Ebenso mannig'
faltig wie das Kolorit der Blumen ist die Färbung
des Adernetzes, das das Innere der Blumen in der
originellsten Weise verziert. Diese Pflanzen blüben
vom Juli bis in den herbst binein und geben für
sich sehr hübsche Gruppen. Alan sät sie meistens
im Mai dahin, wo sie blühen sollen, und bedeckt die
Samen nur ganz wenig. Allzu dicht aufgegangene
Pflanzen werden durch Auszieben auf einen allseits
gen Abstand von nur 15 bis 20 cm gebracht.
Salpingttis (grch.), die Entzündung der Ohr-
trompete (Salpinr); auch die Entzündung derMnt-
tertrompeten oder tudaL^Ilo^i^iiHk (f. Geschlechts-
organe, Bd. 7, S. 897 d).
Salpinx (grch.), Trompete: in der Anatomie
die Ohrtrompete oder Eustachische Röhre (s. Gehör,
Bd. 7, S. 689 d).
Salfen (ital.), s. Schlammvulkane.
Salsette (spr. -sttt), zum Distrikt Thana der
nördl. Division der brit.-ind. Präsidentschaft Bom-
bay gehörende Insel, nördlich von der Insel, auf
welcher Bombay liegt, und mit diefer dnrch eine
steinerne Brücke, durch einen Damm und durch die
über S. laufenden Eisenbahnen verbunden, hat auf
624 qkm(1881) 108149 E. Die Hauptstadt ist
Thana (engl. Tann ah) mit 17455 E.
Salso, oder Im era meridionale, lat.IIimLi-a,
Fluß auf Eicilien, entspringt in der Provinz Pa-
lermo, bei Polizzi, am Südfuh des Gebirgsstocks
Le Madonie (1975 m), unweit der Quelle des nördl.
Imera (fettentrionale) oder Fiume Grande, fließt
nach Süden und mündet in der Provinz Girgcnti
nach 105 km Lauf östlich von Licata.
Zaisola./, Salzkrant, Pflanzengattung aus
der Familie der Chenopodiaceen (s. d.) mit mehrern
Arten auf salzhaltigem Boden, besonders an den
Seelüften des Mittelländischen Meers und im wcstl.
Asien. In Deutschland kommt nur das Salz- oder
Varillekraut, 8. Xali !>., vor, im Biunenlande
in der Nähe von Salinen n. dgl., und an der Meeres-
küste. Es ist ein einjähriges niedriges Kraut mit ver-
zweigtem dickem graugrünem Stengel und kurzen
zugespitzten Blättern, in deren Ackseln die unschein-
barenBlüten sitzen. Wegen des Gehaltes an Natrium
dient diese Pflanze und die am Ädriatischen Meere
wachsende 3. 8oä". /,. zur Bereitung von Soda.
Salt, genaner es-S alt, Hauptstadt des Bezirks
Belka (s. d.) im Ostiordanland, einer der wenigen
Orte mit seßhafter Bevö lteruug im Süden des Iab-
bok. Zum Teil von Gärten und Weinbergen um-
geben, in wasserreicher Gegend gesund gelegen, ist
S. ein von den benachbarten Beduinen vielbesuchter
Markt. Die Einwohner, etwa 10000, sind teils
Mohammedaner, teils Christen (Griechen, Katholi-
ken, Protestanten). Wein und Tabak wird ange-
baut; die kernlosen Rosinen des Orts sind berühmt.
Der die Stadt überragende Berg trägt die Ruinen
einer Kreuzfahrerburg.
Salta. 1) Vrovinz im nördl. Teile der argentin.
Republik, im N. von Iujuy und Volivia, im W.
von Chile, im S. von Catamarca, Tucuman und
Santiago del Estero, im O. von den Gobernaciones
del Chaco und de Formosa begrenzt, zählt auf
128266 li^m (1892) 162000 E. Das Land ist nur
geringern Teils, im Osten, eben, sonst gebirgig, be-
sonders im äußersten Westen, wo die Cordilleren-
gipfel (Sierra de Cachi) bis 6000 m aufsteigen und
die Hochflächen 1300 und 4000 m hoch liegen. Hier
finden sich 3600 m höbe Pässe. Vor den eigentlichen
Anden liegen hier die Sierra Lumbre und die Sierra
de Sta. Maria. Das Gebirge ist metallreich.
Gold, Silber, Kupfer, Nickel, Eisen und Blei kom-
men vor. Die Bewässerung ist teilweise reichlich
und der Bodenkultur günstig. Die wichtigsten Flüsse
außer dem schiffbaren Bermejo sind dessen Zuflüsse
Rio San Fraucisco und RioVallc, ferner Rio Pafage
(del Iuramento), der als Rio Salado dem Parana
zuströmt. (S. die Karte: La Plata-Staaten,
Bd. 10, S. 976.) Das Klima ist nach der Höhen-
lage verschieden. In der Ebene eignet es sich bis
zu 650 m Höhe für den Anban des Zuckerrohrs
und der meisten tropischen Früchte, zwischen 1140
-2600 m für Getreide, Wein und europ. Frucht-
bäume. Höher hinauf gedeihen Gerste, Kartoffeln
und Futtcrkrüuter. Die Hauptstadt hat bei 1202 m
Höhe 17° mittlere Jahrestemperatur, einen Januar
von 21,5>" <^., einen Juli von 11,3". Der Nieder-
schlag ist ausgiebig, außer in den östl. Pampas.
Die höbern Teile des Gebirges und die Plateaus
sind waldlos. Auf den untern Abfüllen und in den
Thälern finden sich jedoch schöne Waldungen, östlich
von Oran haben sie den tropischen Charakter des
Gran Cbaco. Die Bevölkerung besteht größtenteils
aus Mischlingen von Spaniern und Calchaqui-In-
dianern. Mit Luzerne sind 14 202, mit Mais
13840 Im bestellt, Rinder wurden (1889) 164849,
Schafe 164357, Pferde 34424 gezählt. Es giebt
nnr 100 Elementarfchulen. - 2) Hauptstadt San
Miguel de S., in einer von mehrern Vcrgströmcn
durchflosscncn Ebene des Thales von Lerma, 1202 m
boch, mit Buenos-Aires (1576 km) und mit Iujuy
durck Bahn verbunden, Sitz eines Bischofs und eines
deutschen Vicekonsuls, hat etwa 20000 E., breite,
größtenteils gepflasterte Straßen, einen Hauptplatz,
an welchem das Rcgierungsgebäude ((^diläo) und
die alte baufällige Kathedrale stehen, ein (^ole^io
nllci0iln1,10 Elementarschulen, Filiale der National-
bank, ein Waisenhaus ((^ole^io cl" Uäucancla8), ein
öffentliches Hospital. Der Handel ist ziemlich leb-
baft, besonders der Speditionsbandel nach Volivia.
Kleiner ist Oran (3500 E.) im Norden.
Saltaire (spr. hahltähr), Arbeiterkolonie bei
Nradford (s. d.) in der engl. Grafschaft Uork.
Saltarello, ital. Tanz von feyr fchneller, immer
zunehmender Bewegung, den der Tänzer mit der
Guitarre begleitet, fast bei allen Festlichkeiten aus
dem Lande, namentlich von Winzern und Gärtnern
getanzt. Besonders lieben ihn die Römer.
Saltcoats (spr. ßähltkohts), Stadt mit kleinem
Hafen in der schott. Grafschaft Ayr, am Firth of
(5!nde, 40 km im SW. von Glasgow, bat (1891)
5895 E., Seebäder, Salzwerke und Handel.
Saltenfjord, Fjord an der Westküste des nor-
weg. Nordlandsamtes, s. Malström.
5a.1tbrio teüSLoo, s. Hackebrett.
Saltholm, dün. Insel im Sund, von Amager
durch die Rinne Drogden getrennt, bedeckt 14 ykm.
Man bricht dort weißen Kaltstein.
LaitiTraHae, s. Springspinnen.