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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Schaeff. - Schaffhausen
deutscher und amerik. Theologie. Von seinen Wer-
ken sind zu nennen: "ll^tor^ ok tk6 ^poLtolical
cdui-cd" (Mercersburg 1851; deutsch, 2. Aufl., Lpz.
1854), "Hi8toi'7 ok tlie (^ii-iLtian cliui H" (3 Bde.,
Neuyork 1858; 5. Aufl. in 7 Vdn., ebd. 1890 fg.;
deutsch Lpz. 1867), "11i6 pei-Loii ol Olii-igt" (Bost.
1865; 12. Aufl., Neuyork und Lond. 1882; in viele
Sprachen übersetzt), "Lidliotksca Z^mlwiica O^olO.
813.6 univerLaliä: "l1i6 cr66ä8 ol clii iätenäom ^vitn
2. digtor^ 3.nä critical noteg" (3 Bde., Neuyork und
Lond. 1877; 6. Aufl. 1890), "^ companion w td6
<Fi-66ic ^68taill6iit ancl tti6 Nn^Ü8ii V6l8i0n" (ebd.
1883; 3. Aufl. 1889), "Vidw äiotionai-^" (Philad.
1880; 4. Aufl. 1888), "^ke t^cliin^ ol tlie t^ive
^Z)O8ti68) 0l tlie 0iä68t cdurcii MllNU9,1" (Neuyork
1885; 3. Aufl. 1889), "^dii3t anä cki-i^iauit?"
(ebd. und Lond. 1885), "Nkurcii ^nä 8t^t6 iu tü6
Iluitsä 3t3.t68" (Neuyork 1888), "^d6 proFr688 o5
r6ii^i0U8 ll66ä0iQ" (ebd. 1889), "0l66<1 l6vi8i0ll
in tlio ?r68d^t6lian cdui'c1i68" (ebd. 1890), "I^itE-
raturs and poetr^" (Neuyork und Lond. 1890), "1K6
reu3.i88HNl)6" (Neuyork 1891), "8aiiit 0dr^808t0in6
Nnä 3awt ^.uFU8tin" (Lond. 1891), "^deoloFical
propseäsutic" (Bd. 1, Neuyork 1892). In Verbin-
dung mit andern Gelehrten gab S. heraus: eine
engl. Übersetzung von "Langes Bibelwerk" (25 Bde.,
Neuyork und Edinb. 1864-80), "populär j!1u8tra-
tsä coinuwntHi-^ on t1i6 Xe^v ^63tHin6nt" (4 Bde.,
ebd. 1878 fg.), eine Bearbeitung der Herzogschen
Realencyklopa'die: "1^6 i'6iiFi0U8 Nnc^clopNäia"
(3 Bde., ebd. 1884), nebst einem Supplementband:
"DictionHr^ ok coutEinpoi-ai'^ Oivin68" (Neuyork
1887); ferner "^ 86isct I^di-Hr? ol t1i6 ^ic6N6 ^n6
I>03t-Nic6ii6 ^HtIi6rL" (25 Bde., ebd. 1886 fg.). Den
von ihm begründeten "Deutschen Kirchenfreund"
(Mercersburg) gab er 1848-53 heraus.
KektteF'., hinter lat. Tier- und Pflanzennamen
Abkürzung für den Botaniker, Entomologen und
Ornithologen Jakob Christian Schäffer, geb.
30. Mai 1718 in Querfurt, gest. 5. Jan. 1790 als
Superintendent in Negensburg. Von feinen zahl-
reichen Schriften verdienen Erwähnung "^Iu86um
ornitliolo^icuin" (Erlangen 1779), "Abhandlung
von Insekten" (3 Bde., Regensb. 1764-79), "NW-
msntH 6iU0inoi0Aica" (4. Aufl., Erlangen 1787).
Schäffel, bayr. Getreidemaß, s. Metze.
Schaffelaar, Schloß bei Barneveld (s. d.).
Schaffelle. Die S. dienen größtenteils zur
Lederfabrikation (Schafleder, Saffian) und werden
alaun- oder fämifchgar gemacht. Als Rauchware
werden sie zu Pelzfuttern und Pelzen, besonders für
die Landbevölkerung, verwendet. In England dienen
die Felle der großen Schafe von Wales, in Wolle ge-
gerbt und gefärbt, zu Fußdecken. Ganz reine weiße
^elle werden auch in Streifen gefchnitten und zu
Boas verwendet. Über die Felle junger Schafe
s. Lammfelle.
Schaffen, feemännifcher Ausdruck für essen;
Schajfer ist der Mann, der den Schiffsproviant
ausgiebt. Schaffermahlzeit ist em aus der alten
Hansezeit stammender Gebrauch in Bremen, nach
welchem die Reeder und Schiffer im bremischen
"Hause Seefahrt" einander ein Gastmahl geben.
Schäffer, Eugen Eduard, Kupferstecher, geb.
30. März 1802 zu Frankfurt a. M., befuchte feit
1818 das Städelsche Kunstinstitut als Schüler I. K.
Ulmers, studierte 1824 - 26 in Düsseldorf unter ^
Av'mckv^ nnt dem er 1826 nach München ging. ^
1833 wurde er Lehrer der Kupferstechkunst am Stä- !
delfchen Institut in Frankfurt; damals entstanden
zum Teil als Kunstvereinsblätter: Romeo und Julia
nach Cornelius (1836), Die Einführung des Christen-
tums unter den Germanen nach Veit (1841), Die
heil. Genoveva nach Steinbrück (1839), Der Erl-
könig nach B. Neher (1840). 1844 ging' S. nach
Italien, zeichnete Raffaels Madonna della Sedia
und vollendete die Platte zu diefem Stich 1849
lAbdruck 1851); 1852 reiste er abermals nach Ita-
lien und vollendete in Frankfurt 1856 einen Stick
nach Raffaels Madonna del Granduca. Er starb
7. Jan. 1871.
Schäffer, Julius, Komponist und Musikschrift-
steller, geb. 28. Sept. 1823 zu Krevese bei Osterburg
in der Altmark, studierte in Halle Theologie und
Philosophie und widmete sich 1850 der Musik. Er war
Schüler Dehns in Berlin, wurde 1855 Musikdirek-
tor in Schwerin, 1860 Universitätsmusikdirektor und
Dirigent der Singakademie in Breslau. 1867 ver-
lieh ihm die philos. Fakultät den Doktortitel Kono-
ri8 cau8H und 1878 wurde er zum Professor ernannt.
S. veröffentlichte mehrere Hefte Lieder am Klavier,
Chorlieder und Klavierstücke, verfaßte zwei Choral-
bücher, das eine für die Provinz Schlesien, das
andere im Auftrage des Konsistoriums für die Pro-
vinz Sachfen und fchrieb Monographien über die
Frage des Accompagnements in Bachs und Han-
dels Werken (gegen Chrysander), darunter "R. Franz
in seinen Bearbeitungen älterer Vokalwerke".
Schaffgotfch (Schaafgotfche), altes schles.
Adelsgeschlecht, kommt urkundlich bereits 1278 vor
und hieß ursprünglich Scoff, Schoff oder Schaff,
bis die Nachkommen des Ritters Gotfch oder Gott-
hard Schaff (gest. 1420), um sich von andern Linien
zu unterscheiden, den Namen S. annahmen. Sie
teilen sich ietzt in die schles. und die böhm. Linie.
Die schles. Linie, freiherrlich seit 1592, reichsgräflich
feit 1708, besitzt die freie Standesherrfchaft Kynaft
nebst dem Badeort Warmbrunn und dem Dorfe
Hermsdorf und die Herrfchaft Greiffenstein im Kreise
Löwenberg. Ihr Haupt ist derzeit Graf Friedrich
(geb. 18. Febr. 1883), der 15. Juni 1891 seinem
Vater, dem Grafen Ludwig, folgte.
Unter den Vorfahren ist befonders zu erwähnen:
Freiherr Johann Ulrich vonS., geb. 1595 auf
Schloß Greiffenstein, ein treuer Anhänger der prot.
Kirche, der als kaiserl. General und Anhänger Wal-
lensteins in dessen Fall verwickelt und 23. Juli 1635
zu Regensburg enthauptet wurde. (Vgl. Krebs,
Hans Ulrich Freiherr von S., Bresl. 1890.) - Seine
Kinder verloren die Herrschaften Trachenberg (s.Hatz-
feld) fowie Schmiedeberg und wurden katholifch er-
zogen. Bekannt ist auch Graf Philipp Gotthard
von S., geb. 1716, den Friedrich d. Gr. 1744 zum
Koadjutor und 1747 zum Fürstbischof von Breslau
ernannte, der aber durch fein Verhalten nach der
Einnahme Breslaus durch die Österreicher (Nov.
1757) in Ungnade siel. Er lebte feit 1766 auf seinem
jenseit der preuß. Grenze gelegenen Schlosse Io-
hannesberg, wo er 5. Jan. 1795 starb.
Die böhm. Linie, freiherrlich seit 1696, gräflich
seit 1703, wird durch den Grafen Franz de Paula
S., geb. 22. Juni 1829, k. k. Kämmerer und Oberst
a. D., vertreten.
Schaffhaufen, frz. Schaffhouse. 1) In der
histor. Rangordnung der 12., dem Flächeninhalt
und der Einwohnerzahl nach der 19. Kauton der
Schweiz, liegt, vom Grohherzogtum Baden auf drei
Seiten umschlossen, nördlich von den Kantonen