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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Skythen – Slavici

geschickt. Nur wenn der Streifen wieder auf den gleichstarken Stab des Empfängers aufgewickelt wurde, ergab er den richtigen Wortzusammenhang.

Skythen, Volk, s. Scythen.

Skythopŏlis, griech. Name der Stadt Beth Sean (s. d.) in Palästina.

s. l., Abkürzung für suo loco (lat., an seinem Orte), oder für sine loco (lat., ohne Ort, d. h. ohne Angabe des Druckortes).

Slaby, Adolf Karl Heinrich, Lehrer des Maschinenbaues und der Elektrotechnik, geb. 18. April 1849 zu Berlin, studierte 1867‒73 an der königl. Gewerbeakademie und der Universität zu Berlin, war 1873‒82 Lehrer an der königl. Gewerbeschule zu Potsdam, seit 1876 zugleich Privatdocent an der Gewerbeakademie zu Berlin. Seit 1882 ist S. Professor der theoretischen Maschinenlehre und Elektrotechnik, seit 1884 auch Direktor des elektrotechnischen Laboratoriums an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, deren Rektor er 1894‒95 war. S. ist außerdem Mitglied der Akademie des Bauwesens, der königl. Technischen Deputation für Gewerbe, der kaiserl. Leopoldinisch-Karolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher; 1880‒85 war er auch Mitglied des kaiserl. Patentamtes. Außer zahlreichen Abhandlungen in der «Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure», Dinglers «Polytechnischem Journal» und den «Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes», deren Redacteur er seit 1883 ist, schrieb er: «Versuche über Kleinmotoren» (mit Brauer Heft 1, Berl. 1879), «Kalorimetrische Untersuchungen über den Kreisprozeß der Gasmaschine» (ebd. 1894).

Slagebrücke, s. Burg (Bd. 3, S. 752 b).

Slagelse, Stadt im südwestl. Seeland im dän. Amt Sorö, an der Eisenbahn Kopenhagen-Korsör, hat (1890) 6821 E., eine interessante St. Michaelkirche; bedeutenden Kornhandel, Brauerei und Branntweinbrennerei.

S’lah Dschedid, Seestadt Marokkos, s. Rabât.

Slaithwaite (spr. ßléhtweht), Stadt in der engl. Grafschaft York, im West-Riding, im SW. von Huddersfield, am Colne, hat (1891) 4570 E.; Wollspinnerei.

Slang (engl., spr. ßläng), zunächst Bezeichnung für vulgäre Redensarten des Londoner Straßenlebens. In älterer Zeit wird S. dann vielfach gleichbedeutend mit Cant gebraucht. Weiter wurde S. angewandt auf die speciellen technischen Ausdrücke des Gewerbs- und Handelslebens (Shopkeepers’ S., Sailors’ or Naval S., Military S. u. s. w.), der Kunst und Wissenschaft (S. of the stage, S. of criticism, scientific, college S.). Selbst die besondern Redewendungen des High-life werden mit S. bezeichnet (Belgravian, fashionable, upper ten class S.). Auch die den einzelnen Kolonien eigenen Wörter und Redensarten heißen S., z. B. Anglo-Indian S. – Vgl. The S. Dictionary, etymological, historical and anecdotal (Lond. 1866); Farmer, S. and its analogues (3 Bde., Neuyork 1890); Maitland, The american S. dictionary (Chicago 1891); Barrère und Leland, A dictionary of S., jargon and cant (Neuyork 1893).

Slanicu (Slanik), Bergstadt in Rumänien, im Kreise Prahova der frühern Walachei, in den Vorketten der Transsylvanischen Alpen, unweit Ploesci, mit dem es durch Zweigbahn verbunden ist, hat (1890) 5283 E. Es besitzt reiche Salzbergwerke, die durch Staatsmonopol ausgebeutet werden und jährlich durchschnittlich 21 Mill. kg Steinsalz liefern; sie sind zugleich Strafanstalt für Zwangsarbeit. – S. heißt auch ein Badeort im rumän. Kreise Bakau der einstigen Moldau, mitten in den Karpaten, oberhalb Okna, unweit der siebenbürg. Grenze. Die sieben Mineralquellen sind alkalisch-muriatisch und eisenhaltig, besonders reich an Kohlensäure.

Slankamen (Alt- und Neu-Salankemen), zwei polit. Gemeinden im Komitat Syrmien in Kroatien und Slawonien, an der Mündung der Theiß in die Donau, haben (1890) 846 und 3335 serb. E., Ruinen der ehemaligen Befestigung; Ackerbau, Fischerei, in der Nähe Salzquellen. Alt-Slankamen liegt an der Stelle des röm. Rittium. Am 19. Aug. 1691 erfocht das kaiserl. Heer unter dem Markgrafen Ludwig von Baden hier über die Türken einen glänzenden Sieg, wobei der Großwesir Mustapha Kjöprili fiel.

Slaný, czech. Name von Schlan (s. d.) in Böhmen.

Slatina, Hauptstadt des rumän. Kreises Oltu in der walachischen Tiefebene, an der Aluta, Station der Linie Bukarest-Verciorova der Staatsbahnen, hat ein Untergymnasium, neun Kirchen, ein Spital, betreibt Weinbau und zählt 5283 E.

Slatópol (Zlatopolj), Flecken im Kreis Tschigirin des russ. Gouvernements Kiew, an der Grenze des Gouvernements Cherson, hat 11596 E., 1 russ., 1 kath. Kirche, Synagoge, Gymnasium; Tabakfabriken, 17 Dampfmühlen.

Slatoust (Zlatoust’, spr. slato-úst). 1) Kreis im östl. Teil des russ. Gouvernements Ufa, sehr gebirgig, am Westabhange des Ural und im Gebiet der Bjelaja, hat 22048,8 qkm, 183210 E., darunter Baschkiren (41 Proz.); Eisenerze (Gewinnung 1890: 3,36 Mill. Pud), Gold, Kupfer, Graphit, Nephrit, Edelsteine; Ackerbau, Viehzucht, Waldindustrie, kaiserl. und private Hüttenwerke (Produktion 1892: 2,9 Mill. Pud Gußeisen, 4 Mill. Pud Schmiedeeisen u. a.), 2 Gerbereien, 1 Branntweinbrennerei. – 2) Kreisstadt im Kreis S., in gebirgiger Gegend, 587 m hoch, am Aj und an der Eisenbahn Samara-S.-Tscheljabinsk, hat (1894) 22158 E., 4 russ., 1 kath., 1 evang. Kirche; kaiserl. Eisen-, Gußstahl- und Waffenfabrik (letztere mit einem Museum aller dort hergestellten Waffen) mit 2000 Arbeitern und einer Produktion von (1890) 600000 Pud Gußeisen, Eisen, Stahl, ferner Gußeisenwaren (darunter 40000 Pud Artilleriegeräte), Waren aus Eisen, Stahl, Kupfer u. a.; 1 Bierbrauerei, 2 Ziegelbrennereien. Das Hüttenwerk wurde 1754 begründet, kam 1811 an die Krone, wurde Stadt und zugleich Hauptort des Bergbezirks S. 1865 wurde S. Kreisstadt.

Slava (Slawa, slaw.), Ruhm, Ehre; bei den Czechen auch soviel wie Lebehoch! Vivat!

Slave Lake (engl., spr. ßlehw lehk), s. Sklavensee.

Slave River (engl., spr. slehw riww’r), Sklavenfluß, s. Athabasca.

Slavici, Ioan, rumän. Schriftsteller und Journalist, geb. 1848 als Sohn armer Bauersleute in Világos bei Arad, besuchte die magyar. Gymnasien zu Arad und Temesvár, studierte in Pest und Wien. Wie viele seiner Landsleute zog er 1874 nach Rumänien, wurde dort Sekretär der histor. Kommission der Akademie der Wissenschaften, und giebt als solcher die «Hurmuzakischen Geschichtsdokumente» heraus. 1884 ließ er sich in Hermannstadt nieder, wo er einer der Führer der rumän. Nationalpartei wurde und die polit. Zeitung «Tribuna» gründete. Er zog sich einen polit. Prozeß und ein