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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Solms-Laubach; Solms-Sonnenwalde; Solnhofen; Solo

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Solms-Laubach - Solo (in der Musik)

Georg Friedrich, geb. 13. Dez. 1890, der 3. April 1891 seinem Vater Georg folgte und den wichtigsten zusammenhängenden Teil der Solmsschen Besitzungen besitzt: unter preuß. Oberhoheit die Ämter Braunfels und Greifenstein, unter hessischer die Ämter Hungen, Wölfersheim und Gambach und unter württembergischer einen Teil von Limpurg-Gaildorf, zusammen 500 qkm.

Die zweite, von Johann abstammende Linie zu Lich teilte sich in zwei Hauptzweige: a. Solms-Hohensolms-Lich, der seit 1792 dem Reichsfürstenstande angehört. Fürst Ludwig (geb. 1805, gest. 1880) wurde bekannt durch seine auf Hallerschen Principien beruhende Schrift "Deutschland und die Repräsentativverfassung" (Gieß. 1838), die von dem Grafen von Solms-Wildenfels in seiner Schrift "Bemerkungen zu der Schrift: Deutschland und die Repräsentativverfassung" (Zwickau 1838) scharf angegriffen wurde. Sein Nachfolger und jetziger Chef, Fürst Hermann, geb. 15. April 1838, besitzt unter preuß. Hoheit das Amt Hohensolms und unter hessischer die Ämter Lich und Niederweisel, zusammen 220 qkm, und ist erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen, d. Solms-Laubach mit den Unterlinien Solms-Sonnenwalde und Solms-Baruth. Erstere wird jetzt durch den Grafen Peter, geb. 27. April 1840, erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses, vertreten. Dessen Oheim ist Graf Eberhard Solms-Sonnenwalde (s. d.). Außerdem blüht von ihr ein älterer Seitenzweig zu Rosa, Reg.-Bez. Merseburg. Die Baruther Unterlinie spaltete sich in vier Zweige: 1) zu Rödelheim-Assenheim, deren Standesherr, Graf Franz, geb. 15. Dez. 1864, erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen ist. 2) Laubach mit dem Standesherrn Grafen Friedrich, geb. 23. Juni 1833, und 3) Wildenfels, dessen Standesherr, Graf Friedrich Magnus, geb. 26. Juli 1847, erbliches Mitglied der Ersten Kammer des Königreichs Sachsen, neben der Herrschaft Wildenfels unter sächs. Hoheit auch Besitzungen im Großherzogtum Hessen und Sachsen-Weimar hat. Einen Nebenzweig des zuletzt genannten Hauses bildete der gräfliche, ehemals zu Sachsenfeld angesessene, mit dem Grafen Arthur zu S., geb. 20. Juni 1808, gest. 15. Jan. 1896, erloschene. 4) Baruth, vertreten durch den Fürsten Friedrich, geb. 29. Mai 1821, erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses, der 16. April 1888 in den nach dem Erstgeburtsrecht vererbenden preuß. Fürstenstand erhoben worden ist. Die gräfl. Linie Solms-Laubach besaß früher jenseit des Rheins die Herrschaften Rohrbach, Scharfenstein und Hirschfeld, für deren Verlust sie 1803 durch die im solmsischen Territorium gelegenen Abteien Altenburg und Arensberg entschädigt wurde. - Vgl. Graf zu Solms-Laubach, Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses S. (Frankf. a. M. 1865).

Solms-Laubach, Hermann, Graf zu, Botaniker, geb. 23. Dez. 1842 zu Laubach, wurde 1872 außerord. Professor in Straßburg, 1879 ord. Professor in Göttingen und 1888 in Straßburg. Von seinen Schriften sind zu erwähnen: "Über Bau und Entwicklung der Ernährungsorgane parasitischer Phanerogamen" (Lpz. 1868), "Das Haustorium der Loranthaceen und der Thallus der Rafflesiaceen und Balanophoreen" (Halle 1875), "Die Korallinenalgen des Golfs von Neapel" (Lpz. 1881), "Einleitung in die Paläophytologie" (ebd. 1887). Auch redigiert er die "Botanische Zeitung" (Leipzig, seit 1889 mit Wortmann.)

Solms-Sonnenwalde, Eberhard, Graf zu, deutscher Diplomat, geb. 2. Juli 1825 zu Kotitz bei Bautzen, besuchte 1839-43 die Ritterakademie zu Brandenburg, trat dann in das Regiment der Garde du Corps, wurde 1844 Offizier, 1856 der preuß. Gesandtschaft in Dresden attachiert, 1858 Legationssekretär, Chargé d'Affaires in Wien, 1859 Chargé d'Affaires in Dresden, dann etatsmäßiger Legationssekretär in Hannover, 1860 nach Petersburg kommandiert und 1861 erster Sekretär bei der königl. Gesandtschaft in Wien. 1863 nach Paris versetzt und zum Botschaftsrat ernannt, übernahm er 1. Jan. 1868 die Vertretung des erkrankten Botschafters Grafen von der Goltz und vertrat, zum Minister ernannt, 1869 den Norddeutschen Bund in der Pariser Konferenz. Ende Nov. 1869 übergab er die Geschäfte dem neu ernannten Botschafter Baron Werther und übernahm sie wieder in den letzten, der Kriegserklärung von 1870 vorhergehenden Tagen. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde S. zum polit. Rat der Dritten Armee im Hauptquartier des Kronprinzen ernannt und nach Beendigung des Krieges als Chargé d'Affaires nach Brüssel versetzt. 1872 ging S. als Ministerresident nach Rio de Janeiro, 1873 als Gesandter an den sächs., 1878 an den span. Hof. Im Juni 1885 wurde S. zum Wirkl. Geheimrat ernannt. Er förderte wirksam 1883 das Zustandekommen des deutsch-span. Handelsvertrags und die Verlängerung desselben 1885; auch war ihm die Schlichtung des Konflikts zwischen Spanien und dem Deutschen Reiche wegen der Karolineninseln im Sept. 1885 wesentlich zu danken. 1887-93 war S. deutscher Botschafter am ital. Hofe.

Solnhofen, Dorf im Bezirksamt Weißenburg des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, an der Altmühl und der Linie München-Nürnberg der Bayr. Staatsbahnen, hat (1895) 1208 E., darunter 130 Katholiken, Post, Telegraph, Reste einer um 879 erbauten, 1783 abgebrochenen Kirche mit der Grabstätte des heil. Sola, Schülers und Verwandten des heil. Bonifatius, und eine 743 von Sola gegründete, 1534 säkularisierte Benediktinerabtei, jetzt im Privatbesitz. In der Nähe von S. werden ausgezeichnete, zur Lithographie geeignete Kalksteine, die lithographischen Steine oder Solnhofener Plattenkalke (s. Kimmeridgeformation), gewonnen, deren Ausbeutung etwa 1500 Arbeiter beschäftigt.

Solo (ital., Mehrzahl Soli, "allein"),in der Musik eine Stelle oder ein Stück, das von einem einzigen Sänger oder Spieler ausgeführt wird. Es bildet den Gegensatz zu Tutti; die Solostimme steht dem Chor oder den Ripienstimmen gegenüber. Das S. kann unbegleitet oder begleitet sein; im letztern Falle haben sich die Begleitstimmen unterzuordnen. Es kann während eines ganzen Satzes oder während einer mehrsätzigen Komposition bei demselben Instrument bleiben, wie das im modernen Konzert für Pianoforte, Violine u. s. w. geschieht, oder es kann von einem Instrument zum andern übergehen, wie das in Orchesterkompositionen der Fall ist. Statt der einen Solostimme kann dem Tutti ein Solistenensemble gegenübertreten, in Chorwerken in der Regel ein Soloquartett, im Concerto grosso ein Solistentrio. In Generalbaßstimmen kommt häufig die Bezeichnung tasto solo vor, wenn die Baßstimme nicht accordisch vervollständigt werden soll.