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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Swedenborgianer - Swift

lichen Auszügen aus seinen Schriften (Frankf. a. M. 1880).

Swedenborgiāner, Anhänger Swedenborgs (s. d.).

Sweep-Stakes (engl., spr. ßwihp stehks), Einsatzrennen, Rennen, bei denen sich der Preis nur aus Einsatz- und Reugeldern zusammensetzt, die meist höher bemessen sind als bei andern Rennen.

Sweet (spr. ßwiht), Henry, Anglicist, geb. 15. Sept. 1845, wurde in der Schule von King’s College erzogen und bezog dann die Universität Oxford. S. hatte nie eine öffentliche Stellung inne und privatisiert jetzt in Reigate. In Oxford wurde er Magister Artium, von Heidelberg zum philos. Ehrendoktor und von Glasgow zum Ehrendoktor der Rechte ernannt. Seine Hauptwerke sind: «Anglo-Saxon reader» (7. Aufl., Oxf. 1894), «Anglo-Saxon primer» (3. Aufl., ebd. 1883), «First middle English primer» (ebd. 1884), «Second middle English primer» (ebd. 1886), «Second Anglo-Saxon reader» (1887), «Alfred’s version of Gregory’s pastoral care» (Lond. 1871), «Alfred’s Orosius» (ebd. 1883), «The oldest English texts» (ebd. 1885), «Facsimile of the Epinal glossary» (ebd. 1883), «Handbook of phonetics» (Oxf. 1877), «History of English sounds» (2. Aufl., ebd. 1888), «Primer of phonetics» (ebd. 1890), «Elementarbuch des gesprochenen Englisch» (2. Ausg., ebd. 1886), «Primer of spoken English» (ebd. 1890), «Icelandic primer» (ebd. 1886), «New English grammar» (Tl. 1, 1892), «Short historical English grammar» (1892), «The student’s dictionary of Anglo-Saxon» (1897).

Sweet, hinter lat. Pflanzennamen Bezeichnung für Robert Sweet (spr. ßwiht), gest. 1839 (engl. Botaniker).

Swell (engl.), Stutzer.

Swellendam, Bezirk in der südwestl. Provinz der Kapkolonie, mit 6117 qkm und (1891) 11251 E., darunter 5599 Weiße, liegt nahe östlich von Kapstadt zwischen der Südküste und den 1560 m hohen Langen Bergen, durchströmt von dem Breedefluß. Es ist eine für Ackerbau, für die Zucht von Rindern, besonders von Angoraziegen, gut geeignete Gegend. Der Hauptort S., mit 1727 E., wurde 1745 gegründet. Eine Missionsstation befindet sich in Zuurbraak mit 1078 E.

Swenigoródka (Zvenigorodka). 1) Kreis im südl. Teil des russ. Gouvernements Kiew, auf der Wasserscheide zwischen Dnjepr und Bug, hat 3465,1 qkm, 258443 E.; Getreide-, Zuckerrübenbau, Viehzucht, 15 Fabriken mit 5,8 Mill. Rubel Produktion. – 2) Kreisstadt im Kreis S., am Gniloj Tikitsch (zum Bug) und an der Linie Christinowka-Schpola der Russ. Südwesteisenbahn, hat (1894) 12540 E., 3 russ., 1 kath. Kirche, Synagoge; Buchdruckerei, Buchhandlung und 4 Fabriken.

Swensksund, s. Ruotsinsalmi.

Swenzjány. 1) Kreis im nördl. Teil des russ. Gouvernements Wilna, im Gebiet der Wilija (die zum Niemen geht) und der Dißna (zur Düna), hat 5461 qkm (darunter 233 qkm Seen), 155603 E., Litauer und Weißrussen; Getreide-, Flachsbau, Fischerei und Holzindustrie. – 2) S., Swjenzjany, poln. Swięciany, Kreisstadt im Kreis S., an der Petersburg-Warschauer Eisenbahn, in sumpfiger Gegend mit Seen, hat (1893) 8307 E., Post, Telegraph, 1 russ., 1 kath. Kirche, 3 israel. Betschulen; Kleinhandel.

Swert, Jules de, Cellovirtuos, geb. 16. Aug. 1843 zu Löwen (Louvain) in Belgien, erhielt musikalischen Unterricht bei seinem Vater und bei Servais, wurde 1865 Konzertmeister in Düsseldorf, ging 1868 nach Weimar und wurde kurze Zeit darauf zum königl. Konzertmeister und Kammervirtuosen in Berlin ernannt. Von hier aus erwarb er sich allgemeines Ansehen als Cellospieler. 1888 wurde er Direktor der Musikschule in Ostende, wo er 24. Febr. 1891 starb. Als Komponist veröffentlichte S. zwei Cellokonzerte, eine große Violoncellschule «Gradus ad Parnassum», ein Konzertstück für Cello und Orchester, eine Sinfonie «Nordseefahrt» und die Opern «Die Albigenser» und «Graf Hammerstein».

Swięciany, russ. Stadt, s. Swenzjany.

Swiedack, Karl, unter dem Pseudonym Karl Elmar bekannter österr. Volksdichter, geb. im Mai 1815 in Wien, war erst Kaufmann, wurde aber später Schauspieler und Theaterdichter. Dann zog sich S. von der Bühne zurück und widmete sich der humoristisch-satir. Journalistik. Er starb 2. Aug. 1888 in Wien. Schon sein erstes Stück: «Die Wette um ein Herz» (1841), hatte großen Erfolg. Von seinen weitern Stücken sind zu nennen: «Der Goldteufel», «Dichter und Bauer» (von Suppé komponiert), «Unter der Erde», «Raimund», «Das Mädchen von der Schule» u. s. w.

Swieten, Gerard van, holländ. Arzt, geb. 7. Mai 1700 zu Leiden, studierte daselbst unter Boerhaave, dessen vorzüglichster Schüler er war, erhielt 1736 die Erlaubnis, als Privatdocent mediz. Vorlesungen zu halten, die ihm aber später seines Glaubens wegen (er war Katholik) wieder entzogen wurde. Er ging 1745 als erster Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia nach Wien. Später wurde er Vorsteher der kaiserl. Bibliothek, beständiger Präsident der mediz. Fakultät, Direktor des Medizinalwesens der kaiserl. Staaten und Büchercensor. S. starb 18. Juni 1772 zu Schönbrunn. Seine vortrefflichen «Commentarii in Boerhaavii aphorismos de cognoscendis et curandis morbis» (5 Bde., Leid. 1741‒72; neue Ausg., 11 Bde., Würzb. 1787‒92) sichern ihm eine bleibende Stelle in der mediz. Litteratur. Seine Theorie ist aus humoralen und mechan.-dynamischen Grundsätzen zusammengesetzt. – Vgl. Beer, Friedrich Ⅱ. und van S. (Lpz. 1874); Fournier, Gerhard van S. als Censor (Wien 1877).

Sein Sohn Gottfried, Freiherr van S., geb. 1733, wurde des Vaters Nachfolger als Vorsteher der kaiserl. Bibliothek, 1781 Präses der Studien- und Büchercensur-Hofkommission und starb 29. März. 1803 zu Wien. Er war ein vertrauter Freund Haydns und Mozarts und brachte in Wien die Werke Händels und Bachs zur Aufführung. Für Haydn bearbeitete er «Die Schöpfung» nach einem engl. Text; auch verfaßte er den Text zu Haydns «Jahreszeiten».

Swietenĭa L., Pflanzengattung aus der Familie der Meliaceen (s. d.) mit nur einer im tropischen Südamerika heimischen Art, dem Mahagonibaum, S. mahagoni L. (s. Tafel: Terebinthinen, Fig. 6), einem bis 30 m und darüber hohen Baume mit gefiederten Blättern und kleinen regelmäßigen zwitterigen Blüten. Das rotbraune Holz (Amarantrinde oder Mahagoni, s. d.) ist wichtiger Handelsartikel, ebenso das der sogenannten S. senegalensis Decsn.

Swift, Jonathan, englischer satir. und polit. Schriftsteller, geb. 30. Nov. 1667 zu Dublin, erlangte im Trinity-College in Dublin 1682 nur mit Mühe den Grad eines Baccalaureus, wurde 1688 in