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Tierischer Magnetismus - Tierkreis
hilfe (3. Aufl., ebd. 1896). 17) Lehre vom Exterieur. Vgl. Roloff, Beurteilungslehre des Pferdes und Zugochsen (2. Aufl., Halle 1896); Born und Möller, Handbuch der Pferdekunde (4. Aufl., Berl. 1895); Zürn und Müller, Die Untugenden der Haustiere (Weim. 1885). 18) Veterinärpolizei (mit Berücksichtigung der öffentlichen Gesundheitspflege) und Seuchenlehre. Vgl. Haubner, Handbuch der Veterinärpolizei (Dresd. 1869); Beyer, Viehseuchengesetze (4. Aufl., Berl. 1897); Gaupp, Die Viehseuchengesetzgebung (Stuttg. 1896). 19) Sanitätspolizei (Feischbeschau ^[richtig: Fleischbeschau] [s. d.] und Milchhygieine). 20) Gerichtliche T. Vgl. Weiß, Erkennung und Beurteilung der gesetzlichen Hauptmängel der Haustiere (Stuttg. 1863); Gerlach, Handbuch der gerichtlichen T. (2. Aufl., Berl. 1872); Dieckerhoff, Die Gewährleistung beim Viehhandel und das Nährschaftssystem im Entwürfe des Bürgerl. Gesetzbuches (ebd. 1896). 21) Geschichte der T. Vgl. Eichbaum, Grundriß der Geschichte der T. (Berl. 1885).
Auch eine Reihe von Zeitschriften enthält wertvolles wissenschaftliches Material. Hervorzuheben sind die «Zeitschrift für Tiermedizin», das «Archiv für wissenschaftliche und praktische T.», die «Wochenschrift für T. und Viehzucht», «Berliner Tierärztliche Wochenschrift», «Monatshefte für T.», «Zeitschrift für Veterinärkunde», «Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene» ^[hier nicht: Milchhygieine!] und «Deutsche Tierärztliche Wochenschrift». Außerdem erscheint ein von Ellenberger und Schütz herausgegebener «Jahresbericht über die Leistungen auf dem Gebiete der Veterinärmedizin» (Berlin, seit 1881).
Tierischer Magnetismus oder animalischer Magnetismus, Lebensmagnetismus, Biomagnetismus, auch Mesmerismus genannt, angebliche, eigentümliche, von einem Menschen auf den andern übertragbare Kraft und deren Anwendung zu Heilzwecken. Die geheimnisvollen Anziehungen, die der Magnetstein auf das Eisen ausübt, lenkten schon im Altertum die Aufmerksamkeit der Ärzte auf diesen Stein und führten dahin, daß derselbe unter den Arzneimitteln eine Stelle erhielt. Später wurden wiederholt Versuche unternommen, um einen Einfluß der gewöhnlichen Stahlmagnete oder Magnetsteine auf den menschlichen Körper nachzuweisen. So gebrauchte auch Franz (Anton) Mesmer (s. d.) 1773 in Wien gewöhnliche Magnetstäbe, um verschiedene Krankheiten zu heilen, und glaubte dabei zu finden, daß die heilbringende Kraft nicht allein den Stahlmagneten eigen ist, sondern auch in andern Körpern, besonders im menschlichen Körper, hervorgerufen werden könne. 1778 begab sich Mesmer nach Paris, wo er für seine neu entdeckte angebliche Kraft in großer Zahl Anhänger fand. 1784 wurde auf Befehl König Ludwigs ⅩⅥ. zur Untersuchung des sogenannten T. M. zu Paris eine Kommission niedergesetzt, zu deren Mitgliedern unter anderm auch Franklin und Lavoisier gehörten. Die Kommission überzeugte sich, daß die angeblichen Heilerfolge, soweit sie nicht geradezu auf Betrug hinausliefen, der Einbildungskraft ihre Entstehung verdankten.
Trotzdem fand Mesmers Lehre in Deutschland selbst unter berühmten Ärzten (Kieser, Hufeland, Gmelin, Ennemoser u. a.) eifrige Anhänger, und noch gegenwärtig giebt es viele Leute, die den sog. magnetischen Kuren Wirksamkeit zusprechen. Das jetzt beim Magnetisieren übliche Verfahren besteht darin, daß der Magnetiseur seine ausgespreizten Arme von dem Kopfe des Kranken abwärts über die beiden Seiten der Brust, des Unterleibes und über die beiden Schenkel hinabführt, dabei je nach den Umständen den Körper mit den Fingerspitzen leicht berührend oder letztere in einiger Entfernung haltend. Durch solches fortgesetztes Streichen soll dann der Kranke in den sog. magnetischen Schlaf verfallen, in dem er mit dem Magnetiseur in einer sehr engen Verbindung (magnetischem Rapport) steht. Durch in umgekehrter Richtung geführte Striche soll der Kranke aus seinem Schlafe wieder erweckt werden. Wenn jemand in magnetischen Schlaf gebracht ist, so sollen seine geistigen Fähigkeiten ungemein gesteigert werden, er soll den Bau seines Körpers erkennen, soll auf die Herzgrube gelegte Briefe lesen, für seine Leiden und ebenso für die Krankheiten anderer die Heilmittel angeben können (Heilmagnetismus oder Magnetotherapie) u. s. w. Diese Angaben beruhen jedoch teils auf grobem Betrug und Täuschung, teils auf einem eigentümlichen hypnotischen Zustande infolge von Überreizung der Großhirnrinde. (S. Hypnotismus.) Als Fortsetzungen des T. M. sind die Lehre vom Od (s. d.) und der neuere Spiritismus (s. d.) zu betrachten.
Litteratur. Carus, Über Lebensmagnetismus (Lpz. 1857); M. Perty, Die mystischen Erscheinungen der menschlichen Natur (2. Aufl., 2 Bde., ebd. 1872); Heidenhain, Der sogenannte T. M. (ebd. 1880); Avé-Lallemant, Der Magnetismus mit seinen mystischen Verirrungen (ebd. 1881); Geßmann, Magnetismus und Hypnotismus (2. Aufl., Wien 1895); Binet und Féré, Le magnétisme animal (Par. 1886); de Roches, Le fluide des magnétiseurs (ebd. 1897).
Tierische Wärme, s. Wärme (tierische).
Tierkreis, Zodiakus, der schmale, wenig über 20° breite Gürtel am Himmelsgewölbe, innerhalb dessen die scheinbaren Bewegungen der meisten Planeten, besonders der schon im Altertum bekannten, vor sich geht. Derselbe wird, von dem Frühlingspunkt (s. d.) ausgehend, in zwölf gleiche Teile, Zeichen (ehemals Dodekatemoria) genannt, eingeteilt. Die Namen und Bezeichnungen dieser Zeichen (erstere größtenteils von Tieren entlehnt, daher die Benennung T.) sind der Reihe nach, wie sie von der Sonne durchwandert werden, oder von Westen nach Osten folgende: Widder, Aries (♈); Stier, Taurus (♉); Zwillinge, Gemini (♊); Krebs, Cancer (♋); Löwe, Leo (♌); Jungfrau, Virgo (♍); Wage, Libra (♎); Skorpion, Scorpio (♏); Schütze, Sagittarius (♐); Steinbock, Capricornus (♑); Wassermann, Aquarius (♒) und Fische, Pisces (♓). Die Sonne, die im Frühjahr im Zeichen des Widders steht, verweilt etwa einen Monat lang in jedem Zeichen und durchwandert sie so der Reihe nach alle in einem Jahre. Die drei ersten Zeichen heißen daher die Frühlingszeichen, die drei folgenden die Sommerzeichen, das siebente bis neunte die Herbstzeichen und die drei letzten die Winterzeichen. Außerdem nennt man die sechs ersten auch die nördlichen und die sechs letzten die südlichen, ferner die drei ersten und die drei letzten zusammen die aufsteigenden, die sechs übrigen die niedersteigenden Zeichen. Mit den Zeichen der Ekliptik stimmen die gleichnamigen Sternbilder des T. infolge der Präcession (s. d.) gegenwärtig nicht mehr überein, ausgenommen hinsichtlich der Aufeinanderfolge. Über das Alter des T. ist viel Streit gewesen, namentlich seitdem man die bekannten Zeichen auf ägypt. Denkmälern wiedergefunden hatte.