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Weltwunder – Wendehals
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Weltverkehr'
kanal u.a. Die Schaffung eines atlantisch-pacifischen Kanals in Centralamerika wird wahrscheinlich eine Verschiebung des Mittelpunktes des W.
herbeiführen. Die Vermittelung endlich der geistigen Bewegung, des Ideenaustausches, wird vom Postwesen (s. d.) bewirkt, unter
dessen neuesten Schöpfungen der Weltpostverein (s. d. und die
Karte) für die Verbreitung der Kulturideen sowie für die Vermittelung des geschäftlichen
und privaten Verkehrs den höchsten Rang einnimmt. In der Nachrichtenvermittelung wird die Post durch die Telegraphie (s. d. und
Telegraphenverkehr) in früher ungeahntem Maße unterstützt, neuerdings auch durch den Fernsprecher
(s. Telephon).
Vgl. Zehden, Die Verkehrswege zu Wasser und zu Lande (Wien 1879); Hübbe-Schleiden, Weltwirtschaft und die sie treibende Kraft (Hamb. 1882);
Übersichten der Weltwirtschaft, begründet von Dr. F. .X. von Neumann-Spallart, fortgeführt von Dr. F. von Juraschek (Stuttg. und Berl. 1887 fg.);
Paulitschke, Geographische Verkehrslehre (Bresl. 1892); Réveillère, La conqête de l’Océan (Par. 1894);
Huber, Die geschichtliche Entwicklung des modernen Verkehrs (Tüb. 1893); van der Borght, Das Verkehrswesen (Lpz. 1894); Philippovich, Die Änderung
unserer Wirtschaftsverfassung im 19. Jahrh. (Wien 1895); Geistbeck, Der W. Seeschiffahrt und Eisenbahnen, Post und Telegraphie in ihrer Entwicklung
dargestellt (2. Aufl., Freib. i.Br. 1895). (S. auch die Litteratur zu den Artikeln Handel und Handelsgeographie.)
Welw., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für
Friedrich Welwitsch, geb. 1806 zu Maria-Saal bei Klagenfurt, gest. 1872 in London.
Welwitschĭa Hook., Pflanzengattung aus der Familie der
Gnetaceen (s. d.) mit nur einer einzigen Art, W. mirabilis
Hook. (Welwitsch' Wunderbaum, s. Tafel:
Gymnospermen I, Fig. 1), in trocknen Gegenden des tropischen Westafrikas. Sie ist ihrem
Habitus nach eine der merkwürdigsten Pflanzen. Der Stamm ist im jugendlichen Zustande knollenartig entwickelt, später nimmt er eine teller- oder
schüsselförmige Gestalt an und ragt nur wenig aus der Erde empor. Er trägt während seiner ganzen Lebensdauer nur zwei gegenüberstehende, bis zu
2 m lang werdende bandförmige Blätter, die im Alter durch zahlreiche Längsrisse in einzelne Streifen zerteilt sind. Man hielt früher diese Blätter für die
beiden Kotyledonen, doch hat sich aus Keimungsversuchen ergeben, daß ursprünglich zwei Samenlappen vorhanden sind, die bald absterben, und daß
die später vorhandenen beiden Blätter über diesen Kotyledonen sich entwickeln. Die Blüten sind zweihäusig und stehen in Kätzchen am Rande des
Stammes, die männlichen enthalten sechs Staubgefäße, die weiblichen eine von Hüllblättern umgebene Samenknospe. Die Früchte sind rot gefärbt und
ähneln in ihrem Ansehen den Zapfen mancher Nadelhölzer. Die merkwürdige Pflanze wurde nach Welwitsch
(s. Welw.) benannt, der sie 1860 in der Nähe des Kap Negro an der Westküste Afrikas zum
erstenmal auffand.
Welzheim. 1) Oberamt im württemb. Jagstkreis, hat
254,14 qkm und (1895) 20241 (9572 männl., 10669 weibl.) E. in 2 Stadt- und 10 Landgemeinden. –
2) Oberamtsstadt im Oberamt W., ↔ rechts an der zum Kocher gehenden Lein, auf einer Höhe des
Welzheimer Waldes, Sitz des Oberamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Ellwangen), hat (1895) 2706 E.,
darunter 30 Katholiken, Post, Telegraph, evang. Kirche, Handwerkerbank; Spielwarenfabrik, Sägewerke und Flachsbau. W. wird als Luftkurort besucht. –
Vgl. Weller, Geschichte W.s und des Welzheimer Waldes (Welzb. 1878).
Wemding, Stadt im Bezirksamt Donauwörth des bayr. Reg.-Bez. Schwaben, an einem linken Zufluß der Wörnitz, am Ostrand
des im S. und O. vom Fränkischen Jura umschlossenen Ries, hat (1895) 2085 E., darunter 29 Evangelische, Postexpedition, Telegraph, kath. Kirche;
Mahl- und Sägemühlen, Ziegelei. In der Nähe ein Wildbad, ein Kapuzinerkloster und eine Wallfahrtskirche.
Figur: 2
Figur: 1
Wendegetriebe, Kehrmechanismen, Mechanismen,
die entweder eine geradlinige Bewegung (Schubwendegetriebe) oder eine Drehbewegung
(Rotationswendegetriebe) abwechselnd nach der einen und nach der entgegengesetzten Richtung bewirken, sie
also umkehren. Die sich hierbei gegeneinander drehenden Flächen sind meist verzahnt; seltener arbeiten sie durch Reibung gegeneinander. Am
bekanntesten ist die Anwendung der W. bei den Wäschemangen, wobei sowohl Schubwendegetriebe als Rotationswendegetriebe vorkommen. Im erstern
Fall greift ein von außen angetriebenes Zahnrad in eine Zahnstange mit Triebstöcken ein und läuft erst über denselben bis zum Ende der Zahnstange, wo
es um den letzten Zahn herumgeht, so daß es bei weiterer Drehung von unten mit der Zahnstange arbeitet und diese, weil sich seine eigene
Umdrehungsrichtung nicht ändert, nach der entgegengesetzten Richtung fortbewegt. Das gleiche Princip liegt, wie aus Fig. 1 hervorgeht, dem W. mit
Kreisbewegung an Mangen zu Grunde. Ein Zahnrad b greift in das mit einem Triebstockring ausgestattete, um die Welle a drehbare Rad ein. Sobald ein
Ende des Triebstockkranzes in seine tiefste Lage kommt, wird die Welle des Zahnrades innerhalb eines der Bügel c herabgedrückt und unterhalb des
Ringes geführt, wodurch die Umkehrung der Drehrichtung von a erfolgt, während das Zahnrad b seine Drehungsrichtung beibehält. Beim
Kehrrad (Fig. 2) wird die Drehungsänderung durch halbverzahnte Kegelräder bewirkt. Die Welle a wird gleichförmig
gedreht und überträgt mittels eines halbverzahnten Kegelrades ihre Bewegung abwechselnd auf die Räder b und c, welche ebenfalls zur Hälfte glatt sind;
die Bewegung der Welle d wird dadurch eine hin und her gehende.
Wendehals (Lynx torquilla L., s. Tafel:
Spechte, Fig. 7), ein zur Ordnung der Spechte gehöriger Vogel von
Lerchengröße, mit lockerm, weichem
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 631.