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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Zaizendorf - Zaluski

Zaizendorf, Badeort in Ungarn, s. Zajzon.

Zajecar (Saitschar), Hauptstadt des Kreises Crna-Reka in Serbien, am Timok, 45 km von der Donau, hat (1895) 7005 E., zur Hälfte Bulgaren, ein Gymnasium und große Kasernen. Hier siegte 7. Aug. 1876 Osman Pascha über die Serben.

Zajzon (spr. sajson), deutsch Zaizendorf, Groß-Gemeinde und Badeort im Stuhlbezirk Hosszúfalu des ungar. Komitats Kronstadt in Siebenbürgen, eins der Siebendörfer, östlich von Kronstadt, in 573 m Höhe, am Fuß des Csukás (Krähenstein 1958 m), hat (1890) 1329 meist evang. magyar. E., kräftige jodreiche Kochsalzquellen und einen Eisensäuerling.

Zak, holländ. Getreidemaß, s. Sack.

Zakazit, Stadt in Ägypten, s. Sagasik.

Zakopane (spr. sa-), Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Neumarkt in Galizien, an einem Quellbach des Weißen Dunajec, an der Nordseite der Hohen Tatra, hat (1890) 3069 meist poln. E., eine warme Mineralquelle, k. k. Fachschule für Holzindustrie, Landesfachschule für Spitzenklöppelei; Walzwerke, Hochofen, Eisenhämmer, Holzschleiferei, Papierfabrik. Es wird als Sommerfrische und Ausgangspunkt für Besteigung der Hohen Tatra besucht. Das Dorf entstand seit 1816 infolge der Eröffnung der Eisenbergwerke. In der Nähe das Bad Jaszczurowka mit der einzigen Therme Galiziens (20,4° C.) und einer Kuranstalt.

Zakupy (spr. sá-), czech. Name der Stadt Reichstadt (s. d.) in Böhmen.

Zakynthos, griech. Name der Insel Zante (s. d.).

Zala (spr. sa-, Szalad), Komitat in Ungarn (s. d. nebst Karte), grenzt im N. an die Komitate Eisenburg und Veszprim, im O. an Sümeg, im S. an Varasdin und im W. an Steiermark und hat 5121,63 qkm und (1890) 404 699 meist kath. magyar. E. (79 737 Kroaten, 21 380 Wenden, 6355 Deutsche), darunter 20 061 Evangelische und 14 820 Israeliten. Das Land ist zum Teil gebirgig durch Verzweigung der steiermärk. Voralpen; zum Teil besteht es ans wellenförmigen Ebenen. Der Abdachung gegen Südosten folgen die Mur, welche in die die Südgrenze bildende Drau mündet, mit dieser die sog. Murinsel (s. d.) bildet und die Kerka aufnimmt, und die Z. oder Szala, welche sich in den Plattensee (s. d.) ergießt, der zur Hälfte zum Komitat gehört. Der Boden ist sehr fruchtbar (Weizen, Wein, Tabak), die Waldungen reich an Wild. Von Bedeutung ist die Zucht von Hornvieh, Schafen, Pferden und Schweinen, und der Fischfang, besonders im Plattensee. Das Komitat umfaßt außer der Stadt mit geordnetem Magistrat Nagy-Kanizsa (s. d.) 12 Stuhlbezirke. Hauptstadt ist Zala-Egerszeg.

Zala-Egerszeg (spr. sa-, Szala-Egerszeg), Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptstadt des ungar. Komitats Zala, an der Zala, und an den Linien Kis-Czell-Csakathurn und Zala-Szent-Iván-Z. (10 km) der Westungar. Lokalbahnen, hat (1890) 7811 meist kath. magyar. E., darunter 219 Evangelische und 1096 Israeliten, schöne Kirche, staatliches Obergymnasium; bedeutende Viehmärkte.

Zalamea, Bergstadt im Bezirk Valverde del Camino der span. Provinz Huelva in Andalusien, hat den Beinamen la Real (zum Unterschied von Z. de la Serena im Bezirk Castuera, im SO. der Provinz Badajoz, mit 5297 E.), liegt in rauher, unfruchtbarer Schieferregion, an der Eisenbahn (Huelva-) San Juan del Puerto-Z. (38 km) und hat (1887) 6240 E. Östlich liegt Minas de Rio Tinto (s. d.).

Zalathalbahn, 43 km lange Privatbahn, von Zala-Szent-Gróth nach Balaton-Szent-György, ist 1895 eröffnet und wird von den Ungar. Staatsbahnen betrieben.

Zalatna (spr. sá-, Szalatna), Groß-Schlatten, (ungar. Nagy-Szalatna), Klein-Gemeinde im Komitat Unterweißenburg (Zolyom) in Siebenbürgen, an der Linie Karlsburg-Z. (38 km) der Ungar. Staatsbahnen, Sitz einer Berghauptmannschaft, eines Oberberg-, Hütten-, Forst- und Markscheideramtes, hat (1890) 2505 meist rumän. E., Steinmetz- und Steinschleifschule, Bergbau auf Gold und Silber, Quecksilber und Schiefer, Goldwäscherei iin Ompolyflusse, Schmelzöfen für silberhaltiges Gold und eine Schwefelsäurefabrik.

Zalegh (Salegh), Archipel, s. Dahlak.

Zalenze, preuß. Dorf, s. Bd. 17.

Zaleszczyki (spr. salĕschtschüki). 1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien (s. Karte: Ungarn und Galizien), hat 717,82 qkm und (1890) 72 598 (36 026 männl., 36 572 weibl.) meist ruthen. E. in 57 Gemeinden mit 201 Ortschaften und 55 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Tluste und Z. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts (350,78 qkm, 37 207 E.), am linken Ufer des Dnjestr, der hier die Grenze gegen die Bukowina bildet, hat (1890) 5751 meist poln. E., darunter 4513 Israeliten, schönes Schloß des Grafen Branicki; Zuckerfabrik, Handel mit Spiritus, Getreide, Holz.

Zaleucus, der Gesetzgeber der epizephyrischen Lokrer in Unteritalien, gilt als Urheber der ältesten aufgezeichneten Gesetzgebung bei den Griechen. Er wird um 660 v. Chr. angesetzt. Über den Inhalt seiner Gesetzgebung ist nichts bekannt. Um deren Abänderung zu erschweren, soll er verordnet haben, daß jeder, der die Änderung eines Gesetzes vorschlagen wollte, mit einem Strick um den Hals erscheinen müßte, um im Falle der Verwerfung seines Vorschlags seine Neuerungssucht mit dem Leben zu büßen. Ferner soll er, statt den Richtern die Festsetzung der Strafen für Verbrechen zu überlassen, bestimmte Strafen festgesetzt haben.

Zalmon, Gebirge, s. Hauran.

Zalmoxis, Gottheit, s. Zamolxis.

Załozce (spr. salohschze), Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Brody in Galizien, nahe der russ. Grenze, am obern Sereth, Sitz eines Bezirksgerichts (494,8 qkm, 37 657 meist ruthen. E.), hat (1890) 6928 meist ruthen. und poln. E., darunter 2142 Israeliten; Gerberei, Weberei und Getreidehandel.

Zalt-Bommel (spr. salt), niederländ. Stadt, s. Bommel.

Zaluski (spr. sa-), ein poln. Geschlecht in Galizien und Russisch-Polen.

Andrzej Chrysostom Z., geb. um 1650, gest. 1711, ein vorzüglicher Redner, war Bischof von Ermland und Großkanzler von Polen unter August II. Infolge von Mißhelligkeiten mit demselben wurde er in Dresden gefangen genommen, 1706 als polit. Gefangener nach Ancona gebracht und bis zum Altranstädter Frieden festgehalten. Seine "Epistolae historico-familiares" (5 Bde., Braunsb. 1709-11; auch Bresl. 1752-55) sind schätzbare Beiträge zur Regierungsgeschichte Johanns III. und Augusts II.

Józef Andrzej Z., Neffe des vorigen, geb. 1702, wurde Kanoniker von Plock und Großreferendar des Reichs. Nach dem Tode Augusts II. trat er auf die Seite des Stanislaus Leszczynski, mit dem er dann