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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Afrika
breitung gefunden bei den Bewohnern von Uganda
(Aquatorialafrika) durch die Thätigkeit der engl. und
ftanz. Missionare; 1893 waren etwa 100000 zum
Protestantismus und 50000 zum Katholicismus
übergetreten. Nach einer allgemeinen Schätzung be-
steht 5"ie Bevölkerung von ganz Afrika aus 120 Mill.
Heiden, 40 Mill. Mohammedanern, 3^ Mill. Chri-
sten ldie beträchtliche Zahl eingewanderter Europäer
mit eingerechnet), 1 Mill. Juden und 300 000 Hindu.
Übersicht der afrikanischen Staatengebilde.
Territorien
gkin
Liberia
Bornu
Wadai miiKaucm uudVagirnii
I. Ncg erreiche.
37 000
130 000
440 000
994 300
1894
192
247
799 040



439 240
1894
38
31
370 000



. . 1200 000
-
- -

! 607 000j ! ^ ! ^
II. Staaten türkischen und arabischen Ursprungs.
Ägypten (ohne Sudan)
Tripolis und Varka .
Marokko.......
Abessinien (ohne Tigre) .
Reich des Mahdi.____________
l3 802 580j
III. Europäische Kolonien.
1) Englische Besitzungen,
a. Kronkolonien.
Gambia.......... 6 570 1894 2,5 3
Sierra Leone....... 38700 1894 9,5 3,5
Goldküste (mit Hinterland) . 120 000 1894 14 17
Lagos........... 2 760 1894 15 16
Basutoland........ 31000 1894 1,4 1,7
Zululand .......... 32000 - - -
Mauritius und Dependcnzen
(ohne Tschagosinscln) . . . 2 700 1894 42,2 62,4
^ 233 730j j 84,6j 108,6
b. Kolonien mit eigener verantwortlicher Negierung.
Ka^5t?wnic ("mit Pondoland,Ve-
tschuanaland u. Walfischbai)
Natal...........
756 791
42 920
1895
1894
382
46
338
24
I 799 711j > 428 j 362
e. Kolonien unter Chartercompagnien.
Nigercompagnie......1280 000 1894 15 15,6
Englisch-Südafrik. Gesellschaft
(ohne Betschuanaland-Pro-
tektorat) . /...... . 1200 000! -
Somalland .
Sokotra..........
Centralafrika-Protcltorat . .
Vetschuaualand-Protektorat .
Sansibar (mit Pemba) . . .
Englisch-Ostafrika mit Uganda
Nigerküsten-Protektorat . . .
'2 480 000j
ü. Protektorate.
193 500
1893,94

3 579


70 000
1894
0,8
400 000


2 560
1894
24
1032 000
__
__
100 000
1894
14,8
1 801 639

46,8
5 315 080

574,4
! 15 ! 15,6
22
Englische Besitzungen .
2) Französische Besitzungen.
Algerien..........
Tunesien .........
Senegal..........
Sudan und Guinea ....
Elfenbeinküste.......
Dahome..........
Kongo ...........
Madagaskar (mit Diego-Sua-
rez, Nossi-Vc und Comoren)
Reunion..........
Somalküste (Obok).....
797 770
1894
208
99 600
1894
33,5
150 000
1893
14,5
400 000


?
1893
1,6
?
1894
8,6
670 000
1893
2,2
593 000
1890
8,5
2 000
1893
17,5
47,1
194
29,5
10
7
12,5
Kapverdische Inseln
Guinea..........
Angola..........
Ostafrila.........
Prinzeninsel und St. Thomas
j2 712 370j
3) Portugiesische Besitzungen.
^ 294,4 j 266
3 851
1891

1,1
37 000
1891
0,5
0,2
1315 000
1891
13,4
15
768 000
1893
11

1000
1891
1,5

!2 124 851j
27,6! 28,5
Togo- ....
Kamerun . .
Süstwcstafrika
Ostafrika . .
4) Deutsche Besitzungen.
493 000
831 000
941 000
2 265 000>
2 252 000^
1894
2,3
1894
4,6
1894
0,9
1894
7,3
15,1
1894
9
2,3
4,3
0,1
5
5) Kongostaat.......
6) Spanische Besitzungen auf
den Inseln Fernando Po
nnd Annobon und an der
Eoriscobai...... 2 000
7) Italienische Besitzungen.
Erythräa (ohne Abcssinicn) .11300 0001 - j - >
8) Burcnrepublikeu.
Südafrikan. Republik (Trans-
vaal) .......... 326000 1894 130
Oranje-Frcistaat...... 131000 1893 14,5
12,6
7
16
457 000!
144,5 j 16
Verkehrswesen. Ein mit den Jahren stets sich
mehrender trans oceanisch er Verkehr besteht haupt-
sächlich mitEuropa. England unterhält zweiDampfer-
linien nach Südafrika, die Castle-Linie nach der Kap-
kolonie, Natal und Delagoabai und die Union-Linie
nach der Kapstadt. Nach der Guineaküste bis An-
gola gehen die Dampfer der ^lrican 8tsain 8Iiip
(^oiiiMii)^ nach der Ostküste bis zur Delagoabai die
Zi-itigk Inäia 8t6ani Mvi^tion OoinpHn^.Portugal
besitzt durch die Naia Ilsai I>orwFii623. einen regel-
mäßigen Dampferverkehr nach sämtlichen Häfen der
Westküste und nach Mozambique. Die franz. Dampfer
der N688llF6i'i68 iu3,i-itiiu68 laufen die Käsen der
Ostküste und Madagaskar, Munion, die Seychellen
und Amiranten an. Eine andere franz. Linie ver-
bindet Bordeaux mit der Westküste und Französisch-
Kongo. Von Marseille und Dünkirchen bestehen
Verbindungen mit Marokko, Algier, Tunis und Tri-
polis. Eine belg. Linie führt von Antwerpen nach
dem Kongo. Deutschland besitzt für Westafrika bis
hinab nach Deutsch-Südwestafrika die Woermann-
Linie; für Ostafrika von Tanga bis Natal die deut-
sche Ostafrika-Linie des Norddeutschen Lloyd. Im
Innern des Kontinents verkehren engl. Dampfer auf
dem Tanganika- und Njassasee, auf letzterm auch ein
deutscher, während die schiffbaren Stromstrecken des
Nil, Niger, Vinue, Kongo und Sambesi von Fahr-
zeugen fast aller europ. Nationen befahren werden.
Das Eisenbahnnetz ist von 9791 km (1. Jan.
1891) auf 13103 km (1. Jan. 1895), d. i. um
33,8 Proz., gewachsen. Es entfielen auf Ägypten
2027, Algerien und Tunis 3266, die Kapkolonie 3927,
Natal 643, die Südafrikanische Republik 990, den
Oranje-Freistaat 1000 und auf den Kongostaat,
Angola, Mauritius, Reunion u. s. w. zusammen
1250 kni. Zu diesen Ländern trat 1895 noch Deutsch-
Ostafrika mit der Nsambara-Eisenbahn ls. d., Vd. 16).
Am Ende der Dampfer- und der Eisenbahnlinien
beginnt der Landtransport, und zwar im nörd-
lichen A. hauptsächlich mittels Kamelen, im üquato-
rischen durch Trägerkolonnen und im südlichen auf
Ochsenwagen, auf seit Jahrhunderten benutzten, aber
immer noch höchst primitiven Karawanenstraßen.
Unter diesen sind die wichtigsten: Von der Mittel-
mcerküste durch die Sahara und Libysche Wüste nach
Timbuktu, den Haussastaaten, Vornu und Wadai;
von Senegambien östlich nach dem Niger und Tsad-
see und südöstlich nach dem Meerbusen von Guinea;
vom Kongobecken nach Njangwe und dem Tanga-