Bucheckern, Bucheln, die Früchte der
Buchen, bilden ein vortreffliches Mastfutter für Schweine, sind aber andern Haustieren
schädlich; sie werden meist in Form der Waldmast durch Eintrieb der Schweine benutzt,
aber auch im Großen gesammelt, zum Teil zur Aussaat, zur Fütterung, zur Ölgewinnung und
zur Verwendung als Kaffeesurrogat (geschält, getrocknet und mit Kaffee vermischt).
Bucheckernöl stellt man besonders im nördlichen Frankreich, in Hannover, Thüringen
etc. dar. Zur Aussaat werden die B. durch den Handel verbreitet; s. weiteres unter
Holzsämereien. - Zollfrei.
Buchsbaumholz (Buchsholz, frz. bénit, engl. Box-wood); von
Buxus sempervirens, ein sehr wertvolles, hartes,
äußerst dichtes und haltbares Holz von gelblicher bis gelber Farbe. Das europäische B.,
aus Italien, Südfrankreich und Spanien, wird zu Drechslerarbeiten und zur Verfertigung
musikalischer Instrumente (Flöten, Oboën etc.) verwendet, ebenso das etwas dunkler
gefärbte westindische B. Das türkische und kleinasiatische dagegen, durch eine größere
Homogenität ausgezeichnet, wird für Holzschnitte verwendet und zu diesem Zwecke in der
Hirnfläche parallele Scheiben geschnitten. - S. Zollt. im Anh. Nr. 13 c 1 u. 2.
Buchweizen (fr. ble noir, engl. crap, darnel, buck-wheat),
Heidekorn (Polygonum Fagopyrum), Getreideart von
untergeordneter Bedeutung, außer für ärmere Gegenden; besonders in der germanisch-sarmatischen
Tiefebene und in den nordischen Gebirgsländern als Grütze bei der Landbevölkerung beliebte
nationale Kost, da aber, wo andere Getreidearten gut gedeihen, wird B. nur auf Torf- und
Moorboden, Heideland, dürftigen Kalk- und Sandfeldern gebaut und hier, wie anderwärts,
noch zur Aufzucht von Kälbern und als Mastfutter für Schweine und Geflügel, seltener für
Rindvieh verwendet.
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Der Namen Heide-, Haide-, Heidenkorn, bei den Franzosen Sarazenerkorn (Sarassin), wird
davon, daß der B. etwa zur Zeit der Kreuzzüge von den Heiden (Tataren) nach Europa gebracht
wurde, abgeleitet, der Namen B. von der Ähnlichkeit der Samen, der Form nach, mit den
Bucheckern. Die Pflanze gehört zur Familie der Knöteriche, entwickelt sich sehr ästig und
blattreich, hat also in der Fruchtfolge auch die Bedeutung, gute Vorfrucht für andre
Pflanzen zu sein und als Grünfutter- wie als Gründüngungspflanze gute Dienste zu leisten.
Die Kleie ist zur Fütterung sehr gesucht, das Stroh weniger brauchbar wie das der
Hülsenfrüchte. Der B. ist ziemlich anspruchslos, auf den Moorfeldern im Nordwesten
Deutschlands baut man ihn alle Jahre nach schwachem Brennen des Moores als allein mögliche
Pflanze, da er noch nach der Frostperiode angesäet werden kann. Erfrieren verträgt er
durchaus nicht. Der Körnerertrag kann sehr reichlich sein, ist aber meist sehr unsicher,
wenn es an befruchtenden Insekten, Bienen etc., fehlt, nicht aber, wie bisher angenommen
wurde, infolge von Gewittern während der Blüte. Das „Taubblühen“ ist lediglich die Folge
von fehlender Befruchtung, welche die Honigbienen, Wespen etc. am wirksamsten sichern. Als
angebaute Sorten unterscheidet man:
1) den gemeinen B. (Blende, Flende, Franzweizen,
Gricken, Haden, Hadern, Hede- Heidekorn, Heidel, Heidewegtritt, Heidefenche, Heidebrein,
33-66 cm hoch, sehr blütenreich, an einer Pflanze bis 40000 Blüten, gut bewurzelt;
Reife im August.
2) Den tartarischen B. (sibirischen, schottischen,
silbergrauen B.) meist nur Futter- und Düngungspflanze, oft lästiges Unkraut, geringwertig
in den Körnern.
Beide Arten sind einjährig und werden erst Mitte oder Ende Mai ausgesät. Die Samen
behalten die Keimkraft nur zwei Jahre lang. Man säet 100-110 kg bei Breit-, 60-65 kg
bei Drillsaaten auf 1 ha und gewinnt höchstens 2000 kg., durchschnittlich als gute
Mittelernte 1100 kg Körner und 2500 kg Stroh. Ein bis jetzt noch nicht aufgefundener
Giftstoff ruft oft bei Verfütterung bei manchen Thieren eine besondere Krankheit, selbst
den Tod hervor, eine Art von Rose, besonders das Grünfutter zur Zeit der Blüteentwicklung
und am meisten bei Sonnenschein, nicht bei Stallfütterung oder bei bedecktem Himmel und
nicht bei genügendem anderweitigem Futter. Die Erkrankung ist am schlimmsten bei Schafen
und Schweinen, zeigt sich aber auch bei Geflügel und für Pferde ist selbst die Verwendung
von Buchweizenstroh zum Einstreuen nachteilig. - Angebaut wird der B. besonders nördlich
der Mainlinie, südlicher nur im Gebirge, am ausgedehntesten in Rußland und Nordasien,
neuerdings auch in Nordamerika. Gesamtanbaufläche im Deutschen Reiche etwa 250000 ha
(0,7% der Bodenfläche) mit 2,6 Mill. m. Zentner Körnerertrag, in Österreich 5 Mill. hl
(à 64 kg), in Holland 68000 ha und 863000 kg, in Rußland 11, in Frankreich 8, in
Großbritannien aber nur 0,2 Mill. kg. Die gesamte europäische Produktion ist nicht über
25 Mill. kg. oder 16 Mill. m. Ztr. Der Preis
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 70.