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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Radices. Wurzeln.

Anwendung. In der inneren Medizin als Narcoticum und zur Darstellung des Aconitins. (S. Fig. 60.)

Rádices alcánnae.

Alkannawurzeln.

Alcánna oder Anchúsa tinctória.

Boraginéae. Südeuropa kultivirt.

Walzenförmig, mehrköpfig mit braunrother, leicht abblätternder Rinde. Das Wurzelholz zäh, weisslich. Da der Farbstoff nur in der Rinde enthalten, sind zu sehr abgeblätterte Wurzeln zu verwerfen.

Bestandtheile. Alkannin, rother, harzartiger Farbstoff, in Wasser unlöslich, Weingeist, Aether, ätherische und fette Oele tief dunkelroth färbend.

Anwendung. Nur zum Färben von Oelen, Tinkturen etc.

Alkannin. Der harzartige Farbstoff wird in chemischen Fabriken durch Ausziehen der Wurzel mit Petroleumäther, Abdestilliren desselben und Eindampfen entweder in Extrakt- oder Pulverform dargestellt. Man bedient sich desselben weit vortheilhafter als der Wurzel selbst zum Färben von Oelen, Pomaden etc.

1 Theil färbt 1000-2000 Theile Fett.

Rádices rect. Búlbi allii satívi.

Knoblauch, Knobloch.

Allium satívum. Asphodeleen. Südeuropa. Deutschland kultivirt.

Die Zwiebel ist etwa wallnussgross und besteht unter einer häutigen Decke aus einer grösseren Anzahl von Brutzwiebeln (Knoblauchzehen). Der Geruch ist scharf, an Zwiebel und Asa foetida erinnernd.

Bestandtheile. Aetherisches, schwefelhaltiges Oel (Schwefelallyl) ca. ½ %.

Anwendung. Zuweilen noch als Wurmmittel; der Saft auch gegen Warzen.

Da die Wurzel stets frisch verlangt wird, muss sie im Keller im feuchten Sande aufbewahrt werden.

^[Abb:Fig. 60. Knollen von Aconitum Napellus. A alte oder vorjährige Knolle, B deren Tochterknolle oder diesjährige Knolle, sr Stengelrest, a knollentragender Ast, k Terminalknospe.]

^[Abb:Fig. 61. Zusammengesetzte Zwiebeln v. Allíum satívum, etwas verkleinert, zum Theil vom Tegment befreit, um die in einen Kreis gestellten Brutzwiebeln zu zeigen.]