Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Rádices ratanhae; Rádices rhei; Ratanhawurzeln; Rhabarber

90

Radices. Wurzeln.

Rádices ratanhae oder ratánhiae Peruvián.

Ratanhawurzeln.

Kraméria triándra. Polygaléae. Peru und Bolivien.

Strauchartige Pflanze. Die Droge kommt meist über Callao in den Handel in Seronen von 90-100 kg und bildet die bei uns vorgeschriebene Waare. Sie besteht aus grossen, nach unten stark verästelten Wurzelstücken (oft noch mit starken Stammstücken), mit rissiger, dunkelbrauner, faseriger Rinde. Auf dem Querschnitt ist die Rinde heller rothbraun, das Holz zimmtbraun, 6 mal stärker als die Rinde. Diese stark adstringirend, das Holz geschmacklos.

Granada oder Savanilla ratanha von Krameria ixina. Ist in Frankreich gebräuchlich. Bei ihr ist das Holz nur 3 mal so stark als die Rinde und wäre sie deshalb als wirksamer vorzuziehen. 15-20 cm lange Wurzeläste von hell chocoladenbrauner Farbe. Rinde tief eingerissen, weniger faserig als körnig.

Brasilian. ratanha ist der peruvianischen in der Dicke der Rindensubstanz fast gleich, mehr dunkelbraun, innen lebhaft braunroth, Rinde faserig, Holz sehr porös.

Texas oder Mexicanische ratanha von Krameria secundiflora. Mexiko, Texas, Nordamerika. 2-3 cm dicke Wurzeln, schwarzbraun, uneben, runzelig. Auf dem Querschnitt röthlich marmorirt, Rinde stärker als das sehr dünne, helle Holz. (Das im Handel vorkommende Extr. ratanhae American. stammt wohl ausschliesslich aus dieser Wurzel.)

Bestandtheile. Ratanhagerbsäure 20-40% (Eisenoxydsalze braungrün fällend), Ratanharoth, wahrscheinlich aus der Gerbsäure bestehend.

Anwendung. Als starkes Adstringens bei Durchfällen, Blutungen etc. Ferner als Zusatz zu Zahntinkturen. Das Ratanhaextrakt soll zuweilen in der Gerberei verwandt werden.

Rádices rhei (Chinensis). **

Rhabarber.

Rheum officinále, Rh. undulátum, Rh. compáctum, Rh. palmátum, Rh. emódi. Polygonéae.

Asien (Bucharei, Tartarei, China).

Welche der verschiedenen Rheumarten (krautartige Pflanzen) hauptsächlich zur Gewinnung des echten Rhabarber dienen, ist durchaus nicht

^[Abb:Fig. 78. E. pyrethri Italici. a oberes Stück, b Querschnitt vergrössert.]