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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Radices. Wurzeln.

Veracruz, Lima oder Tampico S. von Smilax medica abstammend, wird in grossen 75-150 kg schweren, mit Stricken verschnürten Ballen über Veracruz exportirt. In der Regel sind die Wurzelstöcke dabei und die Wurzeln gegen diese hin aufgeschlagen. Farbe in Folge anhängender Lehmerde heller oder dunkler rehbraun. Rinde tief längsfurchig, hornartig, der Holzring sehr breit, Mark schmal, mehlig, weiss. Ordinärste Sorte.

Bestandtheile. Smilacin (ein indifferenter krystallisirbarer Stoff) 1-2 %. Stärkemehl ca. 50%, bitteres, scharfes Harz etc.

Anwendung. Vielfach in der inneren Medizin als blutreinigendes Mittel gegen syphilitische und skrophulöse Krankheiten.

Rádices oder Lignum sassafras.

Sassafrasholz.

Sassafras officinális. Laurinéae.

Nordamerika.

Verschieden grosse, oft sehr dicke, knorrige, ästige Stücke der Wurzel, stellenweise noch mit der korkigen Rinde bedeckt, blass bis dunkelröthlich braun, nicht sehr schwer, mit sichtbaren Jahresringen und radial gestreift. Geruch aromatisch, fenchelartig, Geschmack gleichfalls. Bestandtheile. Aetherisches Oel (schwerer als Wasser) 1-2 %, Sassafraskampher (Sassafrid) etc.

Anwendung. Als blutreinigendes, schweisstreibendes Mittel.

Rádices rect. Búlbi scíllae oder squíllae. **

Meerzwiebeln.

Scilla maritima Urgínea scílla. Liliacéae.

Küsten des Mittelmeeres. Die frischen Zwiebeln sind 10 bis 20 cm lang, 10-15 cm dick, birnförmig, bis zu mehreren Pfunden schwer, aussen von trockenen braunrothen Häuten umgeben, nach innen fleischig wie die Speisezwiebel, jedoch nicht von so scharfem Geruch. In den Handel kommt sie zerschnitten, getrocknet, in gelblich weissen, oder röthlichen, hornartig durchscheinenden Stücken, ziemlich geruchlos, von scharfem, bitterem Geschmack. Man unterscheidet im Handel die röthliche Sorte aus Calabrien und Sicilien, und die weisse aus Griechen-^[folgende Seite]

^[Abb:Fig. 87. Querschnitt der Veracruz Sarsaparille.]

^[Abb:Fig. 88. Urginea (Scilla) maritima. 1/3 nat. Gr.]