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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Folia. Blätter

Fólia laúro-cérasi. **

Kirschlorbeerblätter.

Prunus laúro-cérasus. Amygdaléae. Kleinasien, bei uns kultivirt.

Die Blätter kommen nur im frischen Zustände zu Aqua lauro-cerasi zur Verwendung. Sie sind bis zu 15 cm lang, 6-8 cm breit, lederartig, glänzend, dunkelgrün, unten heller, kahl, entfernt gesägt; am Grunde der Blätter stehen zu beiden Seiten der Stielnerven zwei weissgrüne Drüsen. Geruch zerrieben nach bitteren Mandeln.

Bestandtheile. Sie enthalten gleich den bitteren Mandeln Amygdalin und Emulsin, aus welchen sich, bei Zutritt von Wasser, Bittermandelöl und Blausäure bilden.

Fólia mático.

Maticoblätter.

Arthánte elongáta. Piperacéae. Central- und Südamerika.

Die Droge kommt in festgepressten Ballen, hauptsächlich aus Peru in den Handel. Sie besteht aus Blättern, Stengeln und Blüthenstandfragmenten. Blätter eirund, zuweilen zugespitzt, netzförmig geädert, stark gerippt, auf der Unterseite graufilzig, Mittelrippe stark hervortretend. Geruch aromatisch, Geschmack bitterlich, pfefferartig.

Bestandtheile. Aetherisches Oel, Bitterstoff, Gerbsäure.

Anwendung. Als blutstillendes Mittel (durch Aufstreuen des Pulvers); das Destillat als Injektion.

Fólia millefólii.

Schafgarbenblätter, Röhlsthee.

Achilléa millefólium. Compósitae. Europa.

Stengelblätter sind sitzend, die untersten gestielt, fein, 2-3 fach gefiedert, graugrün; Geruch, namentlich frisch, angenehm aromatisch, Geschmack bitter.

Bestandtheile. Aetherisches Oel (blau), Achillein (Bitterstoff).

Anwendung. Als Volksheilmittel gegen Schwindsucht, Lungenleiden etc.

^[Abb:Fig. 98. Fol. matico.]