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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Fructus ceratóniae; Johannisbrot

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Fructus Früchte.

zwischen welchen je ein hellbraun glänzender Same in dunklem Fruchtmark eingebettet liegt. Aus diesem Fruchtmark wurde früher die Pulpa cassiae bereitet, welche als gelindes Abführmittel angewandt wurde, Heute wird die Röhrenkassie nur noch hier und da zu Saucen für Kautabake verwandt. Gute Röhrenkassie muss reichliches, nicht eingetrocknetes Fruchtmark enthalten; dasselbe ist von rein süssem Geschmack und enthält neben 50-60% Zucker Spuren von Gerbstoff und Farbstoff.

Fructus ceratóniae oder Síliqua dulcis.

Johannisbrot, Karoben.

Ceratónia síliqua. Caesalpinéae.

Länder des Mittelmeeres.

Die nicht aufspringende Schote oben genannten Baumes. 10 bis bis 20 cm lang, 3-4 cm breit, ca. ½ cm dick, flach, glänzend braun, mit markartigem Fruchtfleisch, eingetheilt in 5-12 Fächer mit je einem glänzend braunen Samen. Geruch eigenthümlich; Geschmack schleimig, süss.

Bestandtheile. 40-50 % Zucker, Gerb- und Buttersäure.

Anwendung. Medizinisch hier und da als Zusatz zu Brustthee, sonst bei uns zur Bereitung von Tabaksaucen, Kaffeesurrogat und als Leckerei der Kinder. In der Heimath des Baumes dient die Frucht als Nahrungsmittel für Menschen und Thiere, ferner zur Darstellung eines Sirups, wie auch zur Spritbereitung. Der Samen diente in alten Zeiten als Gewicht, und von seiner griechischen Bezeichnung Keration stammt der Name unseres früheren Goldgewichts Karat.

^[Abb:Fig. 137. Cassia fistula. ¼ nat. Gr.]