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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Bisamkörner; Sémina abelmóschi

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Semina. Samen.

lich eiförmig, zusammengedrückt, zugespitzt, mit zimmtbrauner, bestäubter, häutiger Samenschale und einem weissen, öligen 2 lappigen Samenkern. Geruchlos; Geschmack, namentlich ohne die viel Gerbsäure enthaltende Samenschale, süss und milde.

Bestandtheile. Fettes Oel ca. 50 % (s. d.), Emulsin (ein dem Casein ähnlicher Körper), 20-25% Zucker und Gummi. Die bitteren Mandeln enthalten ausserdem noch das krystallinische bittere Amygdalin. Dies letztere spaltet sich, bei Gegenwart von Emulsin und Wasser, in Blausäure und Bittermandelöl (s. d.).

Die hauptsächlichsten Handelssorten sind die Jordan- oder Krachmandeln, meist aus der Provence stammend, fast immer mit der Steinschale in den Handel kommend; Samen gross und schlank. Valence-M. gross und voll; Provence-M. kleiner, dünner, länglich, mitteldick; Bari-M. von Sicilien, ziemlich klein (meist bittere) und endlich die geringste Sorte, die Berber (Jaffi)-M. aus Nordafrika, klein, viele zerbrochene und viele bittere M. enthaltend, auch durch zahlreiche Bruchstücke der Steinschale verunreinigt.

Die bitteren Mandeln, welche grösstentheils aus Sicilien, der Berberei, auch aus Südfrankreich kommen, sind äusserlich von den süssen nicht zu unterscheiden.

Malaga-, Oporto- und Venlencia-M. werden in Körben oder Fässern versandt, die übrigen gewöhnlich in Ballen von 100 kg. Gute M. müssen voll, glatt, nicht runzelig, innen rein weiss und von süssem, nicht ranzigem Geschmack sein. Angefressene und zerbrochene Stücke sind durch Auslesen zu entfernen. Da die M., namentlich die bitteren, dem Wurmfrass stark unterworfen, sind sie öfter zu sieben und zu verlesen. Hamburg importirte laut Gehe'schem Bericht

^[Liste]

1886 1600000 kg

1887 2055000 "

und in den freien Verkehr des Deutschen Reiches traten ein

^[Liste]

1885 3863100 kg

1886 4239800 "

1887 4981600 "

Sémina abelmóschi.

Bisamkörner, Moschuskörner.

Hibíscus abelmóschus. Malvacéae. Aegypten, Ost- und Westindien.

Samen nierenförmig, plattgedrückt, 3-4 mm lang, ca. 2 mm breit, wellig, grauschwarz gefurcht; Geruch stark moschusartig; ziemlich obsolet; früher als krampfstillendes Mittel, jetzt vielfach in der Parfümerie gebraucht. Die westindischen Samen sind den ostindischen vorzuziehen.