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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Ácidum chrómicum; Chrom; Chromium; Chromsäure; Niccolum; Niccolum carbonicum; Niccolum sulfuricum; Nickel

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

oder das Kobaltsulfat, zur Herstellung sympathetische r Tinten benutzt; sie bilden grünliche Salze, die in ihren Eigenschaften ungefähr den entsprechenden Eisensalzen gleichen.

Niccolum.

Nickel.

Ni 58.

Ist ein silberweisses, hämmer- und streckbares Metall von 8,3-8,8 spez. Gew. Es kommt in der Natur nicht gediegen vor, sondern meist in Verbindung mit Arsen oder Schwefel (neben Kobalt). Es wird hauptsächlich in Sachsen auf den Blauwerken oder den Smaltefabriken und vor Allem in Nordamerika gewonnen. Selten oder nie wird es für sich verarbeitet, sondern fast immer in der Legirung mit Kupfer zu Nickelmünzen, Neusilber, Argentan etc. In neuerer Zeit wird es auch in grosser Menge zur Vernickelung von Gebrauchsgegenständen benutzt, da derartig vernickelte Sachen eine gute Politur annehmen und sehr widerstandsfähig gegen Einwirkungen feuchter Luft sind. In vernickeltem Kochgeschirr dürfen aber keine sauren Speisen gekocht werden, da die Säuren dasselbe angreifen und Nickelsalze bilden, die giftig, namentlich brechenerregend wirken.

Von den Nickelsalzen, welche im Handel vorkommen, sind zu nennen:

Niccolum carbonicum, ein apfelgrünes Pulver, welches namentlich zur Darstellung der übrigen Nickelsalze benutzt wird.

Niccolum sulfuricum in dunkelgrünen Krystallen; Niccolum sulfuricum ammoniatum, dunkelblaue Krystalle; dient hauptsächlich zur Herstellung von Vernickelungsflüssigkeiten. Sie werden ausser zur Vernickelung vielfach in der Analyse als Reagentien und hier und da zu sog. sympathetischen Tinten benutzt.

Chromium.

Chrom.

Cr 52.

Die Verbindungen des Chrom liefern uns eine Reihe schöner und sehr wichtiger Malerfarben, wie Chromgrün, Chromgelb, Chromroth u. a. m., die wir bei den Farben kennen lernen werden, nur die Chromsäure findet auch als solche medizinische Verwendung.

Ácidum chrómicum. +

Chromsäure.

CrO3^[CrO_{3}].

Lange, spiessige Krystalle von dunkelrother Färbung, in Wasser und Sprit sehr leicht löslich, stark hygroskopisch, daher an der Luft zerfliessend. Chromsäure, welche absolut frei von Schwefelsäure ist, soll diese Eigenschaft nicht haben. Bei 300° schmelzen die Krystalle, bei noch höherer Temperatur zerfallen sie in Sauerstoff und Chromoxyd; in konzentrirter Lösung auf die Haut gebracht, färben sie diese schwarz und zerstören sie.

Man stellt sie dar durch Zersetzung von Kaliumbichromat mit Schwefelsäure.