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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Sumach

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Farben und Farbwaaren.

Reines Sandelholz darf mit kaltem Wasser extrahirt keinen Farbstoff an dasselbe abgeben, andernfalls ist es verfälscht. Ebenso ist der Farbstoff in den meisten äth. Oelen unlöslich, wohl aber, wenn dieselben mit Alkohol verschnitten sind; daher seine Anwendung zur Prüfung derselben. Die Verwendung des Sandels zum Färben von Zeugen und Wolle möchte wohl gänzlich aufgehört haben, dagegen dient er noch vielfach zum Färben von Likören, Polituren etc. Das rothe Pulver dient auch zur Darstellung der rothen Räucherkerzchen.

Sumach, Schmack.

Unter diesem Namen kommen die grobgepulverten Blätter und jungen Zweige von Rhus coriaria, einer strauchartigen Therebintinacee Südeuropas, in den Handel. Guter Sumach muss möglichst lebhaft graugrün gefärbt sein; verblasster oder schwärzlich gewordener dumpfig riechender S. ist zu verwerfen. Man unterscheidet im Handel französischen Sumach; dunkelgrün, in Ballen von 100-150 kg; spanischen oder Malaga-S.: mehr gelblich und von starkem Geruch, in Ballen von 50-60 kg; Sicilianer S. (Carini), die häufigste und beste Sorte, ist feingepulvert, grün, ohne Holzstückchen und von kräftigem Geruch. Der Tyroler oder Venetianer S. stammt von Rhus cotinus und kann nur zur Gerberei, nicht zum Färben benutzt werden.

Bestandtheile: Gerbsäure ca. 20%; Gallussäure und ein gelblich grüner Farbstoff.

Der Sumach findet in den Färbereien eine sehr mannigfache Verwendung, theils mit Eisenvitriol zur Hervorbringung grauer Farben, dann aber namentlich zum Nüanciren und Festbeizen zahlreicher Mischfarben.

Der nordamerikanische Sumach, von dort wachsenden Rhusarten abstammend, soll bis zu 27 % Gerbsäure enthalten und wird zum Gerben feiner Ledersorten benutzt. Auch ein eingedicktes Extrakt kommt in den Handel.

Alle die zahlreichen Artikel, meistens Chemikalien, welche in der Färberei als Beizen und zur Hervorbringung besonderer Farbentöne benutzt werden, finden sich in vorhergehenden Abtheilungen besprochen.

B. Farben für Malerei und Druckerei.

Im Gegensatz zu den Artikeln der vorigen Abtheilung, welche fast alle organischer Natur, d. h. von pflanzlicher und thierischer Abstammung sind, werden diejenigen Farben, welche als Mal- und Druckfarben dienen, mit wenigen Ausnahmen aus unorganischen, d. h. mineralischen Stoffen