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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Winke für den Unterricht.

lungen in recht hübscher Zusammenstellung für M. 28-44) allmälig ohne zu grosse Kosten zusammenstellen; namentlich wenn man so viel Handgeschicklichkeit besitzt, um sich die dazu erforderlichen Pappkasten, am besten mit im Deckel eingefügter Glasscheibe, selbst anfertigen zu können. Hierbei achte man von vornherein darauf, dass alle Kasten eine gleiche oder doch unter einander korrespondirende Grösse haben. Gute Maße sind z. B. Länge 12 cm, Breite 5 cm, Höhe 3 cm; dann als zweite Grösse 6, 5, 3 cm. Diese beiden Grössenverhältnisse genügen ziemlich für alle Drogen und lassen sich, namentlich bei den Waaren, die in verschiedenen Handelssorten vorkommen, leicht noch durch eingeschobene Zwischenwände in Unterabtheilungen theilen. Der Verfasser ist nun der Ansicht, dass es bei einer derartigen Sammlung durchaus nicht nothwendig ist, alle die zahlreichen Drogen, welche wir führen, einzureihen. Ob Flor. chamomillae, sambuci, tiliae; Fol. menthae, melissae, millefolii und andere derartig bekannte und nicht leicht zu verwechselnde Drogen in der Sammlung vertreten sind oder nicht, ist ziemlich gleichgültig. Wir legen viel mehr Werth darauf, dass die selteneren oder leicht zu verwechselnden Drogen oder diejenigen, mit welchen wir meist nur in verarbeitetem Zustande handeln, sowie namentlich die verschiedenen Handelssorten zur Anschauung gebracht werden. Der Drogist soll z. B. nicht nur Mandeln, Kardamomen und ähnliche Waaren im Allgemeinen, sondern auch in ihren verschiedenen Handelssorten kennen. In gleicher Weise sollen ihm auch die Rohstoffe wichtiger Handelsartikel, z. B. der fetten Lacke, bekannt sein. Manila-, Kauri-, afrikanischer Kopal; Dammar-, Bernstein-, Elemi- und andere Harze, welche naturell nicht in jedem Geschäfte vorzufinden sind, sollten doch jedem Drogisten bekannt sein. Senegalgummi muss neben arabischem Gummi zur vergleichenden Anschauung gebracht, und auch auf die häufig vorkommenden Verfälschungen muss überall Rücksicht genommen werden.

Hat man die Kasten in allen Grossen angefertigt oder anfertigen lassen, so kann man sie gruppenweise in grössere Kartons aus starker Pappe vereinigen, um die Sammlung auf diese Weise handlicher und übersichtlicher zu gestalten. Jedes Waarenkästchen muss natürlich mit einem deutlichen Etikett versehen sein, welches ausser dem Namen der Droge und der eventuellen Handelsgattung, den Namen der Samenpflanze, der Familie und des Vaterlandes enthält. Diese Etiketts sind am besten an der Unterseite anzubringen, damit der Lernende sich gewohnt, bei Betrachtung der Sammlung die Droge auch ohne Namensschild zu erkennen. Bei vielen Drogen, namentlich bei den Wurzeln, ist häufig die Struktur des Querschnitts ganz besonders charakteristisch (wir haben, wo dies der Fall ist, in unserem Buche stets die betreffende Abbildung beigegeben). Es ist nun sehr empfehlenswerth einer eigentlichen Drogensammlung, dort, wo es wichtig ist, derartige Querschnitte beizugeben. Mit einiger Uebung und mit Hülfe eines scharfen Messers (alte, abgeschliffene Rasirmesser