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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Analytischer Gang.

Um Essigsäure zu erkennen, giebt man zu einer kleinen Probe des ursprünglich festen Körpers oder des Abdampfrückstandes ein wenig Alkohol und Schwefelsäure. Beim Erhitzen zeigt sich sofort der charakteristische Geruch nach Essigäther.

Der oben besprochene analytische Gang macht durchaus keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Verfasser hat sich mit voller Absicht, bei der Bearbeitung desselben eine grosse Reserve auferlegt, um nicht durch die Ueberfülle des Materials die jungen Fachgenossen zu verwirren; z. B. sind absichtlich die häufig recht schwierig durchzuführenden Trennungen der einzelnen Körper in den verschiedenen Gruppen nur ganz oberflächlich behandelt. Die Tabellen werden aber überall dort ausreichen, wo es sich um die Analyse von Chemikalien handelt. Sie werden höchstens dort versagen, wo Mischungen zahlreicher Stoffe unter einander vorhanden sind. Hier reicht ein Selbstunterricht nicht aus; es wird bei der Ausführung derartiger komplizirter Analysen unbedingt die praktische Unterweisung im Laboratorium erforderlich; sie müssen daher dem viel weiter gehenden Studium auf einer Universität oder noch besser auf unserer Fach-Akademie in Braunschweig überlassen bleiben. Ein Gleiches gilt von der Ausführung quantitativer oder volumetrischer Analysen.