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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Windsorseife, gelbe; Windsorseife, weisse

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Schaumseife - Puder und Schminken.

Windsorseife, gelbe.

Seifenmischung und Parfüm wie bei den vorigen, nur wird sie mit einem Theerfarbstoff gelb gefärbt.

Windsorseife, weisse.

Talgkernseife 700,0

Kokosseife 150,0

Venetianerseife 150,0.

Parfümirt mit

Kümmelöl 6,0

Rosmarinöl 2,0

Thymianöl 2,0

Zimmtöl 1,0

Nelkenöl 1,0.

Die in dem Vorhergehenden angegebenen Seifenvorschriften werden dem Praktiker genügen, um nach ihrem Beispiel jede beliebige medizinische oder Toiletteseife anzufertigen. Die für die Seifenfabrikation nöthigen maschinellen Einrichtungen werden von Spezialfabriken in jeder Grosse und zu mässigen Preisen geliefert.

Puder und Schminken.

Mit dem Ausdruck Puder (abgeleitet von dem französischen Worte Poudre) bezeichnet der Sprachgebrauch jetzt ganz allgemein alle diejenigen Pulver und Pulververmischungen, welche zu bestimmten kosmetischen Zwecken in trockenem Zustände auf die Haut gestäubt oder auf derselben verrieben werden. Ihr Zweck kann ein mehrfacher sein.

Ein Theil derselben soll direkt heilend auf Störungen der Hautthätigkeit einwirken. In diesem Falle sind dem Puder fast immer besondere arzneiliche Stoffe, namentlich desinfizirender Natur, hinzugefügt. Hierher gehören die verschiedenen Streupulver mit Salicylsäure, Borsäure, Alaun etc., wie wir sie schon bei den medizinischen Präparaten kennen gelernt haben.

Ein anderer Theil soll nur Feuchtigkeit aufsaugend wirken und wird daher bei empfindlicher Haut unmittelbar nach dem Waschen oder nach dem Rasiren eingestäubt; namentlich wenn die betreffende Person gleich nach dem Waschen oder Rasiren dem Einflüsse der frischen oder scharfen Luft ausgesetzt ist. Für diesen Zweck verwendet man fast immer pflanzliche Stoffe, wie Stärkemehl, Veilchenwurzelpulver u. A. entweder für sich allein oder in Mischung mit mineralischen Bestandtheilen.

Die dritte Gruppe endlich, und es ist dies die hauptsächlichste, verbindet mit dem Zwecke der zweiten Gruppe noch den der Färbung. Hier sind dem Puder Stoffe zugesetzt, welche der Haut eine bestimmte Färbung