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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

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Kosmetika.

aber sollte für diese letzteren, wie es vielfach geschieht, Rüböl genommen werden. Dasselbe erfordert zur Verdeckung seines nichts weniger als angenehmen Geruches eine weit grössere Menge von ätherischem Oel, so dass dadurch der billige Preis rein illusorisch wird.

Bei der Parfümirung kommt es selbstverständlich auf den zu erzielenden Preis an. Kommt dieser nicht in Betracht, so verwendet man am besten französische Blüthenöle (Huile antique); aber auch mit ätherischen Oelen lassen sich sehr liebliche Gerüche erreichen. Hier sind es namentlich Rosen-, Orangenblüthen-, Bergamottöl in kleinen Mengen, Cumarin, Vanillin etc. Einen sehr angenehmen Duft giebt z. B.

Bergamottöl 1,0

Rosengeraniumöl 0,5

Cumarin 0,5

auf 1kg. fettes Oel.

Soll das Haaröl gefärbt werden, so verwendet man für Roth Alkannin, für Grün Chlorophyll.

Nach dem eben Gesagten wird ein jeder Fachmann im Stande sein die Haaröle nach eigenem Belieben zu mischen. Bei dem Abschnitt "Parfümerien" werden ohnehin noch verschiedene Haaröl- und Pomaden-Essenzen aufgeführt werden.

An dieser Stelle fügen wir nur einige Vorschriften von besonderen Haarölen auf.

Krystall-Haaröl (Huile crystallisé Bernatzick).

Walrat 145,0

Paraffin 55,0

Rosenöl, fettes 240,0

Veilchenöl, fettes 240,0

Tuberosenöl, fettes 240,0

Orangenblüthenöl, fettes 80,0

Man schmilzt zuerst Walrat und Paraffin und lässt sehr langsam erkalten.

Klettenwurzelöl, (ächtes).

Klettwurzeln, geschnitten 250,0

Olivenöl 1000,0

Man digerirt die Wurzeln mehrere Tage mit dem Oel, filtrirt ab und parfümirt nach Belieben.

Rowland's Maccassar-Haaröl.

Olivenöl 1000,0

Alkannin 0,5

Zimmtöl 1,0

Nelkenöl 1,0

Rosenöl 5 Trpf.