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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Farben für Spirituosen, Zuckerwaaren etc.

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Farben für Spirituosen, Zuckerwaaren etc.

Nach beendetem Aufbrausen bringt man auf ein Filter, lässt abtropfen und wäscht mit so viel kochendem Wasser nach, dass das Filtrat 950,0 beträgt. Diesem fügt man hinzu

Spiritus 50,0.

4. Himbeerfarbe.

Orseilleextrakt 250,0

Wasser 500,0

Spiritus 250,0

Weinsteinsäure 10,0

Nach erfolgter Lösung mischt man so viel verdünnte Zuckerkulör hinzu, bis eine schöne Himbeerfarbe entsteht. Die Menge der Zuckerkulör lässt sich nicht bestimmen.

5. Ferner können zum Rothfärben benutzt werden, der vergohrene Saft von Fliederbeeren und Bickbeeren; während das Alkannin sich für Spirituosen und Zuckerwaaren nicht besonders eignet. Anilinroth, selbst wenn es vollständig giftfrei, ist für Spirituosen nicht zu empfehlen, weil der Farbstoff sich vielfach direkt auf der Glaswandung niederschlägt.

Für Gelb.

Spirituöse Auszüge von Kurkuma oder Saffran; ferner wässerige Lösungen von Saffransurrogat (Dinitrocresol).

Für Blau.

Indigokarmin in wässeriger oder spirituöser Lösung.

Für Grün.

1. Chlorophyll (Schütz). Diese sehr schöne grüne Farbe ist leider noch ziemlich theuer und für Spirituosen deshalb nicht recht empfehlenswerth, weil sie am Licht leicht verbleicht.

2. Indigokarmin 40,0

Saffransurrogat 15,0

Wasser 945,0.

Beide Stoffe werden für sich in der Hälfte des Wassers aufgelöst und dann gemischt.

Diese Farbe ist dauerhaft und sehr zu empfehlen. Es muss nur bemerkt werden, dass nicht jeder Indigokarmin gleich ausgiebig ist, daher muss die Menge des Saffransurrogats bald ein wenig verringert, bald ein wenig vermehrt werden.

Für Braun.

Zuckerkulör. Doch ist hierbei zu bemerken, dass man für Spirituosen stets sog. Rumkulör, d. h. in 60 %igem Spiritus lösliche Zuckerkulör verwenden muss.