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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Adramitisch; Adria; Adriel; Adullam; Adumim; Advocat; Aechzen; Aeffen; Aegypten; Aehnlich; Aehre

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Adria - Aehre.

§. 2. Weil die Anbetung der Pferde im Orient sehr gewöhnlich war, so stehen einige Rabbinen in dem Gedanken, dieser Götze habe das Bild eines Pferdes vorgestellt; allein der Name und die Art ihn zu verehren zeigen, meines Erachtens, so viel an, es müsse entweder Moloch oder Mal gewesen sein.

§. 3. II) Ein Sohn Sanheribs, des Königs zu Assyrien, welcher nebst seinem Bruder, Sar Ezer, seinen Vater erschlug, 2 Kön. 19, 37.

Adria

Eine volkreiche oder auch wohl unerschrockene Stadt. Sie liegt unter Venedig, nicht weit vom Fluß Padus, an dem adriatischen Meer, welches von dieser Stadt den Namen bekommen. Da aber die vierzehnte Nacht kam, und wir in Adria (auf dem adriatischen Meere) hin und herfuhren etc. A.G. 27, 27.

Adramitisch

Von der Stadt Adramyttine, eine reine Stärke. Diese Seestadt mit Hafen lag in Mysien, nicht in Lycien. Paulus stieg in ein abramitisches Schiff, A.G. 27, 2.

Adriel

GOttes Heerde oder Schaar. Ein Sohn Barsillais, des Meholathiters.

Bekommt Sauls Tochter, Merob, zum Weibe, 1 Sam. 18, 19. deren Söhne nach Sauls Tode aufgehängt wurden, 2 Sam. 21, 8. 9.

Adullam

§. 1. Zeugniß, Zierde, Raubstadt. I) Eine Stadt nicht weit von Bethlehem.

Wird von Josua mit Sturm erobert, Jos. 12, 15. c. 15, 35. Von Rehabeam befestigt, 2 Chr. 11, 7.

§. 2. II) Eine Höhle, in welcher David, vor Saul fliehend, den 57. Psalm verfertigt. Sie lag bei der Stadt Adullam, 1 Sam. 22, 1. 2 Sam. 23, 13. 1 Chr. 12,15.

Adumim

§. 1. Röthliche, btutige Erde oder Ort. Es war ein Ort zwischen Juda und Benjamin in der Wüste, nicht weit vom Jordan, an der Straße von Jerusalem nach Jericho, Jos. 15, 7. c. 18, 17. Dieser Ort soll eben daher seinen Namen haben, weil des Raubens und Mordens daselbst so viel vorgegangen; ja man will mit dem Hieronymus sagen, daß jener Mensch, der von Jerusalem nach Jericho gegangen, hier unter die Mörder gefallen, Luc. 10, 30.

§. 2. Ohnweit dieses Adumim soll Johannes der Täufer in einer Höhle auferzogen worden sein, Luc. 1, 80. Wenn anders Johannes unter der Disciplin der Essäer gestanden, so kann es wohl sein; denn es stößt diese Wüste an den Garten Enggedi, wo Elias und Elisa ihre Prophetenschulen, und hernach die Essäer ihr Wesen gehabt.

Advocat, s. Fürsprecher

Aechzen

Heißt so viel als ach! schreien, girren. Wir brummen Alle wie die Bären, und ächzen wie die Tauben, Esa. 59,11.

Aeffen

§. 1. Heißt, wie man im Deutschen zu reden pflegt, einen für einen Narren haben, es bestehe nun, worin es wolle.

Wenn er (der Reiche) dein (des Armen) bedarf, kann er dich sein äffen (dir, dem Armen, was er hat, abfoppen, abschwatzen). Sir. 13, 7.

§.2. Wenn demnach von den Israeliten gesagt wird, daß sie die Propheten geäfft, so heißt es so viel als, sie haben dieselben nebst ihren Prophezeiungen höhnisch, verächtlich gehalten und verlacht, und nicht darauf acht gehabt, 2 Chr. 36, 16. Dergleichen widerfuhr ihuen, wenn sie Wäscher genannt wurden, Jer. 5, 13. Ja Christus ist solchen Spöttereien auch unterworfen gewesen. Matth. 11, 19. Joh. 8, 48. c. 9, 29. Luc. 19, 14.

Aegypten, s. Egypten

Aehnlich

§. 1. Bedeutet I) eine Gleichheit, Gleichförmigkeit. Die Leiber der Gläubigen sollen Christi Leibe ähnlich werden, nicht dem Wesen nach, sondern a) im Leiden; denn wie er hat viel leiden müssen, also sollen auch die Gläubigen, als Jünger Christi, durch Leiden ins Reich GOttes gehen, Rom. 8, 17. 2 Tim. 2. 11 ff. Offb. 3. 21. b) in der Herrlichkeit; denn wie Christus aus dem Grabe erstanden und in seine Herrlichkeit eingegangen, so sollen auch seine Nachfolger zum Leben erweckt werden, 2 Tim. 2, 12. 1 Petr. 4, 13. Welcher unsern nichtigen Leib verklären (verändern) wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, Phil. 3, 21.

§. 2. II) Eine Gleichheit in Ansehung der äußerlichen Gestalt und dcs Gesichts. Vom Bettler, den Christus sehend gemacht hat, Joh. 9, 9.

§. 3. III) In Ansehung der innerlichen Beschaffenheit und Eigenschaften (der Seele nach).

Adam zeugte einen Sohn, (eine häßliche, unreine Geburt) nach seinem Bilde, (welcher nicht mehr das Ebenbild GOttes, sondern des Teufels hatte; denn er brachte die Sünde mit auf die Welt.) 1 Mos. 5, 3. Nach A. nur: äußere Aehnlichkeit mit dem Bilde des Vaters.

§. 4. IV) Die Aehnlichkeit oder Analogie des Glaubens ist das harmonische Verhältniß der christlichen Glaubenslehren, wonach sie mit einander übereinstimmen, und auf Einen Zweck abzielen. Sie gründet sich auf die Thatsache, daß gewisse Hauptideen in der Schrift die vorherrschenden und leitenden sind, die den Geist des Christenthums ausmachen. Sie ist daher nicht willkürlich zu bestimmen, sondern muß aus den deutlichsten Schnftstellen, die der Hauptsitz gewisser Lehren sind geschöpft werden, wonach die dunkleren erklärt werden müssen. Auf diesem Wege würde man eine einfache lautere Bibel-Lehre, (Emanationes Scripturarum, Baco de Augm. Scient. IX. c. l. d. i. einen rechten Bibel-Ausbruch) erhalten. Wer dieser Analogie zuwider willkürlich die Schrift deutet, gegen ihren Geist: der kehrt den Grund des Glaubens um, und erregt seelenverderbliche Irrungen; und wollte man wie einige Reformirte, nach dem Maße seiner Erkenntniß GOttes Wort abmessen, und dieses für den wahren Sinn des h. Geistes ausgeben: so würden wir so vielerlei Sinne und Auslegungen als Köpfe bekommen.

Die Sache ist richtig; aber der Ausdruck hat Röm. 12, 7. einen andern Sinn:

Hat Jemand Weissagung, so sei sie dem Glauben ähnlich; d. i. hat Jemand die Gabe des prophetisch-begeisterten Vortrags, so rede er nach dem Grade seiner religiösen Neberzeugung, affektire nicht stärkern Glauben und höhere Begeisterung, als er wirklich hat.

Aehre

Das Samenbehältniß auf dem Stengel des Getreides.