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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Andreas; Andronicus; Anem; Aner; Anfahren; Anfall; Anfallen; Anfang

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Andreas - Anfang.

Andreas

Heißt so viel als männlich, stark. Er war ein Bruder Simon Petrus, ein Sohn Jonas, oder Johannes, von Bethsaida gebürtig, und Anfangs ein Jünger Johannes, a) Er bekam durch das Loos das Predigtamt bei den ungeschlachtsten Scythen. Als er zu Synope, von den Juden übel zugerichtet, für todt zur Stadt hinausgeworfen wurde, ging er, nachdem er sich erholt, wieder in die Stadt zurück, und brachte Viele auf andere Gedanken. Die Russen erkennen ihn für ihren Apostel, und zu Byzanz hat er Stachin, Paulus Geliebten, zum ersten Bischof bestellt. Aegeas, Proconsul in Achaia, ließ ihn zu Patras kreuzigen. Man sagt, er habe am Kreuz, welches von einem Oelbaum und wie ein X ausgesehen haben soll, drei Tage gelebt und Christum, den Heiland der Welt, freudig bekannt, s. Tillemont Memoires I. 334-41. u. Notes S. 619-25.

a) Matth. 4, 18. c. 10, 2. Marc. 1, 16. Luc. 6, 14. Joh. 1, 44.

Ward unter die Apostel gezählt, Matth. 4, 16.

Fragt auf dem Oelberge JEsum, wann die Zerstörung Jerusalems geschehen werde, Marc. 13, 3.

Sagt Petrus, wie er den Messias gefunden, Joh. 1, 40. 41.

Sagt JEsu, daß die Griechen ihn sehen wollten, Joh. 12, 22.

Hält sich nach Christi Himmelfahrt zu Jerusalem auf etc. A.G. 1, 12.

Andronicus

Ein Kriegs- oder Siegsmann.

I) Ein Statthalter Antiochus des Edlen, 2 Macc. 4, 31. 38. und ein böser Bube. c. 5, 22.

II) Ein Befreundeter und Mitgefangener des Paulus, welcher unter den Aposteln wegen seiner hülfreichen Handleistung berühmt war, Röm. 16, 7.

Anem

Ein Gesang oder Armuth. Eine Stadt der Leviten aus dem Stamm Isaschar. 1 Chr. 7, 73.

Aner

Licht des Volks. I) Ein Bruder Mamres und Abrahams Bundesgenosse. 1 Mos. 14, 13. 24.

II) Eine priesterliche Stadt im Stamm Manasse, 1 Chr. 7, 70.

Anfahren

§. 1. Heißt I) so viel als mit einem Schiff anlanden.

Kamen ins Land Genezareth und fuhren an, Marc. 6, 53.

Wir müssen anfahren an eine Insel, A.G. 27, 86.

§. 2. II) Einen mit harten Worten anreden. Petrus Christum, Matth. 16, 22.

Die Jünger diejenigen, welche Kindlein zu JEsu brachten, Matth. 19, 13. Marc. 10, 13.

Anfall

Ein erblicher Anspruch, Antheil, Part, (Loos.)

Du (Simon Magus) wirst weder Theil noch Anfall haben an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen gegen GOtt, A.G. 8, 81.

Anfallen

Einen scharf, seindlich mit Worten und Werken angreifen. Die Assyrer fielen die Judith an, Jud. 10, 12.

Anfang

§. 1. Es nimmt etwas seinen Anfang oder geht Eins dem Andern vor der I) Zeit und Ordnung nach 1 Mos. 1, 1. "Da GOtt die Welt schuf, wurde an dem Dasein dessen, was nicht GOtt ist, erst der Anfang gemacht. Die Welt war nicht schon vorher unter einer andern Gestalt, wirklich, sondern die Schöpfung der Welt oder der Befehl GOttes, daß sie sein sollte, bestimmte ihren Anfang, und endigte ihr Nichtsein." Storr zu Hebr. XI, 3. S. 243. "Der erste Anfang aller Dinge war die Hervorbringung des Himmels und der Erden, demnach war vorher nichts, und diese Hervorbringung war im eigentlichen Verstand Schöpfung. So ist dieser Ausdruck von den alten Hebräern zu allen Zeiten verstanden worden; nirgends findet sich in den Schriften der Propheten die geringste Spur von einer ewigen Materie, die GOtt bloß als Baumeister in eine neue Form gebracht hätte." Jahn, Einleit. in das A. T. II. 1. Vorr. S. XX. ff. Diejenigen, welche 1 Mos. 1, 1. durch im Anfang den Sohn GOttes verstehen, durch den Alles geschaffen, Col. 1,16. 17. haben wohl mehr den allegorischen als den eigentlichen Sinn der Worte; denn Joh. c. 1, 1. unterscheidet zwischen arxe^[αρχη] logos^[λωγωσ], den Anfang und das Wort deutlich genug. Es ist also hier der Anfang so zu nehmen, daß ich entweder sage: zuerst schuf etc. oder überhaupt die Zeit verstehe, in und mit welcher die Welt auf GOttes Befehl ihren Anfang genommen. Auf solche Art kann man die jüdischen Träume, die Präadamiten, oder das Dasein der Menschen, welche vor Adam gewesen sein sollen, nebst denen, welche die Ewigkeit dieser Welt verfechten wollen, kräftig genug widerlegen.

Im Anfang schuf GOtt Himmel und Erde, 1 Mos. 1, 1.

Der Anfang des Reichs Nimrods, 1 Mos. 10. 10.

- - des Ahasverus, Esa. 4, 6. Jojakims, Jer. 26, 1. Zedekias, c. 28, 1.

- - des Jahres, 5 Mos. 11, 12. Ezech. 40, 1.

- - der Ernte, 2 Sam. 21, 10.

Von Anfang (da ichs geschaffen) hab ichs bereitet, 2 Kön. 19,26.

Das Ende eines Dinges ist besser, denn sein Anfang, Pred. 7, 9.

Es hat kein König keinen andern Anfang seiner Geburt, Weish. 7, 5.

Von Anfang sind sie (die Götzen) nicht gewesen, werden auch nicht ewig bleiben, Weish. 14, 13. 37.

Er hat den Menschen von Anfang geschaffen, Sir. 15, 14. Matth. 19, 4. Marc. 10, 6.

GOtt hat den Anfang seiner Werke wohl geordnet, Sir. 16, 25.

Alles, was von Anfang geschaffen ist, das ist den Frommen gut, aber den Gottlosen schädlich, Sir. 39, 30.

Ich will meinen Mund aufthun, von Anfang der Welt, Matth. 13, 35.

Indem aber ich anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie, gleichwie auf uns, am ersten Anfange, A.G. 11, 15. (nämlich am ersten Pfingsten, c. 2, 3. da dergleichen anfänglich geschah.)

Der Teufel ist ein Mörder von Anfang (der Welt, 1 Mos. 3, 4.) und ist nicht bestanden in der Wahrheit, Joh. 8, 44.

Der Anfang der Creaturen Gottes, 2 Petr. 3, 4. (wie immer eine Creatur nach der andern ihren Anfang genommen, 1 Mos. 1, 1 f.)

Wer Sünde thut, der ist vom Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang (der Welt), 1 Joh. 3, 8.

§. 2. II) In Ansehung des Ursprungs, Würde und Vorzugs.

Der Weisheit Anfang ist, wenn man sie gerne hört, und die Klugheit lieber hat, denn alle Güter, Sprw. 4, 7.

Der Anfang seiner Worte (des Narren) ist Narrheit, und das Ende ist schädliche Thorheit, Pred. 10, 13.

Er (der Behemoth) ist der Anfang der Wege GOttes (das Meisterstück gleichsam und vornehmste unter den Werken GOttes), Hiob 40, 14.

Die Furcht des HErrn ist der Weisheit Anfang, Ps. 111, 10. Sprw. 1, 7. c. 9, 10. Sir. 1, 16. (D. i. Sie ist die erste und die vornehmste Tugend unter denen, die zur Heiligkeit des Lebens gehören; doch so, daß der Glaube die Quelle alles Guten bleibt, woraus Rechtfertigung und Heiligkeit fließt.)

Wer sich gerne läßt weisen, da ist gewißlich der Weisheit Anfang, Weish. 5, 18.

Hoffart laß weder in deinem Herzen, noch in deinen Worten herrschen: denn sie ist ein Anfang alles Verderbens, Tob. 4, 14.

Das ist der Noth Anfang, Marc. 13, 8.