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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Arm

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Arm.

Ich aber bin elend und arm, GOtt. eile zu mir, Ps. 70, 6. Ps. 86, 1.

Er wird den Armen erretten, der da schreit, Ps. 72, 12.

Ihr (der Armen) Blut wird theuer geachtet vor ihm, ib. v. 14.

Schaffet Recht den Armen und den Waisen, und helft den Elenden und Dürftigen zum Recht, Ps 82, 3.

Der den Geringen aufrichtet aus dem Staube, und erhöhet den Armen aus dem Kothe, Ps. 113, 7.

Ich will ihre Speise segnen, und ihren Armen Brods genug geben, Ps. 132, 15.

Lässige Hand macht arm, aber fleißige Hand macht reich, Sprw. 10, 4.

Die Armen macht die Armuth blöde, ib. v. 15.

Mancher ist arm bei großem Gut, und Mancher ist reich bei seiner Armuth, Sprw. 13, 7.

Einen Armen hassen auch seine Nächsten, Sprw. 14, 20.

Wer sich des Armen erbarmt, der ehret GOtt, ib. v. 21. c. 19, 17.

Der Arme wird von seinen Freunden verlassen, Sprw. 19, 4.

Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem HErrn, der wird ihm wieder Gutes vergelten, ib. v. 17.

Liebe den Schlaf nicht, baß du nicht arm werdest, Sprw. 20, 13.

Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien der Armen, der wird auch rufen und nicht erhört werden, Sprw. 21, 13.

Reiche und Arme müssen unter einander sein, der HErr hat sie alle gemacht, Sprw. 22, 2.

Wer dem Armen Unrecht thut, daß seines Gutes viel werde, der wird auch einem Reichen geben und mangeln, ib. v. 16.

Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht, ib. v. 22.

Es ist besser ein Armer, der in seiner Frömmigkeit geht, denn ein Reicher, der in verkehrten Wegen geht, Sprw. 28, 6.

Wer den Armen giebt, dem wirds nicht mangeln, ib. v. 27.

Arme und Reiche begegnen einander, aber beider Augen erleuchtet der HErr, Sprw. 29, 13.

Oder, wo ich zu arm würde, möchte ich stehlen, und mich an dem Namen meines GOttes vergreifen, Sprw. 30, 9.

Kein Mensch gedachte desselben armen Mannes, Pred. 9, 15.

Du bist der Geringen Stärke, der Armen Stärke in Trübsal, Esa. 25, 4.

Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und ging ihm wohl, Jer. 22, 16.

Das war deiner Schwester Sodom Missethat: Hoffart - aber dem Armen und Dürftigen halfen sie nicht, Ezech. 16, 49.

Darum weil ihr die Armen unterdrückt, und nehmt das Korn, - so sollt ihr - Amos 5, 11.

Hört dies, die ihr den Armen unterdrückt, Amos 8, 4.

Auf daß wir die Armen ums Geld, und die Dürftigen um ein Paar Schuh unter uns bringen, ib. v. 6.

Ich will in dir lassen überbleiben ein armes geringes Volk, die werden auf des HErrn Namen trauen, Zeph. 3, 12.

Thut nicht Unrecht den Wittwen, Waisen, Fremdlingen und Armen, Zach. 7, 10.

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel, Zach. 9, 9.

Wende dich nicht von dem Armen, so wird dich GOtt wieder gnädig ansehen. Tob. 4, 7.

Wir sind wohl arm, aber wir werden viel Gutes haben, so wir GOtt fürchten, die Sünde meiden und Gutes thun, Tob. 4, 22. Liebes Kind, laß den Armen nicht Noth leiden, und sei nicht hart gegen den Dürftigen, Sir. 4, 1.

Höre den Armen gern, und antworte ihm freundlich und sanft, ib. v. 8.

Reiche dem Armen deine Hand, auf daß du reichlich gesegnet werdest, Sir. 7, 36.

Es sollen sich beide, der Reiche und Arme, Große und Kleine keines Andern rühmen, denn daß sie GOtt fürchten, Sir. 10, 25. Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen, und der Reiche um seiner Güter willen, ib. v. 33.

Es ist dem HErrn gar leicht, einen Armen reich zu machen, Sir. 11, 22.

Der Reiche thut Unrecht, und trotzt noch dazu; der Arme muß leiden, und noch danken, Sir. 13, 4.

Wenn der Arme fällt, stoßen ihn auch seine Freunde zu Boden, ib. v. 25.

Wenn ein Armer nicht recht gethan hat, so kann mans aufmutzen, ib. v. 27.

Wenn der Arme redet, so spricht man: Wer ist der? und so er fehlt, so muß er herhalten, ib. v. 29.

Vergiß den Armen nicht, wenn du den fröhlichen Tag hast, Sir. 14, 14.

Wenn man reich ist, soll man denken, daß man wieder arm werden kann, Sir. 16, 25.

Drei Stücke sind, denen ich von Herzen seind bin - wenn ein Armer hoffärtig ist, und ein Reicher gern lügt, und ein alter Narr ein Ehebrecher ist, Sir. 25, 4.

Es ist besser, einer sei arm und dabei frisch und gesund, denn reich und ungesund, Sir. 30, 14.

Der ist arm, der da arbeitet, und gedeiht nicht, und wenn er schon aufhört, so ist er doch ein Bettler, Sir. 31, 4.

Der Arme hat nichts, denn ein wenig Vrods, wer ihn darum bringt, der ist ein Mörder, Sir. 34, 25.

Er hilft den Armen, und sieht keine Person an, Sir. 35, 16.

Den Armen wird das Evangelium gepredigt, Matth. 11, 5. Luc. 7, 22. (Was ein Zeichen des wahren Messias war, der sich der verachteten unn verwahrlosten Armen annahm.)

Verkaufe, was du hast, und giebs den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, Matth. 19, 21.

Ihr habt allezeit Arme bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit, Matth. 26, 11. Marc. 14, 7. Joh. 12, 8.

Und führe die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden herein, Luc. 14, 21.

Der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schooß, Luc. 16, 22.

Das sagte er aber nicht, daß er nach den Armen fragte, denn er war ein Dieb, Joh. 12, 6.

Als die Armen, aber die doch Viele reich machen, 2 Cor. 6, 10.

Ihr wißt die Gnade unsers HErrn JEsu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armuth reich würdet, 2 Cor. 8, 9.

Hat GOtt nicht erwählt die Armen auf dieser Welt, die im Glauben reich sind? Jac. 2, 5.

§. 2. Arme, welche uebst den Reichen in der Welt sein müssen, Sprw. 22, 2. (zur Uebung der Reichen im Wohlthun und freundlicher Herablassung; der Armen aber in Genügsamkeit, Neidlosigkeit und im Trachten nach dem Himmlischen: - wiewohl auch bei der Verschiedenheit der menschlichen Gaben, Ge-schicklichkeit und Thätigkeit, der Vennögensunterschied unvermeidlich ist,) werden entweder arm geboren a); oder fallen durch Unglück in Armuth b); oder stürzen sich selbst in einen, solchen Mangel der zeitlichen Güter c), z. B.

a) Selbst Christus unser Heiland, 2 Cor. 8, 9. Luc. 2, 6. 7. Matth. 8, 20. Matth. 27, 55. Luc. 8, 3. Zach. 9, 9.

b) Das blutflüssige Weib, Marc. 5, 26. Hiob 1, 15.

c) Die Trägen und Müssiggänger, Sprw. 6, 9.10. 11. c. 20, 13. c. 24, 34.

Die Prasser und Schlemmer, Sprw. 23, 20. 21.

Wie der vcrlorne Sohn, Luc. 15, 16.

Die sich mit Huren und Ehebrecherinnen schleppen, Sprw. 6, 26. ib. 29, 3. Luc. 15, 14. 30. Sir. 9, 6.

§. 3. Die heilige Schrift gedenkt uoch verschiedener Armen, da sind z. B.

Die Apostel, 2 Cor. 6, 10.

Der Blinde, Luc. 18, 35.

David, 1 Sam. 16, 11. c. 21, 3. Ps. 27, 10.

Elias, da er der Wittwe zu Zarpath Gnade lebte, 1 Kön. 17, 11. 12.

Elisa, den die Sunamitin aufnahm, 2 Kön. 4, 8.

Gabel, der Geld borgte bei Tobias, Tobias 1, 17.

Hagar, die aus dem Hause Abrahams gestoßen wurde, 1 Mos. 21, 14 f.

Jacob, der anfangs nichts als einen Stab hatte, 1 Mos. 32, 10. c. 28, 11.

Jacobus und Johannes, Matth. 4, 21.

Der Lahme, A.G. 3, 2.

Lazarus, Luc. 16, 20.

Petrus, der weder Silber noch Gold hatte, A.G. 3, 6.

Jene 100 Propheten, die Obadias speisete, 1 Kön. 18, 4.

Ruth, die Aehren auflas, c. 2, 2.

Jene Wittwe zu Zarpath, 1 Kön. 17, 10.

Die zwei Schärflein in den Gotteskasten legte, Luc. 21, 2.

§. 4. II) Geistlich arm sind die, welche Mangel an geistlichen Gütern haben. Diese sind zweierlei, a) welche sich ihrer Gaben, Thun und Werke nicht überheben, an die Güter dieser Welt ihr Herz nicht hängen, sondern eines demüthigen Geistes sind, ihre Sünden erkennen; denn von der Erkenntniß der Sünde fängt sich die wahre Buße an, worauf die göttliche Traurigkeit entsteht, und das daher rührende Elend und Verderben wohl beherzigen, und sich selbst mißfallen, und, da sie den Mangel der vor GOtt geltenden Gerechtigkeit bedenken, solche in und bei Christus einzig und allein durch wahren Glauben und Vertrauen in tiefster Demuth und Gelassenheit suchen; b) welche an den geistlichen Gütern Mangel haben, solchen aber in der That nicht erkennen, sondern sich fälschlich einbilden, sie wären völlig in der Erkenntniß und bedürften der Gerechtig-^[folgende Seite]