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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Aufmerken; Aufmutzen; Aufnehmen

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Aufmerken - Aufnehmen.

§. 3. Wenn GOtt mit seiner Hülfe verzieht, so scheint er gleichsam still zu liegen, und zu schlafen, und wiederum zu erwachen und aufzustehen, wenn er mit seinem Beistand erscheint; und so ist der Zuruf: Mache dich auf! auf eine geziemende Art zu erklären, daß es heißt: Verziehe nicht länger mit Hülfe, komm mit deinem allmächtigen Beistand. S. Ausstehen.

So mache dich nun auf, HErr GOtt, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht, 2 Chr. 6, 41. Ps. 132, 8.

HErr, mache dich auf, überwältige ihn, und demüthige ihn, Ps. 17, 13.

Mache dich auf, hilf uns: und erlöse uns um deiner Güte willen, Ps. 44, 27.

Mache dich auf, GOtt, und führe aus deine Sache; gedenke an die Schmach, die dir täglich von den Thoren widerfährt, Ps. 74, 22.

Wenn GOtt sich aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden, Sela, Ps. 76, 10.

GOtt, mache dich auf, und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden, Ps. 82, 8.

Du wollest dich aufmachen, und über Zion erbarmen, Ps. 102, 14.

Aufmerken

§. 1. Achtung geben; das, was wir hoch und werth halten, in Ueberlegung und ernstliche Betrachtung ziehen, um es nach allen Theilen und Umständen zu verstehen und zu begreifen. Wie wir denn bei dem Aufmerken auf GOttes Wort ehrerbietig und gehorsam sein, und es mit aller Demuth anhören, in die Herzen fassen, wohl überlegen und darnach thun sollen. (Esa. 28, 23. c. 34, 1. c. 49, 1. Dan. 8, 17. Weish. 8, 12.)

Merket auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes, 5 Mos. 32, 1.

Höret zu, ihr Könige, und merket auf, ihr Fürsten: Ich will, dem HErrn will ich singen, dem HErrn, dem GOtt Israel will ich spielen, Richt. 5, 3.

Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken (nach seinem Befehl auch thun) besser, denn das Fett von Widdern, 1 Sam. 15, 22.

Merke auf, Hiob, und höre mir zu, und schweige, daß ich rede, Hiob 33, 31.

Da merke auf Hiob; siehe, und vernimm die Wunder GOttes, Hiob 37, 14.

Höret zu ihr Völker; merket auf Alle, die in dieser Zeit leben, Ps. 49, 2.

Höret, meine Kinder, die Zucht eures Vaters; merket auf, daß ihr lernet und klug werdet, Sprw. 4, 1.

So höret nun, und merket auf, und trotzet nicht, denn der HErr hats geredet, Jer. 13, 15.

Aber sie wollten nicht aufmerken, und kehrten mir den Rücken zu etc. Zach. 7, 11.

§. 2. GOtt merket, menschlicher Weise zu reden, auf, wenn er nach seiner großen Güte unser Gebet erhört, und das, was wir bitten, nach seinem allweisen Rath und Willen in Erfüllung gehen läßt.

So laß nun, mein GOtt, deine Augen offen sein, und deine Ohren aufmerksam aufs Gebet an dieser Stätte, 2 Chr. 6, 40. Neh. 1, 6. 11.

Ach HErr, höre, ach HErr, sei gnädig (verziehe), ach HErr, merke auf, und thue es, und verziehe nicht, Dan. 9, 19.

Aufmutzen

Eine Sache groß machen, und einen darum hart ansehen, auch wohl schelten.

Wenn aber ein Armer nicht recht gethan hat, so kann mans aufmutzen, Sir. 13, 27.

Aufnehmen, s. Annehmen

§. 1. I) Zu sich in Gesellschaft, zur Herberge aufnehmen, einem unter die Arme greifen und behülfliche Handreichung thun.

Wenn dein Bruder verarmt, und neben dir abnimmt (in seiner Nahrung), so sollst du ihn aufnehmen (beistehen), 3 Mos. 25, 35.

Darnach sollt ihr sie (Mirjam) wieder aufnehmen, 4 Mos. 13, 14. 15.

Der König zu Babel nahm Jojachin auf, 2 Kön. 24, 12.

Die Colosser sollen den Marcus aufnehmen, Col. 4, 10.

- Corinther den Titus mit Furcht und Zittern, 2 Cor. 7, 15.

- Galater den Paulus als einen Engel GOttes, Gal. 4, 14. die Galiläer Jesum, Joh. 4, 45.

Martha JEsum, Luc. 10, 38.

Mardochai die Esther, Esth. 2, 7. 15.

Die Melitenser den Paulus, A.G. 28, 2.

Die Philipper den Epaphroditus: So nehmt ihn auf in dem HErrn mit allen Freuden, Phil. 2, 29.

Nahab die Kundschafter, Ebr. 11, 31. Jac. 2, 25.

Die Tochter Pharaos den Moses, A.G. 7, 21.

Zachäus JEsum, Luc. 19, 6.

Die Weisheit erhöht ihre Kinder, und nimmt die auf (vereinigt sich mit denen), die sie suchen, Sir. 4, 12.

Wer euch aufnimmt (Luc. 10, 16.), der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat, Matth. 10, 40. Joh. 13, 20.

Wer einen Propheten aufnimmt, in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen, Matth. 10, 41.

Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen, ib.

Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf, und wer mich etc., Luc. 9, 48. Matth. 18, 5. Marc. 9, 37.

Welche euch nicht aufnehmen, noch hören, da geht von dannen heraus, und schüttelt den Staub von euren Füßen ab, zu einem Zeugniß über sie, Marc. 6, 11.

Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgetragen, Luc. 10, 8.

§. 2. Aufgenommen werden im Himmel, A.G. 1, 2. 9. 11. 1 Tim. 3, 16.

Macht euch (durch Wohlthaten) Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr nun darbet (mit Hinterlassung der zeitlichen Güter gar sterbet), sie euch aufnehmen (ihr um der Liebe willen, die ihr der leidenden Menschheit, aus Liebe zu JEsu, erwiesen habt, ausgenommen werdet) in die ewigen Hütten, Luc. 16, 9.

§. 3. Der Mammon oder der zeitliche Reichthum wird ungerecht genannt, theils weil ihm fast immer Ungerechtigkeit hinsichtlich der Erwerbung und des Gebrauchs anklebt, - theils weil nur die Ungerechtigkeit aus dem Reichthum ihren Götzen macht. Es wird aber dem Wohlthun oder Almosen kein Verdienst zugeschrieben, sondern es ist nach göttlicher Verheißung, 1 Tim. 6, 19. Matth. 25, 35 ff. zu erklären und anzunehmen.

§. 4. JEsum aufnehmen, heißt: ihm volles Vertrauen, Glauben und Liebe schenken; ihm sein ganzes Herz einräumen; und also seinem Worte beistimmen und folgen, ihn als den einzigen Mittler zwischen GOtt und Menschen anerkennen, sich in fester Zuversicht an sein heiliges Verdienst halten, und nirgends anders, als in ihm Gnade und Seligkeit suchen; daher das Wort, welches die Propheten und Apostel predigen, aufnehmen, heißt, nicht allein es hören, sondern auch darnach thun, es als einen guten, lebendigen und göttlichen Samen ins Herz schließen, und Frucht bringen lassen.

Laß dein Herz meine Worte aufnehmen (lege sie zum Grunde deines Thuns), halte meine Gebote, so wirst du leben, Sprw. 4, 4.

Er kam in sein Eigenthum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf, Joh. 1, 11.

Wie Viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben, ib. v. 12.

Wer mich verachtet, und nimmt mein Wort nicht auf, der hat schon, der ihn richtet; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am jüngsten Tage, Joh. 12, 48.

Denn sie waren die Edelsten unter denen (wohlgesinnter als die) zu Thessalonich, die nahmen das Wort auf ganz willig (mit Begierde), A.G. 17, 11.

Eile und mache dich behende von Jerusalem hinaus, denn sie werden nicht aufnehmen dein Zeugniß von mir, A.G. 22, 18.

Und ihr seid unsere Nachfolger geworden und des HErrn, und habt das Wort aufgenommen unter vielen Trübsalen mit Freuden im heiligen Geist, 1 Thess. 1, 6. c. 2, 13.

§. 5. Die Schwachen aufnehmen, ihnen besondere Liebe und Theilnahme beweisen, ihre Fehler und Schwachheiten zart und schonend beurtheilen, auch