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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Bal-Adan; Bald; Baleath; Baledan; Balken; Ball; Balsam; Bamoth; Banaja; Band

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Balken  Band.

Balken

Ein Balken ist I) ein Stück Bauholz, welches in der Zusammensetzung eines Gebäudes angewendet wird, Esr. 5, 8 etc. Mit solchen werden die Götzen verglichen, Bar. 6, 19. 54. welche auch, wie jene, wenn sie schon von Würmern gefressen, ja verbrannt werden, kein Gefühl haben. II) Im metaphorischen Sinne heißt es ein großes und merkliches Verbrechen, Fehler und Laster, wie im Gegensatz der Splitter einen geringen Fehler bedeutet. *

Welcher Mensch diese Worte verändert, von des Hause soll man einen Balken nehmen, und aufrichten, und ihn daran hängen, Esr. 6, 11.

Auch die Steine in der Mauer werden schreien und die Balken am Gesperr werden ihnen antworten, Hab. 3, 11.

* Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und des Balken in deinem Auge wirst du nicht gewahr? Matth. 7, 3. Luc. 6, 41.

Bald

Heißt eigentlich geschwind und ohne Verzug, Matth. 5, 25. zuweilen auch unversehens, 5 Mos. 28, 20. Ps. 73, 19. 2 Mos. 2, 18. Offb. 2, 5. Bald aber nach der Trübsal derselbigen Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren. Matth. 24, 29. Da von V. 128. die Zukunft Christi zum Gericht über Jerusalem, von V. 29. aber an die zum Gericht über die Welt beschrieben, und wie in einem perspectivischen Gemälde zusammengerückt wird; so heißt das Bald entweder plötzlich, unversehens, wie ^ ^ ^ und bei Clemens Alex. Strom. I. 275.

A. Cel., oder man muß unter der Trübsal nicht bloß die bei der Belagerung und dem Untergänge Jerusalems, sondern die von dem Lucas c. 21, 24. erwähnte, darauf folgende lange und noch fortdauernde Drangsalsperiode des Jüdischen Volkes denken, und diesen Vers des Lucas in den Matthäus einschalten. So Storr Opusc. III. 39.

Baleath

Hat den Namen von herrschen, und ist eine Stadt im Stamm Dan, 1 Kön. 9, 18.

Baledan, Bal-Adan

Gerichtslos, ohne Herrschaft. Der Vater und Ahnherr Brodachs, des Königs zu Babel, hießen beide so, 2 Kön. 20, 12. Esa 39, 1.

Ball

Dessen wird 2 Macc. 4, 14. gedacht, da die Priester den Gottesdienst versäumten, und dem Ballschlagen oblagen.

Balsam

§. 1. Balsam, welcher in dem gelobten Lande wuchs, und aus dem Balsambaum, wenn er geritzt wurde, tropfenweise heraus floß, gehört unter die köstlichen Specereien, und wurde gebraucht 1) zum heiligen Räucherwerk, 2 Mos. 30, 34. 2) zum Schmuck der Weiber, Esth. 2, 13. Sus. 17. 3) zur Gesundheit, Ps. 141, 5. 4) zur Salbung, Ezech. 16, 9. c. 27, 17. Amos 6, 6.

§. 2. Weil der Balsam, als ein kräftiges Oel, die damit gesalbten Glieder stärkt, auch die Schmerzen stillt, und hin und wieder nützlich ist, so wird das Wort auch gebraucht 1) als Bild des Segens der brüderlichen Eintracht, die die Herzen stärkt, erquickt, erheitert und so viele Schäden heilt. 2) Vom Freudenöl des heiligen Geistes, Ezech. 16, 9. s. Salbung.

Wie der köstliche Balsam ist, der vom Haupt Aarons (bei seiner Salbung, 2 Mos. 29, 7. 3 Mos. 8, 12.) herab fließt in seinen ganzen Bart, der herab fließt in sein Kleid, Ps. 133, 2.

Bamoth

Altar, Höhe. War ein Ort, wo sich die Kinder Israel lagerten, als sie aus Egypten zogen, 4 Mos. 21, 19. 20.

Bamoth Baal

Die Höhe des HErrn. Eine Stadt in dem Stamm Ruben, im Thal Bamoth, ohngefähr 7 Meilen von Jerusalem, gegen Morgen gelegen, Jos. 13, 17.

Banaja

Ein Sohn oder das Verständnis des HErrn. Vater Platjas, Ezech. 11, 13.

Band

§. 1. I) Ueberhaupt dasjenige, womit etwas zusammen gezogen und gebunden wird, 4 Mos. 19, 15.

Ein loses Band für einen Gürtel, Esa. 3, 24.

§. 2. II) Die Bande und Fesseln, womit man die Gefangenen zu belegen und zu binden pflegt, A.G. 22, 30. c. 23, 29. Phil. 1, 14. Col. 4, 18. Ebr. 10, 34. c. 11, 36.

Simsons zerschmolzen an den Händen, Richt. 15, 14.

Paulus und Silas wurden der Bande los, A.G. 16, 26.

Warteten zu Jerusalem auf Paulus, A.G. 20, 23.

Der Besessene zerriß die Bande, Luc. S, 29.

Also daß meine Bande (und warum ich sie hatte) offenbar worden sind in Christo, in dem ganzen Richthause, und bei den andern Allen, Phil. 1, 13.

Ueber welchen (JEsum) ich mich leide bis an die Bande, als ein Uebelthäter, 2 Tim. 2, 9.

Paulus hat den Onesimus in seinen Banden gezeugt, Philem. 10, 13.

§. 3. III) In uneigentlichem Verstande a) bedeuten Bande die Beraubung der Freiheit, und also Gefangenschaft, Jer. 30, 8. Nah. 1, 13. große Trübsal und erschreckliche Angst (wozu auch geistliche Anfechtungen kommen können); ja die vorhandene Todesgefahr b). Des Stummen Band der Zunge, welche gleichsam angefesselt, wurde los, Marc. 7, 35. und das Band, womit der Teufel das Weib 18 Jahre gebunden, Luc. 13, 16. aufgelöset. Die bösen Engel sind mit ewigen Banden der Finsterniß gebunden, Juda 6.

a) Kannst du die Bande (die schöne Fassung und Stellung) der sieben Gestirne zusammen binden? oder das Band des Orion auflösen? Hiob 38, 31.

Wer hat die Bande des Wildes aufgelöset? Hiob 39, 5. (8)

b) Denn es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche Belials erschreckten mich, Ps. 18, 5.

Der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricks überwältigten mich, Ps. 18, 6. 2 Sam. 22, 6.

Die fremden Kinder verschmachten und zappeln in ihren Banden, Ps. 19, 46. 2 Sam. 22, 46.

Und sie aus der Finsterniß und Dunkel führte, und ihre Bande zerriß, Ps. 117, 14.

O HErr, ich bin dein Knecht; ich bin deiner Magd Sohn; du hast meine Bande zerrissen, Ps. 116, 16.

Ich fand, daß ein solches Weib, welches Herz Netz und Strick ist, und ihre Hände Bande (damit sie die Sünder gefangen führt) sind, bitterer sei, denn der Tod, Pred. 7, 57. S. Weib.

So lasset nun euer Spotten, daß eure Bande nicht härter werden, Esa. 26, 22.

Mache dich los von deinen Banden, du gefangene Tochter Zion, Esa. 52, 2.

§. 4. IV) GOttes Gebote, heilsame Gesetze und Ordnungen, durch welche, als durch Liebesseile, die Menschen zu ihrem Besten geleitet und geführt werden, ob sie schon den Ungöttlichen lästige, den Lebensgenuß und die Freiheit störende Fesseln zu sein dünken.

Lasset uns zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihre Seile, Ps, 3, 3. vergl. Jer. 3, 80.