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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Ernst - Ernten.
Oder habe ich gesündiget, daß ich mich erniedriget habe, auf daß ihr erhöhet würdet? 2 Cor. 11, 7.
z. 3. Willst du groß werden, so werde zuvor klein. Je kleiner in Augen, ^e größer uor GDtt. Aus einem kleinen Korn, ein großer Baum. Aus nichts alles. Was fich hoch setzet, das stürzet GOtt. Was fich tief senkt, das erhebet er, und macht was großes draus. Müller in der evcmgel. Schlußkette 2. Pred. am Sonnt, nach d. N. I. Nm zu er-gründen das Ganze, wisse Nichts: um zu erkostcn das Ganze, koste Nichts: um zu besitzen das Ganze, besitze Nichts: um zu werden das Ganze, werde Nichts. ?ok. a Oruos in ^.Lcous. moutiä
Ernst
I) Em fester und unbeweglicher Vorsatz, z. V. GOttes Gebote ohne Heuchelei und mit einfältigem Herzen zu halten, Sir. 16. 23. c. 17, 24. c.32,19.* II) Nachdruck, harte Bedrohung, daß einer von seinem Vorsatz abstehen soll, A.G. 5,28. ** III) Von GDtt Rom. 11, 22. heißt es im Griechischen buchstäblich eine Abschneidung, wenn man z. B. die in-ficirten Glieder, oder faulen Zweige abschneidet, und bedeutet die Strafgerechtigkeit, nach welcher er die hartnäckig Unbußfertigen, die alle Gnadenversuche vereiteln, endlich aus seinem Gnadenreiche ausstößt, wie die ungläubigen Juden, und der Verstockung hingiebt. Die Strenge, Schärfe, wenn man Alles aufs Genaueste sucht.'***
" GOtt, es ist mein rechter Ernst, ich will singen und dichten,
meine Ehre auch, Ps. 108, 2. O daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte, Pf.
119, 5. Ich hasse sie (die dich hassen) in rechtem Ernst; darum sind sie
mir seind, Ps. 139, 22. Der HErr ist nahe Allen, die ihn mit Ernst (redlich) anrufen,
Ps. 145, 18. Denket, daß der HErr helfen kann, und fürchtet ihn mit Ernst,
Weish. 1, 1. Willst du GOtt dienen, so laß dir es einen Ernst sein, Sir.
16, 23. vergl. Sir. 1, 36. GOtt mit Ernst fürchten, ist Weisheit, Sir. 21, 13. ** Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe, und mit
ernsten (nachdrücklichen, die er in dem Innersten seines Herzen«
empfindet) Schlägen, die man fühlet, Sprw. 20, 30. Solches rede und ermähne und strafe mit ganzem Ernst, Tit.
2, 15. (als einen gitttlichen Gefchl, Philen«. 8.) "** Willst du wider ein fliegendes Blatt fo ernst (grausam)
sein? Hiob 13, »5.
Ernstlich
I) Ohne Heuchelei, Ezech. 18, 9. II) harte und scharfe Bedrohung, A.G. 4, 17. III) das Gebet ist ernstlich, wenn es im Geist, mit brünstigem Verlangen, aus wahrem Glauben und festem Vertrauen auf Christi Verdienst geschieht, und sich auf GOttes Macht, Güte, Weisheit,' Wahrheit :c. gründet.
Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist, Iac. 5, 16.
Ernte
§. 1. I) Die Abschneidung der Früchte und deren Einsammlung bei den Israeliten war die Erntezeit zwischen Ostern und Pfingsten, und ging die Gerstenernte voran, darauf kam die Korn-, Dinkel-und Weizenernte. Die übrigen, besonders die Baumfrüchte, wurden nach Pfingsten eingesammelt, so daß man erst gegen den September ganz damit fertig wurde, 1 Sam. 8,12. 2 Sam. 21, 9. 10. c. 23, 13. Joel 1, 11.
So lange die Erde stehet, soll nicht aufhören Same und Ernte,
i Mos. 8, 22. VaZ Fest der ersten Ernte (Pfingsten), L Mos, 23, is.
Die Erstlinge der Ernte mußten zum Priester gebracht werden,
3 Mos. 23, 10.
Wer in der Ernte schlaft, wird zu Schanden, Sprw. 10, 5. Um der Kälte willen will der Faule nicht pflügen, so muß er
in der Ernte betteln, und nichts kriegen, Sprw. 20, 4. Wie der Schnee im Sommer, und Regen in der Ernte; also
reimet sich des Narren Ehre nicht, Sprw. 26, i. Vor dir aber wird man sich sreuen (geistlich), wie man sich freuet
in der Ernte, Efa. 9, 3. Lasset uns doch den HGrrn sürchten, der uns Frühregen und
Spatregen zu rechter Zeit giebet, und uns die Ernte treu
und jährlich behütet, Ier. 5, 24. Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin; und uns ist
keine Hülfe gekommen, Ier. 8, 20. Der Verftörer ist in die Ernte und Weinlese gefallen, Ier.
48, 32.
§. 2. II) Die Früchte, welche eingeerntet worden, Ier. 5, 17. Seine (des Tollen) Ernte werden essen die Hungrigen, Hiob
5, 5.
z. 3. III) Die geistliche Ernte, d. i. die Menge der Seelen, welche sür das Evangelium reif und empfänglich sind, und durch die Predigt bekehrt in die Kirche aufgenommen, und so für die himmlischen Scheuern gesammelt werden sollen.
Die Ernte ist groß, aber wenig ist der Arbeiter. Darum bittet den HErrn der Ernte, daß er treue Ardeiter in seine Ernte sende, Matth. 9, 38.
Hebet eure Augen auf, und sehet, denn es ist schon reif zur Ernte, Joh. .4, 35.
z. 4. IV) Weil die Früchte zur Erntezeit abgeschnitten und dürre werden, so wird es gebraucht, theils die göttlichen Gerichte im gegenwärtigen Leben anzuzeigen, wodurch die Gottlosen gleichsam abge^ schnitten werden, Esa. 17, 5. 11. Ier. 51, 33. theils das allgemeine göttliche Gericht am Ende der Welt, wo die Erde gleichsam abgemäht, d. h. die Menschen von der Erde weggenommen, und Gute und Böse von einander geschieden werden, Matth. 13, 30. 39. Marc. 4, 29.
Schlaget die Sichel an, denn die Ernte ist reif, Joel 3, 18.
Schlage an mit deiner Sichel, und crnte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürre geworden, Offb. 14, 15. 16.
8. 5. Hiob 18, 16. wird V) das gute Gedächtniß und der gute Name eines Menschen nach dem Tode ausgedrückt.
F. 6. Die Ernte, welche Juda noch vor sich hat. Hos. 6, 11. wird verschieden erklärt. Das Volk Israel soU in der assyrischen Gefangenschaft blei-den, aber das Volk Juda soll aus der babyloni-schen zurück kommen. Luthers Randglosse. Am besten versteht man unter dieser Ernte die Gnade der Erlösung sowohl aus dem leiblichen als geistlichen Gefängniß durch Christum. O. Auch Juda bereitet dir noch (weil du es verführt) eine Ernte von Strafen. A. Selbst Juda diente dir zur Ernte, da du es schlugst und beraubtest, 2 Chr. 28, 5. 6.)
Ernten
z. 1. I) Zur Erntezeit die Früchte abschneiden
und einsammeln, 1 Mos. 45, 6. 3 Mos. 23, 10.
3 Mos. 25, 5.11. Luc. 19, 21. 22.
Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du feiern, beides mit Pflügen unb mit Ernten, 2 Mos. 34, 21.
Wenn du auf deinem Acker geerntet hast, und eine Garbe vergessen hast auf dem Acker, fo sollst du nicht umkehren, dieselbe zu holen, 5 Mos. 24, 19.
Sie ernten auf dem Acker Alles, was er trägt, Hiob 24, e.
Du sollst säen und nicht ernten, Mich. 6, 15. H. 2. II) Die göttlichen Gerichte anzuzeigen,
Offb. 14, 15.16. (S. Ernte §. 4.) z. 3. III) Die Früchte seiner Arbeit einsam-
meln, bekommen. In gutem und bösem Verstande,
Auf gute Arbeit folget guter Lohn. Dieses Bily