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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gesetz.
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nifsen an allem Gnten. Wer demnach sich zu GOtt wenden will, nmß sich von der Welt abwenden, und Ps. 84, 2. beten; wer im Geist wachsen will, muß mit Paulus reden, 1 Cor. 2, 2. Der Welt muß man mit Furcht und Demuth ohne Sicherheit gebrauchen, und keine Gemeinschaft mit den Werken der Finsterniß haben; sonst verliert man die Gemeinschaft des heiligen Geistes. Die rechte, gottgefällige, edle und segensreiche Weise der Gesellschaft ist die, die durch den Geist des christlichen Ernstes und Liebe geheiligt ist, die christliche Gemeinschaft, Ps. 1.
Und habe mich nie zu unzüchtiger und leichtfertiger Gesellschaft gehalten. Tob. 3, 19.
§. 2. Hiob 40, 25. sind es solche, die in Gesellschaft mit einander schiffen und handeln.
§. 3. Hohel. 8, 13. sind es Völker, welche noch sollen bekehrt werden, die merken draus, nämlich anf das gepredigte Wort, das ich dir anbefohlen.
§. 1. I) Eine jede Lehre, welche einem Andern
zum Unterricht gegeben wird, Sprw. 4, 2.
Mein Kind, vergiß meines Gesches nicht, und dein Herz behalte meine Gebote, Sprw. 3, 1.
Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters, und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter, c. 6, 20.
Denn das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ein Licht, it» v. 33.
behalte meine Gebote, so wirst du leben, und mein Gesetz, wie deinen Angapfel, Sprw. 7, 2.
§. 2. II) Eigentlich eine Regel, welche ein Obcrherr seinen Unterthanen vorschreibt, daß sie danach etwas thun oder lassen sollen. Von GOtt, welcher die Herrschaft über alle Menschen hat, haben wir a) das natürliche und b) das geoffenbarte und schriftliche empfangen. Jenes verbindet alle Menschen zu solchen Handlungen, die eine Verbindung mit der menschlichen Natur haben, und aus deren Beschaffenheit und Endzweck wird durch die Vernunft erkannt, daß, wenn die Menschen darnach lebcn, sie ihre Glückseligkeit befördern, wenn sie sich aber nicht darnach richten, sich selbst unglücklich machen, und ihre natürlichen Strafen zu erwarten haben. Es ist uns solchcs allerdings von Natur bekannt, nämlich man kann durch die Vernunft zu dessen Erkenntniß gelangen, ja einige Sätze sind so hell und klar, day sie sogleich können erkannt werden, und dabei so wahrhaftig, daß sie auch der Gottloseste nicht läugnen kann. (Erkennt-niß §. 5.) Die Heiden sind also zwar ohne schriftlich empfangenes Gesetz; aber nicht ohne Gesetz der Natur. Vergl. Oio. äs Rsp. III. 22 bei I^aotemt. Instit. VI. 8.
Denn so die Heiden, die das (geschriebene) Gesetz nicht haben, (wie die Juden), und doch von Natur thun (fo gut fte K8n-mn, äußerlich) des Gesetzes Werk, dieselbigen, weil sie das Gesetz nicht haben, sind sie ihnen selbst ein Gesetz, Röm. 2, 14. 15.
§. 3. Das schriftlich empfangene ist a) das Sittengesetzi welches dem Menschen zur Richtschnur dient, wonach er seine Handlungen abmessen soll. b) Kirchengesetz - welches die levitischen Ceremonien und Kirchengebräuche vorschreibt. Dieses Schattenwerk hat mit der Ankunft des Messias ins Fleisch seine Endschaft erreicht, Ier. 31, 31. * c) weltliche Gesetz, welches die israelitische Regimentsform betroffen, und mit dem Nntergang der jüdischen Polizei aufgehört. Z. B. 5 Mos. 25, 10. **
Das Gesetz be? Brand-, 3 Mos. 6, 9. Speis-, v. 14. Sund-, v. 2b. Schuld-, 3 Mos. 7, i. 7. Danlovfers, v. 11. von
Thieren und Vögeln, 3 Mos. 11, 46. vom Mahle des Aussatzes, c. 13, 59. c. 14, 2. von der röthlichen Kuh, 4 Mos. 19, 2. der Nazaräer, 4 Mos. 6, 13.
* Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses kamen, Luc. 2, LZ. (S. darstellen.)
Paulus eiferte über die Maße um das väterliche (auch mündlich, wie man uorgirot, empfangene) Gesetz, Gal. i, 14.
Wo das Priesterthiim verändert wird, da muß auch das Gesetz (dieses Priesterthnms, oder die gmye Gesetzuerfussung, weil diese mit dem Kircheuwrsen ganz verschmolzen war) verändert werden, Gbr. 7, 12.
Nnd wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, Ebr. 9, 22.
Das Gesetz hat den Schatten der zukünftigen Güter, nicht das Wesen der Güter selbst, Ebr. 10, 1.
** Wehe den Schriftgelehrten, die unrechte Gesetze machen, und die unrechtes Urtheil schreiben, Esa. 10, I.
Denen, die unter dem < Kirchen- und Polizei-) Gesetze sind, bin ich geworden, als unter dem Gesetz, auf daß ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne, 1 Cor. 9, 20.
Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhöret, und erkennet, was er thut? Ioh, 7, 51. vergl. 5 Mos. 17, 8.
So nehmet ihr ihn hin, und richtet ihn nach eurem Gesetz, Joh. 16, 31.
Nämlich das Gesetz, so in Geboten snllechand Geremonien, auch Gerichts-Eefetzeu) gestellet war, Eph. 2, 15.
z. 4. Ebr. 7, 16. Das levitische Gesetz hat mit allen stincn Opfern keine Vollkommenheit durch eine zulängliche eigene Versöhnung der Sünden mit GOtt an und für sich zuwege gebracht, soudern es war nur eine An- und Einleitung über die vorige Verheißung, welche dem Abraham geschehen, vorbildlich zur bessern Hoffnung durch deu ewigen Hohenpriester die völlige Erlösung zu erlangen; und hieourch können wir uns zu GOtt, der völlig versöhnt, mit Freudigkeit naben.
§. 5. Das Sitteugesetz bleibt eiue Richtschnur und Regel eines dankbaren und heiligen Lebens, und ein bellcr Spiegel, der uns uuseru Sündenschmutz entdeckt. Es hat nns Christus zwar von dessen Fluck, Gal. 3, 13. allein nicht von dem Gehorsam desselben erlöst, sondern es verbindet noch bis jetzt, und so lauge der Mensch lebt, Röm. 3, 31. c. 7, 1. Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllet, daß
er darnach thue; und alles Volk soll sagen: Amen, 5 Mos.
27, 26. Und laß das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde
kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, Iof. 1, 8. Denn sie übergehen das- Gesetz, und ändern (Mnttli. 15, 6.)
die Gebote, und lassen fahren den ewigen Bund, Esa. 24, 5.
c. 5, 24. Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz? Matth.
22, 36. 40.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen - denn ich sage euch wahrlich, bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe, noch ein Tütel vom Gesetz, bis daß es Alles geschehe, Matth. 5, 17. 18. Luc. 16, 17.
Und lasset dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, Matth. 23, 23. (S. Gericht Z. 12.)
Das Gesetz (2 Mus. 20, 1 f. das theils nur Zorn anrichtet, und theils in Vorbildung der Gnade besteht) ist durch Mofen (als einen Viener und weiter nichts) gegeben: die Gnade und Wahrheit (in der Erfüllung, Sdr. 10, 1 f.) ist durch IEsum Christum (das Gegentheil und des Gesetzes Cude, Nüm. 10, 4. mrschasst) geworden, Ioh 1, 17.
Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte, A.G. 7, 53. vergl. Ebr. 2, 2.
Welche ohne (schriftlich empfangenes, wie die Heiden, die doch das natürliche hatten) Gesetz gefündiget haben, die werden auch ohne Gesetz verloren werden, Röm. 2, 12.
Sintemal vor GOtt nicht, die das Gesetz hören, gerecht sind, fondern die das Gesetz thun, werden gerecht sein, ib. v. 13.
Du rühmest dich des Gesetzes, und schändest GOtt durch die Uebertretung des Gesetzes, v. Z3.
Die Beschneidung ist wohl nütze, wenn du das Gesetz hältst, ib. v. ZS. ^
Dxrch das Gesetz kommt Erkenntniß der Sünde, Röm. 3, 20. ^
So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne deZ Gesetzes Werke, allein durch den Glauben, Röm. 3, 23. (S. allein.)
Wie? heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf, v. 31. (Aufrichten §. 3.)