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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gehetz.
Sintemal da3 Gesetz richtet nur Zorn an: denn wo das
nicht ist, da ist auch keine Uebertretung, Röm. 4, 15. Dcnn die Sünde war wohl in der Welt, bis auf das Gesetz;
aber wo kein Gesetz ist, da achtet man der Sünde nicht, Rom.
5, 13. «Wird nicht angerechnet für Sünde.) Wisset ihr nicht, daß das'Gesetz herrschet über den Menschen s
lange er lebet? Röm. 7, l.
Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, ohne duvchs Gesetz, Röm. ?, 7. Ohne das Gesetz war die Sünde todt, ib. v. 8. Ich aber
lebte etwa ohne Gesetz, v. 9. (d. i. ohne klares Bewußtsein
und Erkenntniß desselben.) Das Gesetz ist je heilig (in Än-
schling seine» NrlMrs und seines Endzwecks, 3 Mus. ii, 44.)
und das Gebot (jede einzelne Forderung desselben) ist heilig,
rccht und gut, ib. v. 12. 16. Wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist (erfordert nicht nur das
äußerliche Werk, sondern den Geist): ich aber bin fleischlich,
unter die Sünde verkaust, ib. v. 14. Denn das dem Gesetz unmöglich war, sintemal es durch das
Fleisch geschwächt ward, das that GOtt, und sandte seinen
Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches (zum Vpfer für
die Siiude), und verdammte die Sünde im Fleisch durch Sünde,
Röm. 6, 3. Christus ist des Gesetzes Ende, wer an den glaubet, der ist
gerecht, Röm. 10, 4. (S. Ende ß. 16.) So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung, Rom. 13, 10. 8.
(S. Erfüllung.) Ich bin aber durchs Gesetz (Evangelium von) dem Gesetz (Moses,
daZ verdammt) gestorben (frei geworden), auf daß ich GOtt
lebe, Gal. 2, 19. uergl. Röm. 14, 7. So durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus
vergeblich gestorben, Gal. 2, 21. Die mit des Gesetzes Werken umgehen, die find unter dem
Fluch, Gal. 3, 10. (S. Fluch §. 2.) Daß aber durchs Gesetz (Werke) Niemand gerecht wird, ist
offenbar, Gal. 3, 21. Christus hat uns erlöset von dem Fluch des Gesetzes, da er
ward ein Fluch für uns, Gal. 3, 13. So das Erbe durch das Gesetz erworben würde, fo würde es
nicht durch die Verheißung gegeben, Gal. 3, 18. Wie? ist denn das Gesetz wider GOttes Verheißungen? DaZ
sei fcrue! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da
tonnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig
aus dem Gesetz, Gal. 3, 21. Ehe aber der Glaube (Christus) kam, wurden wir unter dem
Gesetz verwahret und verschlossen, Gal. 3, 23. Also ist das Gesetz unser Znchtmeister gewesen auf Christum,
daß wir durch den Glauben gerecht würden, ib. v. 24. Da aber die Zeit erfüllet war, sandte GOtt seinen Sohn,
geboren von einem Weibe und unter das Gesetz gethan,
Gal. 4, 4.
Auf daß er die, fo unter dem (Mornl- und Ceremouial-) Gesetz waren, erlösete, daß wir die Kindschaft empfingen, ib.
v. 5. Saget mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt, habt ihr das
Gesetz nicht gehöret? Gal. 4, ZI. Ihr habt Chnstum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht
werden wollet, und seid von der Gnade gefallen, Gal.
5, 4. Negieret euch aber der Geist (Röm. 8, 14.), fo feid ihr nicht
mehr unter dem Gesetze, Gal. 5, 18. (Sowohl Zwang als
Verdnnmmiß, Mm. 6, 14.) Wir wissen aber, daß das Gefetz gut ist, fo sein Jemand recht
(nnch dessen Natur, Hbftcht und Nutzen) gebraucht, 1 Tim.
i, 8. So Jemand das ganze Gesetz hält, und sündiget an Einem, der
ist es ganz fchuldig, Iac. 2, 10. Urtheilest du das Gefetz, fo bist du nicht ein Thäter des Ge-
fe<-es, fondern ein Nichter, Iac. 4, 11.
§. 6. Nach Röm. 6, 14. 15. sind die Nömer nicht unter dem Gesetz, nämlich dem Fluch und Zwang nach, doch verbindet auch die Wiedergeboruen das Gesetz, weil es eine Negel des Lebens ist, und bleibt, 1 Cor. 9, 21. (§. 5); sondern unter der Gnade, welche auch Lust und Kraft zur rechten Heiligung giebt, 2 Cor. 3, 6.; denn das ist Ha die Liebe GOttes, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote find nicht schwer, 1 Joh. 5, 3. vergl. Matlh. 11, 30. vielweniger durch die Gnade des heiligen Geistes den wiedergebornen Herzen beschwerlich. (S. 1 Tim. 1, 8. und gerecht tz. 9.)
8. 7. III) Die Lehre des heiligen Evangeliums. Die Lehre von der ganzen Heilsordnnng, wo die Lehre vom Glauben, welcher Christi Verdienst ergreift, obenan steht. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und des HErrn
Wort von Jerusalem, Gfa. 2, 3. Mich. 4, 2. uergl. Luc.
24, 47. Binde zu das Zeugniß, versiegele das Gesetz meinen Jüngern,
Efa. 8, 16. vergl. Joh. 6, 45. Von mir wird ein (Glnnbens-) Gesetz (Vel,re) ausgehen, und
iein Necht will ich zum Licht der Völker bald stellen, Esa.
51, 4.
Ja nach dem Gesetz und Zeugniß. Werden sie das nicht sagen
:c., Efa. 8, 20. Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn
schreiben (mit lebendigen KaMMn ;mn nMiaen GllMsam),
Ier. 31, 33. Ebr. 6, 10. vergl. Efa. 54, 13. Und die Inseln wcrden auf sein Gesetz (rvamtiifch Gnadenwort)
warten, Efa. 42, 4. Noch will ihnen der HErr wohl um seiner Gerechtigkeit willen,
daß er das Gesetz herrlich und groß mache, Esa. 42, 21. Ich bin durchs Gesetz dem Gesetz abgestorben, auf daß ich
(versöhnt mit) GOtt lebe, Gal. 2, 19.
§. 8. Das mosaische (z. 5. 3.) heißt ein a) Ge-setz der Werke, weil es lehrt, was man thun oder lassen soll; b) ein Gesetz der Sünde und des Todes, weil es die Sünde eutocckt, und den Tod ankündigt; c) das Amt des Buchstabens^ 2 Cor. 3, 6. d) der Zuchtmcister, Gal. 3, 20. ?c. Dieses aber l§. 7.) a) ein Gesetz des Glaubens; denn cs lehrt, daß der an Christum glauben müsse, welcher gc-recht und selig werden will; b) ein Gesetz des Gei-stes, weil oaourch der heilige Geist in nus Leben und Gerechtigkeit wirkt; c) ein Gesetz der voll-kommenen Freiheit, weil es den Meuscheu von der Sünde und Verdammniß befreit. So diene ich nun mit dem Gemüthe (willigen Gehorsam) dem Gefetz GOttes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde, Röm. 7, 25.
Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo IEfu, hat mich frei gemacht von dem Ge etz der Sünde und des Todes (Mases und dessen Schärfe), Röm. 8. 2. Gesetz der Gerechtigkeit, Röm. 9, 31. (S. Gerechtigkeit.) Der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde
ist das Gesetz, i Cor. 15, 56.
Wer aber (genau hinein) schauet in das vollkommene Gesetz der Freiheit (in das Eunngelium, das Wort oer geistlichen Freiheit, Mm. 8, 2. Welches einen lubethättgen Glande« erfordert) und darin beharret, und ist nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Thäter, derfelbige wird felig sein in semer That (in seinem thätigen Glauben nn die Lehre von der Freiheit in Christo), Iac. 1, 25. c. 2, 12.
z. 9. Wenn Paulus von sich als einem Wieder-gcbornen und mit der Sünde streitenden Menschen
redet, so heißt es:
So finde ich in mir nun ein Gefetz (einen starken anten Triev nns der Gnade), der ich will das Gute thun, daß (dn) mir (nuch) das Vöse anhänget, Röm. 7, 21. Teun ich habe Lust an GOttes Gesetz nach dem inwendigen Menschen, v. 22. Ich sehe aber ein anderes Gesetz (einen gewaltigen Trieb zum Lösen) in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüthe (dem Trieb aus der Gnnde), und nimmt mich gefangen in der Sünden Gesetz, welches ist in meinen Gliedern, v. 23.
§. 10. Die Liebe, das Band der Vollkommenheit (S. Band), das vornehmste Gebot <S. Getwt §. 3.), das königliche Gesetz, welches gleichsam die andern regiert, Iac. 2, 8. ist Christi Leibgebot, Joh. 13, 34.
Denen, die ohne Gefetz find (Heiden, R8m. 2, 12 f.), bin ich als ohne Gesetz geworden, fo ich doch nicht ohne Gesetz bin vor GOtt, fondern bin in dem Gefetz Christi, auf daß ich die, fo ohne Gesetz find, gewinne, 1 Cor. 9, 21.
Alle Gesetze werden in einem Wort erfüllet, in dem: Liebe deinen Nächsten, als dich felbst, Gal. 5, 14.
Einer trage des Andern Last, fo werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen, Gal. 6, 2.
8. 11. IV) Das ganze, vom heiligen Geist eingegebene Wort GOttes, welches nns den Willen GOttes im Gesetz und Evangelium ans Herz legt. Höre das Gesetz von seinem Munde, und faffe seine Rede in
dein Herz, Hiob 22, 22. Sondern hat Lust zum Gefetz des HErrn, und redet von seinem
Gesetz Tag und Nacht, Ps. 1, 2. Ps. 119, 97. Das Gefetz des HErrn ist ohne Wandel, und erquicket die Seele,
Pf. 19, 8.