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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gewinnst - Genusse«.
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Höret er dich, so hast du deinen Vmder gewonnen, Matth.
18. 15.
* Und achte es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne, Phil. 3, 8.
Gewinnst
Profit, A.G. 19, 24.
Gewirke
Esa. 59, 6. geht auf die, um Seelen zu fangen, selbstersonnenen falschen Lehren der Irrlehrer, die keinen Halt und keinen Nutzen haben.
Gewissen
§. 1. Heißt im Ebräischen das Herz, weil dessen Wirkungen meist in dem Herzen empfunden werden. Es ist das geistige Vermögen, welches dem Menschen ein unbedingt gültiges Gesetz für sein Handeln aufstellt und ihn richtet,'der innerliche Gerichtshof. Die Thätigkeit des Gewissens erfordert drei Stücke: a) die Erkenntniß der Regeln des Gesetzes; daher heißt das Gewissen eine Richtschnur, indem es uns das Gesetz, als eiue solche, wonach wir nnser Leben einzurichten, vorstellt; d) die Anwendnng dieser Regeln anf die Handlungen; daher heißt es ein Buch, ein Zeuge; denn es liest uus gleichsam aus einem Buche vor, was wir gethan, oder unterlassen, und zengt entweder für oder wider uns; und c) das Urtheil selbst, welches die Vernunft von der sittlichen Beschaffenheit der Haudlungcn abfaßt, und daher heißt es ein Richter/weil es durch seinen Ausspruch entweder losspricht oder verdammt. Das Gewissen ist daher theils gesetzgebend, theils richtend. Es ist die,«,innere Stimme GOttes, und von GOtt dem Menschen gegeben, daher es auch nicht im Belieben des Menschen steht, ob er Gewissen haben will oder nicht; er füblt sich dem Gewissen, als einem höhern Herrn und Nichter unterworfen. Eben deshalb ist auch das Gewissen keiner menschlichen Macht untergeordnet; und Gewissensfreiheit ein unveräußerliches Recht des Mcnscheu; und Gewijsenszwang unvernünftig. (Doch ist Gewissensfreiheit, Glaubensfreiheit eigentlich ein unrichtiger Ausdruck, indem die Ueberzeugung und der Glaube etwas rein Innerliches ist, was eine änhere Macht so wenig hindern als gestatten, worin die Freiheit so wenig genommen als gegeben werden kann. Das, worüber die weltliche Macht allein eine Gewalt ausüben kann, ist das Anchern der Ueberzeugung und das Handeln, daher nur die Rede- und Bekenutnißfreiheit und Freiheit des Haudelus in Frage kommeu kaun.)
Mein Gewisien beißt mich nicht meines ganzen Lebens halber,
Hiob 27, s. Ein erschrockenes Gewissen verstehet sich immerdar des Aergsten,
Weish. 17, 11. Hast du was gehöret, so laß es mit dir sterben, so hast du ein
ruhiges Gewissen, Sir. 19, 10.
In demselben aber übe ich mich zu haben ein unverletztes Gewissen allenthalben, beides gegen GOtt und den Menschen,
A.G. 24, 16. c. 23, 1.
Sintemal ihr Gewissen sie bezeuget ?c., Röm. 2, 15. Ich sage die Wcchvheit und lüge nicht, deß mir Zeugniß giebt
mein Gewissen, in dem heiligen Geiste, Röm. 9, 1. So seid nun aus Noth Unterthan, nicht allein um der Strafe
willen, sondern auch um des Gewissens willen, Röm. 13, 5. Den Schwachen im Glnuben nehmet auf, und verwirret die
Gewissen nicht, Röm. 14, 1. (Mit nnniithigem Zweifel und
Icrupeln, v. 23.) Selig ist, der ihm selbst kein Gewissen machet in dem, das er
annimmt, v. 22. Etliche machen sich noch ein Gewissen über den Götzen (in der
Mciuunu, nls mnchten sie sich dadurch der AbuiMerei theilhaftig),
1 Cor. "6, 7. Wenn ihr aber also sündigt an den Brüdern, und schlaget ihr
schwaches Gewissen, so sündiget ihr an Christo, v. 12. Alles, was feil ist - forschet nichts, auf daß ihr des Gewissens
verschonet, i Cor. 10, 85.
Unser Ruhm ist dcr, nämlich das Zeugniß unsers Gewissens,
2 Cor. 1, 12. c. 4, 2. So lasset nuu Niemand euch (richten) Gewissen machen über
Speise 2c., Col. 2, 16. Die das Geheimniß des Glaubens in reinem Gewissen haben,
1 Tim. 3, 9. Durch die, so in Gleißnerei Lügenredncr sind und Brandmahl
in ihrem Gewissen haben, 1 Tim. 4, 2. Das ist Gnade, so Jemand um des Gewissens willen zu
GOtt das Uebel verträgt, und leidet das Unrecht, 1 Petr.
2, 19.
Wie viel mehr wird das Blut Christi - unser Gewissen reinigen lc., Gbr. 9, 14.
§. 2. Dieser Zügel vor und diese Geißel nach der Sünde wird in Ansehung I) der Wirkungen eingetheilt in ein a) vorhergehendes, wenn man die Sittlichkeit einer Handlung, ehe sie uutenlommen wird, prüft; und in ein b) nachfolgendes, wenn man die geschehenen Thaten nach dem Gesetz GOttes untersucht, und dabei überzeugt wird, daß sie recht, weuu sie demselbeu gemäß, oder uurecht, weun sie demselben zuwider. Ieues heißt ein gutes (reines, unverletztes) Gewissen; dahiu dcun die Gewissens-cntschuldigung geHort, welche darin besteht, daß das nachfolgende Gewissen mit dcm vorhergehenden übereinkommt, und also einem das Zeuguiß giebt, man habe recht gehandelt;* dieses aber ist das böse (un-reiue, erschrockene) Gewissen, auf welches die Ge-Wissensbisse zu folgen Pflegen, die eine Unruhe und Mißvergnügen des Gemüths verursachen, welche aus der Allklage des Gewissens wegeu eiuer vollbrachten bösen, oder unterlassenen guten That ihren Ursprung haveu.**
* Die Hanptsumma des Gebots ist: Liebe von reinem Herzen, und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben, 1 Tim. 1, 5. 19.
Und hnbet ein gutes Gewissen, 1 Petr. 3, 16.
Der Bund eines guten Gewissens mit GOtt, v. 21. (S. Sund s. s.)
Unser Trost ist der, daß wir ein gutes Gewissen haben, Ebr. 13, 18.
** Wohl dem, der nicht bösen Rath giebt, und davon nicht böses Gewissen hat, Sir. 14, 1.
Manchem wehret seine Armuth, daß er nichts Uebels thut: davon hat er den Vortheil, daß er kein böses Gewissen hat, Sir. 20, 23.
So lasset uns hinzu gehen - los von dem bösen Gewissen, Ebr. 10, 22.
z. 3. Wer sich auf GOtt und sein gutes Gewissen verlassen kann, ist binter einer ehernen Mauer geborgeu und hält den Schild des Glaubens wider alle auf ihn losstürmende Unfälle vor, 1 Petr. 2, 19.* Wer ein böses hat, trägt den Wurm im Herzen. Esa. 57, 21. Ps. 38, 4. und fürchtet sich vor seinem Richter hier und dort.** (Vergl. ein merkwürdiges Beispiel von I'iöniu.?, I'aoit. ^nnai. VI. 6.) Um ein gutes Gewissen zu bewahren, erhalte man sich immer die rechte Selbstherrschaft und Geistesruhe, um nie übereilt zn werden; - wache, über alle Regungen; frage bei allen Handlungen nach GOttes Willen, und stelle sich die Qualen des bösen Gewissens vor, gegen welche keine Lust und Gewiun in Anschlag kommt. - Um sich von einem bösen Gewissen zu befreien, ist der Glaube an die Versöhnung unsrer Sünden durch Christum, nebst der ernstlichen Bemühung, die Folgen uusrer Sünden möglichst zn hemmen, das gethane Unrecht wieder gut zu machen, das einzig ausreichende Mittel.
* Wie tziob, c. 1, 8. Paulus, A.G. 23, 1. David, Pf. 139, 23. Histia, Esa. 38, 3. Ieremias, Ier. 13, 3.
** Adam nach dem Fall, 1 Mos. 3, 10. Cam, 1 Mos. 4, 13. Josephs Brüder, 2 Mos. 42, 21. David, da er das Volk zählen ließ, 2 Sam. Z4, 10. Ionas, c. i, 7. Herodes, Matth. 14, 1. Judas, Matth. 27, 3. Felix, A.G. 24, 25.
8. 4. II) In Ansehung des Urtheils ist es a) cm wahres; wenn man die Sittlichkeit einer