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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Wohnung ? Wolke.
Ich weiß, daß i« mir, das ist in meinem Fleisch, wohnet nichts Gutes, ib. v. 18.
Wohnung
z. 1. a) Ein Ort, wo man wohnt. Ein Palast, 1 Chr. 30, 1. b) GOttes Wohnnng, 1) die Stiftshütte, 2 Mos. 26, 1. Ios. 22, 19. Pf. 43, 3. 2) der Tempel, 1 Kon. 8, 13. 3) der Himmel.
1) Ihre Wohnung müsse wüste werden, Ps. 69, 26.
Daß mein Volk in Häusern des Friedens wohnen wird, in sichern Wohnungen, Esa. 32, 18.
2) Er ist GOtt in seiner heiligen Wohnung, Pf. 68, 6. Sie entweihen die Wohnung deines Namens, Ps. 74, 7.
Wie lieblich sind deine Wohnungen, HErr Zebaoth, Pf. 64, 2.
Bis ich eine Stätte finde für den HErrn, zur Wohnung dem Mächtigen Jacobs, Ps. 132, 5.
Der HErr segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg, Ier. 31, 23.
3) Siehe herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel, S Mos. 26, 15.
Das ist die Wohnung GOttes von Anfang, und unter den Armen ewiglich, 5 Mos. 33, 27.
So wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und Necht schaffen, i Kon. 8, 49.
§. 2. e) Die gnadenreiche Einwohnung des dreieinigen GOttes in den Herzen der Frommen, welche Christi Wort hören und bewahren. Zeigt an eine Mittheilung aller geistlichen Kraft und göttlicher Gnade zum Glauben, zur Tugend und zu aller wah-reu Glückseligkeit, und die Redensart ist hergenommen von der Stiftshütte und vom Tempel, worin GOtt seine Wohnung auf der Vundeslade über den Cherubim hatte. Solches Bild ging zwar vornehmlich auf die Persou Christi, doch auch zugleich auf seine Gläubigen, als die daher geistliche Tempel des HErrn genannt werden, 1 Cor. 3, 15. 16. 2 Mos. 40, 34.'Esa. 57, 15. Diese Wohnung bereitet der heilige Geist 1) zuvörderst auf das Beste und erbant sie, Zach. 2, 10. Tit. 3, 5. 2) und wenn sie zubereitet ist, so bewohnt er sie mit dem Vater und dem Sohne, Joh. 14, 23. 1 Cor. 6, 19. 3) und widmet sie allein GOtt, 4) er schmückt sie aus, Ps. 93, 5. 5) macht sie reich, Eph. 1, 3. und 6) erhält sie, 1 Joh. 5, 18. 1 Petr. 1, 5. Der wirklichen Einwohnung, d. i. der bleibenden, vollen, herrschenden Wirksamkeit des göttlichen Geistes geht das Anklopfen, die ersten Erregungen und Erweckungen des Herzens voraus, denen der Mensch sich öffnen muß, wenn es znr Einwohnung kommen soll.
Wer mich liebet, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen, Joh. 14, 23.
§. 3. d) Eine Stätte in der Hütte, die nicht mit Handen gemacht. Christus will wohl nicht bloß die für alle Seligen reichlichen Platz gewährende Menge, sondern die Verschiedenheit der himmlischen Wohnsitze nach dem Grade ihrer Schönheit und Herrlichkeit andeuten. In meines Vaters Haufe sind viele Wohnungen, Ioy. 14, 2.
Wolf
z. 1. a) Ein starkes, grausames, räuberisches, blutdürstiges und den Schafen gefährliches Thier. Ihre Rosse ? sind beißiger (scharfsichtiger) denn die Wölfe des
Abends, Hab. 1, 8. Es ist eben, als wenn sich der Wolf zum Schaf gesellet, wenn
ein Gottloser sich zum Frommen gesellet, Sir. 13, 21. Wölfe werden bei den Lämmern wohnen. Esa. 11, 6. c. 65, 25.
(S. Lnsilisk und vergl. Gal. 3, 89.)
§. 2. d) Der Stamm Benjamin, weil er stark. Benjamin ist ein reißender Wolf, 1 Mos. 49, 8?. vergl. Richt.
20, 25. 1 Sam. 14, 17.
§. 3. c) Feinde und Tyrannen, welche wie Wölfe nach Vlut dürsten, Ier. 5, 6. und nach Habe nnd
Gut begierig, Ezech. 22, 27. hungrig und auf alle Tücke scharfsichtig, Zeph. 3, 3. sind besonders gransame Feinde und Verfolger der Apostel.*
* Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe, Matth. 10, 16. Luc. 10, 3.
8. 4. d) Falsche Lehrer, Verführer, Urheber schädlicher Irrthümer, welche den Schafen Christi hinterlistig nachstellen, Joh. 10, 12.
Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen; inwendig aber sind sie reißende Wölfe, Matth. 7, 15.
Das weiß ich, daß nach meinem Abschiede werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die der Heerde nicht verschonen werden, A.G. 20, 89.
Wolke
z. 1. a) Besteht aus wässerichten Dünsten, die durch die Wärme in die Höhe getrieben werden, b) Dampf, Dünste, Ps. 135, 7.
Wenn es kommt, daß ich Wolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken, i Mos. 9, 14.
Die Herrlichkeit des HErrn erschien in einer Wolke, 2 Mos. 16, 10.
Siehe, ich will zu dir kommen in einer dicken Wolke, 2 Mos.
19, 9. 16. c. 24, 16. 18.
Eine Wolke bedeckte die Hütte des Stifts, 2 Mos. 40, 34.
Der Himmel troff, und die Wolken troffen mit Wasser, Richt. 5, 4.
Eine Wolke vergehet und fähret dahin, Hiob ?, 9. c. 26, 9.
Die Wolken sind seine Vordecke, Hiob 22, 14. Ps. 97, 2.
Er safset das Wasser zusammen in seine Wolken; und die Wolken zerreißen darunter nicht, Hiob 26, 6.
Schaue an ? die Wolken, daß sie dir zu hoch sind, Hiob 35, 5.
Er kehret die Wolken, wo er hin will, Hiob 37, 12.
Wer ifi^ so weise, der die Wolken erzählen könnte? Hiob 38, 37.
Deine Wahrheit (reicht), so weit die Wolken gehen, Ps. 36, 6.
Die dicken Wolken gössen Waffer, Ps. 77, 18.
Du fährest auf den Wolken, wie auf einem Wagen, Pf.
104, 3.
Durch seine Weisheit ? sind die Wolken mit Thau triefend gemacht, Sprw. 3, 20.
Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Negen aus Erden, Pred. 11, 3.
Die Wolken regnen die Gerechtigkeit, Esa. 45, 8.
Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, daß kein Gebet hindurch konnte Klag ei. 3, 44.
Das Geber der Elenden dringet durch die Wolken, Sir. 35, 21.
Eine Stimme kam aus den Wolken, Matth. 17, 5.
Und werden sehen des Menschen Sohn in den Wolken, Matth. 24, 30. Offb. i, 7.
Eine Wolke nahm IEsum aus vor ihren Augen weg, A.G. i, 9.
§. 2. c) Ein Bild des Unglücks, Elends, Betrübniß, Ezech. 30, 18. weil durch Wolken die Sonne verdunkelt wird, Hiob 3, 5. Ezech. 32, 7. Zeph. 1,15.
z. 3. d) Einer Menge und Vielheit, weil bei Ungewitter sich das schwarze Gewölk in Menge zeigt, Ezech. 38, 9. Siehe, er (der Feind) fähret daher wie Wolken, Ier. 4, 13.
§. 4. e) Der Geschwindigkeit; f) Vergänglichkeit.
e) Wer sind die, welche hcrzufliegen wie Wolken, Efll. 60, 9.
f) Ich vertilge deine Missethat wie eine Wolke, Esa. 44, 22. Unser Leben fahret dahin, als wäre eine Wolke da gewesen,
Weish. 2, 4.
z. 5. g) Der menschlichen Natur Christi, Ossb. 10, 1. Die Wolke war eine Anzeige, wodurch GOtt den Israeliten seine Gegenwart in der Wüste offenbarte.
§. 6. Wolken ohne Wasser, welche Regen versprechen, aber vom Wind zertricben, nicht geben, sind ein Bild falscher Lehrer, welche zwar den Ne-gen der heilsamen Lehre versprechen, aber die Zuhörer ohne allen Trost lassen, 2 Petr. 2, 17. Vr. Ind. v. 12.
Wer viel geredet, und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Negen, Sprw. 25, 14.