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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Die hellenische Kunst

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Die hellenische Kunst.

die natürliche Verschiedenheit der Einzelpersönlichkeiten zu beachten und zu kennzeichnen, der Andere das Allgemeingiltige und Gesetzmäßige aufzufassen. Den Ausdruck des körperlichen Lebens hatte man gefunden, sowohl für starke Bewegung wie für gelassene Ruhe. Es fehlte jetzt nur noch, auch das geistige Leben im Menschen zur Erscheinung zu bringen. Dieses höchste Ziel blieb Phidias vorbehalten.

Phidias. Ausbildung des geistigen Ausdrucks. Seine Vorgänger hatten alle Kraft auf die Ausbildung der Form verwendet und diese erschien ihnen daher auch als Hauptsache; die volle Beherrschung der Formgebung ist aber auch eine Vorbedingung für den weiteren Fortschritt der Kunst zur Durchgeistigung und Beseelung, zur Verdeutlichung des inneren Wesens.

^[Abb.: Fig. 109. Drei weibliche Gestalten vom Ostgiebel des Parthenon.

London, British Museum. (Nach Photographie von Bruckmann.)]

^[Abb.: Fig. 110. Zwei Metopen vom Parthenon.

a) Siegreicher Kentaur.

b) Siegreicher Grieche.

(London, British Museum.)]